Gibt es einen Freien Willen?

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Bei zunehmender Antigravitation auf der Erde brauchst eh nimmer soviel herzhaft Festes zum Essen. Dafür ernährst Dich eher feinstofflich...

Oder bist Du ein kalorisches Kraftwerk? Ein Brennofen, wie es Galina Schatalova einmal formulierte?


Liebe Grüße
La Dame
 
Es existiert seit ca. 15 Jahren eine Vorstellung meinerseits, nichts mehr (vgl. Lichtnahrung) oder nur noch sehr wenig (mach ich bereits) essen zu müssen.

LG
 
Hallo ihr lieben,
na gibt es ihn?Ich weiss es nicht.Wie weit sind wir konditioniert?Oder sind wir Puppen die im Weltentheater sich ausleben dürfen?

Meine Lehrerin auf die Frage gibt es den Freien Willen.
Wenn auf dem Tisch eine Gabel und ein Löffel liegt und die Frage auftaucht mit welchem Besteck sollte ich essen.Dann kannst du dich entscheiden.
Wenn die Frage nicht in dir auftaucht dann naja nicht.....

Würde mich intressieren was ihr so zu sagen habt.

LG Mouna

Einen freien Willen gibt es nicht, du handelst immer so wie du handeln mußt und kannst nicht anders. :weihna1
 
Einen freien Willen gibt es nicht, du handelst immer so wie du handeln mußt und kannst nicht anders. :weihna1
hihi, rückblickend auf jeden Fall, ja. :) Und selbst für die Zukunft fällt es bei akkuratem Beobachten schwer, den freien Willen aufzuspüren. Ich könnte jetzt z.B. nicht sagen, worauf mein Wille gerade bezüglich der Zukunft gerichtet ist. Moment mal: z.B. wollte ich heute a bisserl arbeiten, so bis 5 Uhr, dann kommt Besuch zum Weiterarbeiten. Wie ich mich kenne,werde ich danach ein bißchen arbeiten. :)

haha,, jetzt ist natürlich die Frage: stehe ich jeden Morgen freiwillig auf um zu arbeiten oder nicht? :clown: Ich kann das ausprobieren, indem ich morgens im Bett liegen bleibe und mal beobachte, was eigentlich geschieht, wenn ich nicht aufstehe und nicht arbeite. Habe ich eine Weile versucht, ich bin aber dann doch immer wieder aufgestanden. Täglich. :clown: Ooh,ich nehme mir gelegentlich vor: heute arbeitest Du gar nichts. Das geht ganz gut. Dann mache ich irgendwas. Rumsitzen, spülen, im Garten prütteln, dabei Eier schaukeln. Wenn ich dann abends im Bett liege, denke ich dann: hm, morgen tust Du wieder schön arbeiten. Das ergibt sich dann ganz von alleine: bloß weil ich heute nichts gearbeitet habe, "will" ich dann am Folgetag wieder arbeiten. Das liegt aber auch nur daran, daß ich arbeite, was ich "will". Wenn ich jetzt arbeiten würde um Geld zu verdienen, würde das so nicht gehen. Witzigerweise fällt Geld so nebenbei heraus und genau da habe ich die Wahl: verbringe ich meinen Tag so, daß ich Geld "verdiene", oder arbeite ich schon? Wenn ich nur zur Arbeit "gehe" und dort Geld "verdiene"- dann habe ich für mich das Gefühl, den ganzen Tag schon wieder nur Mumpitz für Andere gemacht zu haben und wenn ich abends im Bett liege fällt mir auf, daß ich diese Dinge nur mache, weil ich muß. Wollen täte ich etwas ganz anderes. Ich könnte mein Leben so viel sinnvoller verbringen als an diesem ganzen unfreien Bevölkerungszwang-Prutsch teilzunehmen, und weil ich das könnte, tue ich das dann auch.

Das ist dann vielleicht frei, insofern als daß ich nicht Sklave eines Herren bin, sondern zunächst einmal selber bestimme, wofür ich mich jetzt engagiere oder nicht. Ich diene dabei irgendeiner Sache, die ich selber gut finde und ich bin zunächst einmal frei darin, sie zu verwirklichen oder nicht. Aber ich muß mich eben damit beschäftigen,z.B. weil ich eben morgens aufstehe und denke: ach, heute arbeitest Du mal schön. Außerdem hängen immer Leute dran, die ihrerseits wieder Geld verdienen möchten und die warten darauf, daß ich meine Arbeit mache. Wenn meine Arbeit fertig ist, dann können sie ihr Geld verdienen, ich selber hab dann aber noch immer nix verdient.:clown: Tu mir dann überall nen Euro Fuffzig abzwacken.

Ja und sind jetzt meine Arbeistinhalte "frei"? Nein, ich finde nicht. Ich muß an Dingen und mit Themen arbeiten, an denen die Leute, die dann letztlich Geld verdienen möchten, arbeiten wollen. Denn nur wenn die später mal machen, was ich aufschreibe (oder wenigstens so etwas Ähnliches, alles entwickelt sich ja), kann ich mir ja nen Euro Fuffzig abzwacken. Ich mache Projektdesign- wenn ich jetzt z.B. den dringenden inneren Wunsch hätte, ein Projekt zu beschreiben, das eine neue, besonders exquisite Form der Chakrenfolter in einem Guru-Center anbieten wollte, ich könnte es nicht tun. Weil ich genau wüßte, daß ich damit nicht irgenwann zu meinen 1,50 Euros kommen würde. Denn keine Bank gibt mir ein Geld für Chakrenfolter- so etwas ist eben Privatvergnügen, das ist aus der eigenen Tasche zu bezahlen, wenn man es denn haben will.

