Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

Die Archonten: Freunde oder Feinde des Menschen?

In den vorherigen Postings ist das Thema zur Sprache gekommen, ob die Archonten Feinde des Menschen oder wie „gute“ Dämonen zu behandeln sind, mit denen man sich quasi an einen Tisch setzen und verhandeln kann. Aus dem Apokryphon des Johannes geht hervor, dass der Demiurg und seine Archonten den Menschen gegenüber nicht freundlich gesinnt sind. Sie haben es sogar geschafft, den Glauben in die Gedanken der Menschen zu pflanzen, dass Jaldabaoth ein gerechter Gott sei und seine Archonten lichtvolle Engel oder im schlimmsten Fall harmlose und gutmütige Dämonen.

Ich möchte hier einen Auszug aus der Pistis Sophia bringen, aus dem die Gefühle hervorgehen, die Pistis Sophia Jaldabaoth (Authades) und seinen Archonten gegenüber empfindet. Der Text unterstreicht den extremen Kampf, den Pistis Sophia gegen ihre Gegner führt, und ihre große Erleichterung für die Hilfe, die sie vom Vater erhält, der sie aus dem tödlichen Griff ihrer Feinde rettet.
 
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Aus der PISTIS SOPHIA, Kap. 70 – Zweiter Lobgesang der Pistis Sophia

1. Ich preise Dich. Durch Deinen Beschluss hast Du mich herausgeführt aus dem höheren Äon, der über allem ist, und hast mich zu den unteren Gebieten hinabgeführt.

2. Und durch Deinen Beschluss wiederum hast Du mich aus den unteren Gebieten gerettet. Und Du hast meine Lichtkräfte von der Materie getrennt und ich konnte sehen.

3. Und Du hast die Schöpfungen [die Archonten] des Authades [Jaldabaoth], die mich in Feindschaft bedrängten, von mir weg in die Zerstreuung getrieben. Und Du hast mir die Macht verliehen, mich aus den Banden der Schöpfungen des Adamas zu befreien.

4. Und Du hast den siebenköpfigen Basilisken niedergeschlagen und ihn hinausgestoßen und mich mit meinen Händen über seine Materie gestellt. Du hast ihn vernichtet, damit von jetzt an seine Saat sich nicht erhebe.

5. Und Du warst mit mir, während Du mir für all dies Kraft verliehest. Und Dein Licht umgab mich an allen Orten. Und durch Dich sind alle Schöpfungen des Authades kraftlos geworden.

6. Denn Du hast ihnen ihre Lichtkraft genommen und meinen Weg gerade gerichtet, um mich aus dem Chaos zu führen.

7. Und Du hast mich aus den materiellen Finsternissen fortgeschafft und alle mir weggenommenen Lichtkräfte zurückgeholt.

8. Du hast in diese Kräfte Dein gereinigtes Licht gestoßen, und all meinen lichtlosen Gliedern hast Du gereinigtes Licht aus dem Licht der Höhe gegeben.

9. Und Du hast die Glieder aufgerichtet, und Dein leuchtendes Antlitz ist mir zum unvergänglichen Leben geworden.

10. Du hast mich hinaufgeführt über das Chaos, dem chaotischen Ort des Unterganges, damit alle in diesem Gebiet befindlichen Materien aufgelöst und all meine Kräfte in Deinem Licht erneuert werden sollten, und Dein Licht in ihnen allen sei.

11. Du hast das Licht Deines Stromes in mir zurückgelassen, und ich bin gereinigtes Licht geworden.
 
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Die Geschichte von Sophia

Sie wurde zeitlos, formlos und selbstlos im Mutterleib des Einen geboren - den manche Barbelo nennen - und wusste, was es heißt, ganz zu sein.
Geliebt.
Die Liebe selbst.
Ihre Freude und Ehrfurcht vor der Vollständigkeit des Einen (und ihrer selbst und aller anderen Aspekte des Universums, die durch reine Trägheit an sie gebunden sind) drängte sie nach draußen, um zu feiern und diese Einheit zu erweitern. Von ihrer eigenen Hand, in ihrer eigenen Gestalt - was natürlich nur ein Spiegel der Barbelo war. Aber ein Spiegel des Einen.
Inspiriert von Güte und Ruhm wollte sie eine eigene Welt schaffen.

