Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

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ja nun, nachdem du mit diesen ausführungen wieder nichts zur begründung,
beigetragen hast, weshalb rom und die kirche NICHTS mit der ausschaltung
des pneumatischen menschen zu tun haben sollen...
können wir es natürlich dabei belassen.
Lese doch bitte einmal in meinem Beitrag, auf welches Zitat ich eingegangen bin:

Zitat von parsival:
ok, und warum glaubst du dass die römer und konstantin nichts damit zu tun hatten? mal abgesehen davon, dass es nicht " im christentum" so war, sondern in der römisch-katholischen kirche.

Aber nun zu Deiner Ermahnung mich auf den Gedanken vom pneumatischen Menschen und das besagte Dogma einzulassen:

Es ging damals in den Jahren 869/870 einmal wieder um den Glaubensstreit zwischen dem Papst Nikolaus und dem byzantinischen Patriarchen Photios.

Photios vertrat ein zwei Seelenmodel, in dem es eine Geistseele und eine irdische Seele geben sollte. Nur die Geistseele würde nach Photios unsterblich sein, während die irdische mit einem Fluch belegt und sterblich wäre. Irgendwie erinnert mich das an die platonische Seelenlehre.

Papst Nikolaus wollte diesem Gedanken nicht folgen und deshalb kam es zur endgültigen Trennung zwischen den West- und Ostkirchen. Ich denke, dass die Trennung ein durchaus legitimer Schritt war.

Man hatte sich zwar 10 Jahre später noch einmal wegen einer anderen Sache wieder etwas versöhnt aber letztlich blieb die Trennung unvermeidlich.


Merlin
 
Lese doch bitte einmal in meinem Beitrag, auf welches Zitat ich eingegangen bin:

Zitat von parsival:
ok, und warum glaubst du dass die römer und konstantin nichts damit zu tun hatten? mal abgesehen davon, dass es nicht " im christentum" so war, sondern in der römisch-katholischen kirche

ja und? damit hast du doch keine begründung dafür geliefert,
weshalb das römertum und die römische kirche nichts mit der abschaffung
des menschlichen geistes zu tun hätten:(

und das tust du auch jetzt nicht. mag sein du glaubst du hättest es.
aber ich sehe nichts weiter als viele kluge worte am thema vorbei.

mir kommt es fast so vor, als wolltest du damit nur zeigen wie bewandert du bist,
damit die leute die nichts darüber wissen glauben, du müsstest es ja wissen.
mit anderen worten: als wolltest du auf autoritätsgläubigkeit pochen.

aber vlt lassen wir es in diesem faden, weil es sonst doch zu sehr offtopic wird.

die spaltung der ostkirche erfolgte übrigens aus einem anderen grund. nämlich über den sog.
"filoque-streit".
da ging es nämlich darum, ob der heilige geist nur vom " vater" ausging, oder sowohl vom " vater" als auch vom " sohn".
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich mal hier einflechten wollte: An manchen Existenzialisten hat mich ihr glühender Humanismus beeindruckt. Zum Wohle des Großen und Ganzen handeln, einfach aus Einsicht, dass das die richtige Entscheidung ist, die beste Wahl, ohne die Aussicht auf eine Belohnung im Jenseits bzw. ohne die Angst auf eine Bestrafung dort, überhaupt ohne die Aussicht auf ein Jenseits, das finde ich stark.
 
Was ich mal hier einflechten wollte: An manchen Existenzialisten hat mich ihr glühender Humanismus beeindruckt. Zum Wohle des Großen und Ganzen handeln, einfach aus Einsicht, dass das die richtige Entscheidung ist, die beste Wahl, ohne die Aussicht auf eine Belohnung im Jenseits bzw. ohne die Angst auf eine Bestrafung dort, überhaupt ohne die Aussicht auf ein Jenseits, das finde ich stark.
Ja, super!
 
aber vlt lassen wir es in diesem faden, weil es sonst doch zu sehr offtopic wird.

