Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

Warum im Christentum die Vorstellung von Leib und Seele vertreten wurde, hat nichts mit den Römern oder Kaiser Constantin zu tun

ok, und warum glaubst du dass die römer und konstantin nichts damit zu tun hatten? mal abgesehen davon, dass es nicht " im christentum" so war, sondern in der römisch-katholischen kirche.

immerhin erklärte konstantin das christentum zur staatsreligion. dadurch floss das römische leben
in die formen der römisch-katholischen kirche. das kann man auch in vielen einzelheiten heute noch nachweisen.
dieselbe kirche hat im 9. jahrhundert beim 8.ökumenischen konzil das dogma erlassen,
dass der mensch nur aus leib und seele bestehen soll. wo bleibt da der pneumatische mensch,
wie ihn paulus etwa und u.a. auch die gnostiker vertraten?
oder der " geist der wahrheit" bzw heilige geist von dem im joh.ev. die rede ist?

Die Römer selbst lehnten sich in solchen Dingen an die griechische Tradition an. Wie bei Homer löste sich beim Tod eines Menschen die Anima (Psyche, Seele) von seinem Körper um im Totenreich sein Dasein zu fristen. Der Körper des Verstorbenen wurde bei den Römern verbrannt.

was soll das jetzt? etwa die begründung dafür, dass die römer und konstantin
nichts mit dem leib-seele- dogma der römischen kirche zu tun hätten?
mal abgesehen davon, ob es bei homer tatsächlich so war wie du es hier interpretierst-
homer ist nicht der inbegriff der griechischen tradition. es gab da auch einen äschylos,
einen sokrates, einen plato usw.
warum musste denn sokrates den schierlingsbecher trinken?
weil er mysterienwahrheiten öffentlich behandelt hat. das wurde als mysterienverrat gewertet.
darauf gab es immer die todesstrafe.
ähnlich war es auch bei jesus christus nach der auferweckung des lazarus. das wurde nämlich genauso
als mysterienverrat gewertet.
und die sadduzäer waren nicht gerade freunde des alten mysterienwesen. ebenso wenig wie die römer,
die es mit stumpf und stiel ausrotten wollten.
 
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Seele und Kraft

In gnostischen Schriften wird der Begriff „Kraft“ relativ oft verwendet. Es handelt sich in erster Linie um die Kraft, die vom Großen Unsichtbaren Geist – damit ist der Vater gemeint – den Äonen im Laufe des Emanationsprozesses vererbt wird. Die Äonen erben vom Vater seine Kraft und können durch die Kraft, mit der sie ausgestattet werden, selbst weitere Äonen hervorbringen.

Es handelt sich um eine göttliche und mysteriöse Kraft, die sogar Welten erschaffen kann. Wer sie besitzt, erhält seine Form und sein Wesen von seinen Eltern. Es entsteht somit eine komplex verzweigte Familie, deren Vorfahr der Vater ist. Selbst der Vater wird in einigen gnostischen Schriften „die Große Kraft“ genannt, was natürlich ein Understatement ist, denn die Kraft des Höchsten weder groß noch klein, sondern unermesslich ist.

Nach dem Fall der Sophia ging ein Teil deren Kraft an den Demiurgen Jaldabaoth über. Diese unrechtmäßig entstandene Kreatur machte von ihrer Kraft Gebrauch, um einen eigenen Hofstaat zu erschaffen. Mit seinen ersten Sprösslingen teilte der Demiurg einen Teil seiner Kraft. Sie wurden somit zu den Herrschern (Archonten) dieser Welt. Dank ihrer Kraft erschufen die Archonten zunächst einmal unzählige Engelscharen als ihre Diener.

Hierarchie der Engelscharen (von der höchsten zur niedrigsten Stufe):
Seraphim – Cherubim – Throne – Herrschaften – Mächte – Gewalten – Fürsten – Erzengel – Engel

Zum Schluss erschufen sie den seelischen Adam als Nachbildung des Urmenschen Adamas und anschließend den physischen Adam als Grab für den seelischen Adam. Die aus dem ersten Menschen und der ersten Frau entstandene Menschheit erhält ihre Seelen von den Archonten. Diese sind die wahren Schöpfer unserer Seele. Seele und Körper sind daher eine archontische Schöpfung. Nach dem Tod werden die Seelen gereinigt und wieder eingekerkert (inkarniert).

