Seit wann ist Ego negativ?
seit wann genau, kann ich nicht sagen, aber ganz sicher, seit Psychos, Spiris und Esos damit hantieren. Danach ist das Ego das, was in uns egoistisch ist. Und siehst du Egoismus als ein Vorurteil an?
Naja... wenn man z.B. einem Kind
in der 3. Entwicklungsphase (ca. das 2. und 3. LJ) sein
Autonomiebestreben dadurch unterminiert, dass es sich
zu sehr anpassen muss und ihm vielleicht dauernd sagt: "Sei nicht so egoistisch...", dann tut man ihm sicherlich nichts Gutes!
Also wäre sein derzeitiges egoistisches Anliegen gut und richtig...
und letztlich gilt das u.U. auch noch für Erwachsene, je nach dem wo der gerade in seiner Gesamtseelenentwicklung steht.
In der Bailey-Literatur z.B wird der Begriff „Ego“, bzw. „egoisch“ sowie anders gebraucht als es sonst umgangssprachlich der Fall ist!
Wenn Geist mit Materie in Beziehung tritt, entsteht daraus der „Sohn“. Dieses
Beziehungsverhältnis der Polaritäten des SEINs bringt das Spezifische einer jeden Sache hervor, so wie im atomaren Bereich das Verhältnis von positiven zu negativen Teilchen das jeweilig Spezifische eines Elementes ausmacht.
Insofern kann man diesen Aspekt auch als das
Individualitätsprinzip bezeichnen.
Dieses
Individualitätsprinzip, dieses
SELBST, diese
SEELE; diese
ICH-HEIT... eben dieses
EGO... wird umgangssprachlich wohl deshalb als so negativ gesehen, weil es ja in der Inkarnation – in der Einkleidung mit seinem dreifachen Ausdrucksinstrument... seiner Persönlichkeit (Denk-, Fühl- und Körpernatur)... erst durch Erfahrungssammlung nach dem Versuch- und Irrtumslernen „ins Vaterhaus zurückkehren muss“.
Die Verurteilung für die jeweilige Entwicklungs-Unreife ist eben genau so töricht, wie wenn ich das Kindergarten-Kind für seine Erwachsenen-Unreife verurteilen würde!!!
An dem Schaubild der Ich-Entwicklungsstufen nebst möglichen Pathologien nach Ken WILBER lässt sich diese Unangemessenheit gut nachvollziehen.
(hier auch als W0rd-Datei)
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