Sie driftete in die Leere hinaus, als sie über ihre Schöpfung nachdachte.
Von der Freude an ihrer Vision einer schönen Welt verzehrt, driftete Sophia aus,
aus dem Bereich des Lichts,
und die Dunkelheit nahm sie wahr.

Wurde eifersüchtig auf ihr reines Licht
und streifte sie, als sie achtlos träumte und im Dunkeln träumte
so dass die Angst erwachte und ein Leben in ihr auslöste, während sie träumte - ein Same, der etwas in ihr reifen ließ
bis Sophia plötzlich überrascht war und aus ihr eine Menge Materie sprudelte - Wasser und formlose Mineralien in der dunklen Leere - und auch eine mächtige Kreatur.

Aus dem plätschernden Wasser erhob er sich mit dem Kopf eines Löwen und dem Körper des Menschen, den Sophia noch in ihren Träumen brütete.
Er plapperte wie ein Baby:
Jaldabaoth. Yahweh. Elohim.“
Seine rote Mähne tropfte, als sein Kopf sich drehte, und beobachtete die formlose Urmaterie um ihn herum.
Ich bin der Schöpfer und Meister von allem, was ist, ich bin das A und O.“
sagte er.
Ich bin Gott.“

Und Sophia sah ihren unbeabsichtigten Erstgeborenen und hörte seine ersten grazilen Worte.
und sie weinte.
 
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gibt es dazu Bilder? Im Netz finde ich nur Löwenkopf auf dem Körper einer Schlange.
LICHT UND FEUER

Jedes Bild von Jaldabaoth würde die außerordentlich starke Imaginationskraft unseres Geistes beschneiden. Wir sollen unsere geistigen Kräfte aktiv nützen und nicht uns von Artefakten bedienen, wie die Menschen in der Antike mit ihren Götzen, Statuen und Bildern. Das klassische Bild von Jaldabaoth als Wesen mit einem Löwenkopf und dem Körper einer Schlange hat Symbolwert. Betrachten wir zum Beispiel seine mit Feuer leuchtenden Augen.

Das aus dem Feuer erzeugte Licht ist ein zeitlich begrenztes Licht. Wenn das Feuer aus ist, ist auch das Licht aus. Das wahre Licht ist hingegen ewiges Leben, Erkenntnis, Wahrheit, Güte und Liebe.
Feuer zerstört Leben. Geistiges Licht erzeugt Leben. Feuer erzeugt extreme Wärme und ist Sinnbild von Hass. Das Licht des Vaters vermittelt Wärme und Liebe.

Die Menschen erkennen das wahre Licht nicht (Joh. 1,9-10: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt …, aber die Welt erkannte ihn nicht.“, weil sie das Feuer in all seinen Formen anbeten: chemische, elektrische, magnetische, thermische, nukleare Energie, aber auch als Feuer der Leidenschaft (sinnliche Liebe, Zorn) und als Lebensrausch (süchtiges Verhalten).

Wenn das Feuer aus ist, bleiben nur Asche, Ruß, übler Geruch und Ruinen übrig. Wenn eine „feurige“ Leidenschaft aus ist, bleiben nur Leere und Frustration.
Das Licht des Vaters verlöscht nie. Es zerstört nicht, sondern baut auf. Das Licht ist die natürliche Ausdrucksform der Gottheit, die Gottheit selbst. Es ermöglicht die ewige Schau hin auf die umwandelnde Wirklichkeit.
 
Die Geschichte von Sophia



Aus dem plätschernden Wasser erhob er sich mit dem Kopf eines Löwen und dem Körper des Menschen, den Sophia noch in ihren Träumen brütete.
Er plapperte wie ein Baby:
Jaldabaoth. Yahweh. Elohim.“
Seine rote Mähne tropfte, als sein Kopf sich drehte, und beobachtete die formlose Urmaterie um ihn herum.
Ich bin der Schöpfer und Meister von allem, was ist, ich bin das A und O.“
sagte er.
Ich bin Gott.“

Und Sophia sah ihren unbeabsichtigten Erstgeborenen und hörte seine ersten grazilen Worte.
und sie weinte.

stammt dieser text aus der pistis sophia oder dem apokryphon des johannes?
 