Die Kraft aus der Lichtwelt – Bevor der Menschensohn unsere Welt betrat, stieß er die zwölf Kräfte der zwölf Erlöser des Lichtschatzes, die er von den zwölf Dienern in der Mitte genommen hatte, in die Sphäre der Archonten. Die Archonten und ihre Diener dachten, dass es sich um Seelen der Archonten handelte, und banden sie in den Leib der Mütter der zwölf Apostel.

Während die Seele (Kraft) der gewöhnlichen Menschen von den Archonten stammt, empfingen die Apostel einen Teil der Kraft, die vom Menschensohn über dessen Helfer in diese Welt geblasen wurde. Deswegen sagte Jesus, dass die Apostel nicht von dieser Welt seien (Joh 15,19)

Die Seele wird daher im Gnostizismus als eine Kraft betrachtet. Es geht u.a. um die Quellen dieser Kraft (vom Vater, dem Menschensohn, der Sophia, den Archonten stammend) sowie darum, wie mit dieser Kraft umgegangen wird, ob im Rahmen des göttlichen Pleroma oder der künstlichen Welt der Archonten. Echte Kraft aus der Lichtwelt oder „faule“ Kraft = Magie aus der Finsternis.
 
ok, und warum glaubst du dass die römer und konstantin nichts damit zu tun hatten? mal abgesehen davon, dass es nicht " im christentum" so war, sondern in der römisch-katholischen kirche.
Constantin ging es weniger um die Christen an sich, sondern darum das zerfallene Römische Imperium unter seiner Regentschaft zu einigen und zu neuem Glanz zu verhelfen. Das Ganze sollte von Byzanz ausgehen, das unter seiner Herrschaft stand.

In dieser Region war jedoch das Christentum sehr verbreitet, die mit ihren ständigen Streitigkeiten einen Unruheherd darstellten. Alles was nun aber Constantin für seinen Plan brauchen konnte, waren diese Streitigkeiten in seinem eigenen Land. Aus diesem Grund berief er alle Bischöfe und Kontrahenten zu einem Konzil nach Nicäa ein, um zu einer Einigung unter den Christen zu kommen.

Die Streitigkeiten innerhalb des Christentums konnten auf dem Konzil in Nicäa (324) jedoch nicht wirklich beigelegt werden. Schon kurze Zeit nach der Einigung auf dem Konzil traten die alten Streitigkeiten erneut auf. Etwas das dann letztlich auf dem Konzil von Chalcedon im Jahr 421 zum trennenden Schisma des Christentums führte. Aus diesem Schisma bildeten sich dann auch die Institutionen der unterschiedlichen Kirchen (z. B. die r/k Kirche).

Constantin hatte das Christentum nicht zur Staatsreligion erklärt, sondern gewährte ihnen lediglich deren Religionsfreiheit im Imperium. Zur Staatsreligion wurde das Christentum erst nach seinem Tod (337) durch das Dreikaiseredikt im Jahr 380 erklärt.

So nun wollen wir uns jetzt aber wirklich wieder dem eigentlichen Thema zuwenden. (y)



Merlin
 
So nun wollen wir uns jetzt aber wirklich wieder dem eigentlichen Thema zuwenden

ja nun, nachdem du mit diesen ausführungen wieder nichts zur begründung,
beigetragen hast, weshalb rom und die kirche NICHTS mit der ausschaltung
des pneumatischen menschen zu tun haben sollen...
können wir es natürlich dabei belassen.
 
Echte Kraft aus der Lichtwelt oder „faule“ Kraft = Magie aus der Finsternis.
Es gibt Kraft, sie fließt dann wenn man rein im Herzen ist. Sie ist FÜR.
Es gibt Macht, eine ähnliche Energie wie die Kraft aber sie fließt nicht aus dem Herzen und ist immer ÜBER.

Aber, da magst du schon mehr oder weniger recht haben, es handelt sich schon um die Selbe Grundenergie. Und es liegt an uns Menschen, ob wir diese Energie als Kraft oder Macht einsetzen.

Magie ist wiederrum keine Energie aus der Finsternis. Es ist einfach Magie. Je nachdem aber ob wir uns der Kraft oder der Macht bedienen, wird sie positiv oder negativ.

Jesus hat sich der Magie bedient.

Und ja, die Aposteln sind nicht von dieser Welt. Es sind alles Lichtwesen. Jesus ist das höchste Wesen in diesem Universum.
 