Was meinst Du jetzt eigentlich: aktives oder passives offtopic??
Wohl wissend, die Taube von Merlin ist eine jener Schwalben, die noch keinen flächendeckenden Sommer machen kann …

~ oder vice versa ~

… und ein :ROFLMAO:

-
 
a und? damit hast du doch keine begründung dafür geliefert,
weshalb das römertum und die römische kirche nichts mit der abschaffung des menschlichen geistes zu tun hätten:(
Wie kommst Du denn zu der Vorstellung, dass jemand den menschlichen Geist abschaffen wollte?

Da wurde doch nichts abgeschafft, es ging dort nur darum, dass Papst Nikolaus der Seelenvorstellung von Photios nicht folgen wollte. Ich hätte da an Nikolaus Stelle nicht anders gehandelt.

Das hat auch nichts mit den späteren Vereinbarungen aus den Jahren 879/80 zu tun. In diesem Konzil ging es um das Thema Heiliger Geist und den Unstimmigkeiten aus dem II. Konzil von Nicäa im Jahre 767.

Merlin
 
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danke für deine Antwort. Diese ist wirklich gut und damit kann ich arbeiten.
Es ist ein Prozess, in dem während des Vorganges selbst alles "lichter" wird. Ähnlich beim Bergsteigen: die Luft wird dünner, um so höher man kommt.

Nun habe ich eine weitere Frage, folgende Textstelle habe ich gelesen:
"Wegen dieser Abtrünnigkeit von den oberen Schöpfungsprinzipien bezeichnete man sie als Hure, zumal sie aus sich selbst heraus, also ohne göttlichen Zeugungsauftrag, eine Kreatur namens Jaldabaoth (Sohn des Chaos) hervorbrachte. Diese Misskreatur besaß den Köper einer Schlange und das Haupt eines Löwen und ereiferte sich als „Kraft mit dem Löwenkopf“, andere Widersacher um sich zu scharen, um ein mächtiges Gegenreich zum Himmel zu erschaffen. Das verfolgte Ziel war die Vernichtung der Lichtwelt des Allgeistes. Als Sophia erkannte, was sie angerichtet hatte, wurde sie von tiefer Reue erfasst, wandelte sich in die geflügelte Sophia Achamoth, blies heimlich Pneuma (grch. pneuma, Hauch, Seele, Lebenskraft) in die Geschöpfe des Widersachergeistes, und sammelte in ihrem Herzen alle Splitter der Weisheit von der Erde, um sie zu ihrem Ursprung zurückzubringen." (https://quinque-bibliothek.de/das-glanzgewand-der-gnostischen-pistis-sophia/)
das hattest du auch bereits geschrieben, nur ist nicht klar, was genau geschah, als Sophia Pneuma in die Geschöpfe blies. Warum hatte sie dies gemacht und wie bewerkstelligt sie es in der Folge, die Splitter der Weisheit wieder zusammenzutragen? Darauf wird in der zitierten Textstelle nicht eingegangen.
Gabriele Quinque ist eine „Spezialistin für alles“. Sie besitzt ein enormes Wissen über esoterische Inhalte und schreibt sehr interessante Artikel. Das Problem ist, manchmal verwechselt sie etwas oder sie stellt Verbindungen zwischen verschiedenen Inhalten her, die nichts miteinander zu tun haben.

Falsch: „zumal sie aus sich selbst heraus, also ohne göttlichen Zeugungsauftrag, eine Kreatur namens Jaldabaoth (Sohn des Chaos) hervorbrachte.“
Wahr: Es ist nicht so, dass Sophia von Anfang an vorhatte, Jaldabaoth hervorzubringen, und sie deswegen „Hure“ genannt wurde. Das ist vollkommen irre. Ihr Fehler bestand darin, dass sie ihre Denkkraft (Kraft: darüber habe ich oben geschrieben) falsch eingeschätzt hatte und die Ausgeburt Jaldabaoth als unbeabsichtigte Folge ihres falschen Denkens entstanden war. Daraus kann man lernen, dass man auf die eigenen Gedanken sehr aufpassen soll, denn Gedanken sind Kraft und Energie.

