Es wird wohl nach wie vor ein fehlgeleiteter Gedanke sein zu meinen, Sexualität auf irgendeiner Weise sei natürlicher als Hetero-Sexualität.
Danke daß man mich nicht mißverstanden hat, ich wollte natürlich schreiben
"Es wird wohl nach wie vor ein fehlgeleiteter Gedanke sein zu meinen Heterosexualität sei in irgendeiner Weise natürlicher als sonstige Sexualitätsformen."
Wie kam ich drauf? Durch Psi-Snakes Formulierung: "Kernfamilie ist jedenfalls Natur, weil es der natürlichen menschlichen Lebensweise entspricht (gibt fast keine Ausnahmen) und direkte biologische Ursachen hat."
Die Formulierung erschien mir unausgegoren, außerdem gibt sie die Unwahrheit wider.
"Kernfamilie" - damit meintest Du,
@PsiSnake, vermutlich Mann und Frau, die zu Kind führen. Es gilt zu realisieren, daß auf Erden seit der Veränderung von Diskriminierung in einigen Ländern "Kernfamilie" nicht mehr nur aus Mann und Frau besteht, sondern aus wenigstens einem Erziehungsberechtigten und einem Kind, unabhängig von der sexuellen Orientierung des Erwachsenen.
Daß es darüberhinaus wünschenswert wäre, daß die engsten Bezugspersonen des Kindes wenigstens bis zu dessen Erwachsenwerden zur Verfügung stehen, ist wohl logisch. Auf die sexuelle Orientierung des Elternteils kommt es dabei aber keinesfalls an.
Es ist die Natur mancher Menschen, homosexuell zu sein. Genauso ist es die Natur des Menschen, hetero- oder transsexuell zu sein oder sonstwie sexuell zu sein, inklusive der Asexualität. All das ist menschliche Natur.
Desweiteren gehört es zur Natur des Menschen, daß er sich ggf. eine Familie wünscht, also ein Gebilde, das mehrere Generationen beinhaltet. Dieser Wunsch ist nicht von der sexuellen Orientierung abhängig, sondern existiert bei homo-, hetero- und auch transsexuellen Menschen, ja sogar bei asexuellen Menschen. Denn der Wunsch nach Familie hat mit der sexuellen Ausrichtung nichts zu tun.
Ebenso gehört es zur Natur des erwachsenen Menschen, sich zuzutrauen, kleine Menschen zu erziehen, sie zu bilden und auf das Leben vorzubereiten. Auch dieser Wunsch und die Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme für Nachwuchs existiert unabhängig von der sexuellen Orientierung. In der überwältigen Mehrzahl aller Studien wurde auch belegt, daß heterosexuelle Eltern ihre Kinder nicht in irgendeiner Weise besser erziehen können als homo-, trans- oder asexuell lebende Eltern.
Der Staat nun nennt diejenige Familie, die förderungsbedürftig ist weil potentiell ein Kind vorhanden ist, "Ehe". Und damit sind Kinder, die nicht bei verheirateten Eltern leben, dann benachteiligt, wenn diese nicht heiraten können, um dem Kind die gleichen Rechte zu verschaffen. Neben dem Antidiskriminierungsgrundsatz kann also auch aus diesem Grunde der gleichen Rechte für alle Kinder der staatliche Ehebegriff nicht nur auf heterosexuelle Paare angewendet werden. Es gibt dafür keinerlei sachlichen Grund.
Noch einmal zum Mitlesen: es ist nicht die Natur des Menschen, sich als Mann und Frau zusammen zu tun und ein Kind zu zeugen. Sondern die menschliche Natur ist deutlich vielfältiger als solche überholten, heutzutage zumeist als diskriminierend verstandenen Moralvorstellungen.
lg