Du scheinst mir auf technische Details und Methoden besonderen Wert zu legen. Gnosis ist – anders als Yoga oder Meditation – der Weg zur Erkenntnis. Dazu sind keine spezielle Methoden notwendig, sondern Erkenntnisse, Erkenntnisse und nochmal Erkenntnisse. Wie man Erkenntnisse erlangt, ist grundsätzlich egal. Das Ziel ist wichtig. Der Weg dorthin bleibt jedem überlassen.

Noch bevor man sich kritischer Aspekte, wie Wünsche und Ängste, annimmt, ist eine Grundeinstellung erforderlich. Das will ich mit einem Beispiel erläutern. Wenn du dich am Weg machst und du es für wichtig erachtest, alle möglichen Steine – kleine Steine, große Steine – aus deinem Weg zu räumen, wirst du die ganze Zeit nur Steine räumen. Das Ziel wirst du aus den Augen verlieren und schließlich nicht erreichen, denn du hast dich lieber mit Problemen als mit dem Ziel beschäftigt.

Wenn du stattdessen dicke Stiefel anziehst, trampelst du einfach auf den Steinen und die Steine sind kein Thema mehr, sondern das Ziel.

Konkret: Wer nach Erkenntnis sucht, merkt, dass Wünsche und Ängste schwächer und schwächer werden, bis sie verschwinden.
danke für deine Antwort. Diese ist wirklich gut und damit kann ich arbeiten.
Es ist ein Prozess, in dem während des Vorganges selbst alles "lichter" wird. Ähnlich beim Bergsteigen: die Luft wird dünner, um so höher man kommt.

Nun habe ich eine weitere Frage, folgende Textstelle habe ich gelesen:
"Wegen dieser Abtrünnigkeit von den oberen Schöpfungsprinzipien bezeichnete man sie als Hure, zumal sie aus sich selbst heraus, also ohne göttlichen Zeugungsauftrag, eine Kreatur namens Jaldabaoth (Sohn des Chaos) hervorbrachte. Diese Misskreatur besaß den Köper einer Schlange und das Haupt eines Löwen und ereiferte sich als „Kraft mit dem Löwenkopf“, andere Widersacher um sich zu scharen, um ein mächtiges Gegenreich zum Himmel zu erschaffen. Das verfolgte Ziel war die Vernichtung der Lichtwelt des Allgeistes. Als Sophia erkannte, was sie angerichtet hatte, wurde sie von tiefer Reue erfasst, wandelte sich in die geflügelte Sophia Achamoth, blies heimlich Pneuma (grch. pneuma, Hauch, Seele, Lebenskraft) in die Geschöpfe des Widersachergeistes, und sammelte in ihrem Herzen alle Splitter der Weisheit von der Erde, um sie zu ihrem Ursprung zurückzubringen." (https://quinque-bibliothek.de/das-glanzgewand-der-gnostischen-pistis-sophia/)
das hattest du auch bereits geschrieben, nur ist nicht klar, was genau geschah, als Sophia Pneuma in die Geschöpfe blies. Warum hatte sie dies gemacht und wie bewerkstelligt sie es in der Folge, die Splitter der Weisheit wieder zusammenzutragen? Darauf wird in der zitierten Textstelle nicht eingegangen.
 
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hier noch etwas, was ich gefunden habe und deine Einschätzung dazu gerne erfahren würde:
https://san-kinder-der-weissen-feder.webnode.com/l/das-ist-ein-blogeintrag-mit-bildern3/
insbesondere die Darstellung der Archonten in Bezug auf deren Digitaliserung als Massnahme der Entfremdung von der Natur.
Ich würde von Inhalten dieser Art die Finger weg lassen. Darüber habe ich bereits in meinem Posting #556 geschrieben. Autoren wie wie David Icke, John Lamb Lash oder Dieter Broers verbinden kranke Fantasien aus dem Alien-Verschwörungskonvolut mit den 1.800 Jahre alten Schriften der Gnostiker. Es sind in der Regel weisse alte Herren, die eine Vorliebe für White Power und Antisemitismus haben. Das hat mit Gnosis nichts zu tun und ist reine Panikmache und Kommerz. Bei der Gnosis geht es nicht um Panikmache, sondern um eine sehr wichtige Botschaft: Wie der Mensch sich befreien kann und zu seiner wahren Bestimmung finden kann.

Deine andere Frage werde ich gerne etwas später beantworten, weil der Beruf gerade was von mir haben will. :(
 
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