Falsch: „Diese Misskreatur besaß den Köper einer Schlange und das Haupt eines Löwen und ereiferte sich als ‚Kraft mit dem Löwenkopf‘, andere Widersacher um sich zu scharen, um ein mächtiges Gegenreich zum Himmel zu erschaffen. Das verfolgte Ziel war die Vernichtung der Lichtwelt des Allgeistes.“
Wahr: Jaldabaoth war zunächst einmal unwissend darüber, dass es überhaupt einen Gott über ihm gibt, weil er nicht im Pleroma war und überhaupt von seiner Mutter Sophia in eine Wolke versteckt wurde. (Sie schämte sich für ihn) Er konnte daher keine „Widersacher“ um sich herum gegen einen Gott und einen Himmel scharen, die er nicht kannte. Er führt außerdem keinen „Vernichtungskrieg“ gegen die Lichtwelt. Da verwechselt Gabriele Quinque den Gnostizismus mit dem Manichäismus. Es kann keinen Krieg zwischen Finsternis und Lichtwelt geben, weil die Finsternis ontologisch nicht existent (nur ein ewiges Wesen kann existieren = sein. Ein Wesen, das geboren wird oder aus einem falschen Denken entsteht, ist nicht ewig und existiert nicht) und auf jeden Fall dem Untergang geweiht ist. Die Ewigkeit kann nicht durch eine Kreatur, die aus Verstehen entstanden ist, vernichtet werden. Das ist einfach lächerlich.

Zu Deinen Fragen:

(1) „Was genau geschah, als Sophia Pneuma in die Geschöpfe blies?“, „Warum hatte sie dies gemacht?“

Nicht Sophia blies Pneuma in den leblosen Menschen, sondern Jaldabaoth, siehe Genesis 2,7: „Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Das Problem war eben, dass Jaldabaoth die Kraft seiner Mutter Sophia besaß. Um diese Kraft aus ihm herauszuholen, bedienten sich hohe Wesen aus dem Pleroma eines Tricks:
„In einem heiligen Plan sandte er (der Vater) den Selbsterzeugten (Autogenes) mit seinen vier Lichtern in der Gestalt der Engel des ersten Herrschers. Sie berieten ihn in der Absicht, die Macht der Mutter von ihm zu erlangen, und sagten zu ihm: ‚Blase deinen Geist in sein [des leblosen Adams] Gesicht hinein, und das Werk wird sich erheben.' Da blies er einen Geist, der die Macht der Mutter ist, in sein Gesicht hinein, aus dem ersten Herrscher heraus in den Leib hinein. Sofort bewegte er sich …“ [Apokryphon des Johannes]

(2) „Wie bewerkstelligt sie es in der Folge, die Splitter der Weisheit wieder zusammenzutragen?“

Das Ziel der göttlichen Vorsehung bzw. der Heilsplan besteht darin, die verlorene Lichtkraft einzusammeln und wieder ins Pleroma aufsteigen zu lassen. Diese Aufgabe wird in erster Linie nicht von der Sophia erfüllt. Sie spielt hier nur eine Nebenrolle, weil sie selbst genug damit beschäftigt ist, das verlorene Vertrauen wiederzugewinnen.

Die aus den Lichtfunken (Seelen) bestehende Lichtkraft muss zunächst einmal erweckt werden, weil die Lichtfunken vergessen haben, woher sie kommen. Nach und nach wachen die Lichtfunken auf. Sie werden nach dem Tod von verschiedenen Wesen unter der Leitung des Melchisedeks, des Empfängers des Lichtes, eingesammelt und zur Lichtjungfrau gebracht, damit sie die Taufe empfangen. Durch die Taufe bekommen die Lichtfunken freies Geleit durch die feindlichen Gebiete bis zu einem speziellen Äon, wo sie für den Eintritt ins Pleroma vorbereitet werden.
Über die Einsammlung des Lichtes sowie andere damit verbundene Aspekte berichtet die „Pistis Sophia“ (Codex Askewianus“).
 
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