Woher weisst Du das?
Da muss man nichts wissen, man muss nur Menschen zuhören die von ihrem Erwachenerlebnis berichten, davon gibt es viele Internet.
Sie alle sagen das Gleiche wenn auch manchmal mit anderen Worten.
Und logisch ist es auch wenn wir alle dieselbe Sternensaat sein sollen.
Eigentlich spricht alles dafür auch unsere Empathie usw.
Aber nicht jeder erkennt es, weil er lieber etwas besonderes sein will. ;)
 
@Plissken ich habe eine interessante Textpassage im Buch "Freiheit für den Geist" entdeckt:

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hangt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. (Johannes 12,23-26)
in diesem Buch wird dieser Vorgang auf die geistige Geburt/Befreiung bezogen, also dass die darum liegende Seele und der Leib ähnlich dieser hier beschrieben Schale zerbrechen müssen, damit der Geist frei werden und wachsen kann. Kann man dies so sehen? Könnte man diesen Vorgang auch als Gnosis bezeichnen?
 
Da muss man nichts wissen, man muss nur Menschen zuhören die von ihrem Erwachenerlebnis berichten, davon gibt es viele Internet.
Sie alle sagen das Gleiche wenn auch manchmal mit anderen Worten.
Und logisch ist es auch wenn wir alle dieselbe Sternensaat sein sollen.
Eigentlich spricht alles dafür auch unsere Empathie usw.
Aber nicht jeder erkennt es, weil er lieber etwas besonderes sein will. ;)

Für mich zählt nur, was ich erfahre.....nicht, was andere erfahren haben.
Deshalb meine Frage :-)
Ich (für mich) weiss nur etwas, wenn es durch mich hindurch erlebt wurde, gefühlt.
Dieses Wissen ist etwas Lebendiges (weil es nur Lebendiges gibt).
Es bewegt sich (weil es nur SichBewegendes gibt) - durch alles hindurch.
Und manchmal auch durch mich (die ich auch ein SichBewegen bin) :-)
Dann (er)fasse ich etwas.
 
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Für mich zählt nur, was ich erfahre.....nicht, was andere erfahren haben.
Deshalb meine Frage :)
Ich (für mich) weiss nur etwas, wenn es durch mich hindurch erlebt wurde, gefühlt.
Dieses Wissen ist etwas Lebendiges (weil es nur Lebendiges gibt).
Es bewegt sich (weil es nur SichBewegendes gibt) - durch alles hindurch.
Und manchmal auch durch mich (die ich auch ein SichBewegen bin) :)
Dann (er)fasse ich etwas.
Aber das ist dein Problem wenn du von anderen nicht lernen kannst.
Hast du schreiben und rechnen durch dich selbst erlebt und erst dann konntest du es und hast es verstanden ohne die Hilfe eines anderen?
Wir müssen einfach nur zuhören und offen sein, dann erfahren wir alles.
Wenn wir in unserer kleinen Gefühlswelt bleiben und nichts anderes annehmen wollen, dann drehen wir uns nur im Kreis oder drehen selbst durch.
Vielleicht befindet sich deshalb der Mensch, geistig noch in der Steinzeithöhle, weil er sich aus seiner Höhle nicht heraustraut.
So in der Art: "Was der Bauer nicht kennt das frisst er nicht" ;) :)

Aber im Grunde ist es auch egal, wenn wir Alles sind und unserer Ego nur eine Illusion ist, wir aber in Wirklichkeit der eine Geist sind :
1. Mose - Kapitel 1
Die Schöpfung: Sechstagewerk
(Johannes 1.1-3) (Apostelgeschichte 17.24) (Hebräer 11.3) (Offenbarung 4.11) 2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.

dann ändert das Wissen um die Einheit sowieso nichts für das eigene Leben
("Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.
Nach der Erleuchtung. Holz hacken und Wasser tragen.")

außer vielleicht den Umgang mit Anderen.

Also mich bereichert das Wissen und erleben anderer sehr deswegen lese ich auch soviel. :)
 
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