Ich erkenne also für mich selber: ich lebe zwar in relativer Unabhängigkeit, sicher wesentlich unabhängiger als viele andere Menschen, ich bin zeitlich frei, habe keine Kinder und muß mich wirklich überhaupt nicht einschränken, es klappt eigentlich alles wie in einem Räderwerk, das langsam durch die Zeit läuft und rechts und links entsteht mal hier und mal da was und ich bleibe immer in meinem großen buddhistischen Mahayana sitzen, im Silberpfeil sozusagen. Aber: bin ich so frei? Nein, ich muß mich regelmäßig mit diesen Dingen beschäftigen,sie sind sozusagen "meine Aufgabe". Irgendein Lehrer hat sie mir wohl aufgegeben und Gott sei Dank hat er mich mit sehr viel Motivation ausgestattet, meine Aufgaben auch zu erledigen und zum Abgabe-Termin akkurat fertig zu haben. Aber ich muß meine Arbeit in meinem Leben machen, egal ob ich oder der Baum dort drüben es will oder nicht.

Ob ich es gleichzeitig auch will, das ist eine andere Frage. Die Willensbildung ist ja vollkommen unabhängig von dem, was man muß. Manche identifizieren Dinge, die sie müssen und leiten daraus ab, daß sie keinen freien Willen haben- m.E. ist das nur die eine Seite der Medaille. Denn es gibt ja auch noch andere Dinge im Leben, die man will, aber nicht muß. Das sind z.B. die Hobbys. Nun ist das nicht so leicht, wirklich das eigene Hobby aufzuspüren auf dieser großen Kugel hier, das einem soviel Spaß macht, daß man darin so gut wird, daß man damit sein Geld "im freien Willen" verdienen kann. Ohne daß das "Verdienen" einem schaden würde, denn man verdient das Geld ja aus Freiem Willen heraus, weil man hat ja gerade "Frei"-Zeit und übt das eigene Hobby aus. Und zeigt es z.B. anderen. Und so geht man im Hobby letztlich auf. Das machen ja viele so. Ich mach das auch so, das ist schon alles pickepacke inne Tücher geplant und beim jetzigen Stand der Dinge dauert es so etwa noch 4 Jahre und dann beginne ich damit, neben dem Beruf her in meinem Hobby Geld zu verdienen.

Das wünschen sich viele und denken: ich bin so unfrei, weil ich nicht ab morgen von meinem Hobby leben kann. Dabei übersehen sie, daß man sich diese Möglichkeit eben erarbeiten muß und kann und gerade darin liegt die Freiheit. Denn tue ich es, oder tue ich es nicht? Erledige ich einfach nur von morgens bis abends meine Arbeit, oder habe ich ein Ziel, das ich auch verfolge und von dem ich mir ganz einfach vorgenommen habe, es zu verwirklichen? Wenn man diese Motivation aufbringen kann, daß man weiß: ai, in 4 Jahren beginnt mein Hobby mich zu ernähren- dann kann man jeden einzelnen Tag bis dahin so gestalten, daß dieses Ziel erreicht werden kann. Und darin, in der Möglichkeit zur Aufmerksamkeits- und Willensbildung auf ein "persönliches" Ziel hin, darin liegt meines Erachtens die Möglichkeit zur Freiheit im Willen. Wirkliches Wollen: "Ich Bin"-- wer, na, da überlegen wir aber mal, bis wir das wissen. Vorher macht Willensentwicklung ja auch keinen Sinn, er verursacht dann eigentlich nur Reibung.

So, jetzt gehe ich mir noch nen Milchkaffee kochen. Da kann man auch wieder fragen: bin ich jetzt danach süchtig? Der oder die Ein oder Andere hätte jetzt schon Bedenken, denn es wird der zweite Topf Milchkaffee und ich weiß sehr genau, daß da noch ein Dritter folgen wird und heute Nachmittag kommt noch einer dazu. Habe ich wirklich einen freien Willen, darf ich ungestraft 4 Kaffee am Tag trinken? Für heute entscheide ich "Ja".
 
Lieber Trixerich!

Einen nachdenklich machenden Essay zum Thema "freier Wille" hast Du verfaßt. Danke dafür, ich genoß das Lesen überaus.

Anmerken möchte ich, daß wir oftmals Arbeit mit Aufgaben verwegstabuxeln. Arbeit macht eben nicht frei, daher sollen wir uns davon befreien. Es wird wohl auch so kommen - sie hat sich ja ohnedies bereits abgeschafft, ist als Strukturkosmetik nur mehr subventionierterweise zu haben! Und Geld, als Mittel zum Erschaffen, wird´s auch nicht mehr brauchen, weil wir uns für die umwegfreie Variante entschieden haben. Auch die Strategie des Mangels hat sich rechts überholt und erfüllt sich mit Fülle, da Menschen-Lenkungs-Instrumente obsolet geworden sind.

Wir nehmen uns immer mehr heraus... an Freiheiten - im Wollen, im Er-Schaffen, im Tun (was wir wollen)...

Man könnte sagen, es wird von Tag zu Tag besser und besser... meiner Beobachtung nach.


Habedieehre
La Dame
 
Wenn man näher hinschaut, stellt man fest, das der "freie Wille" eine für das (polare) System eine gefährliche Sache ist.

Wenn innerhalb der Vorbestimmtheit z. B. ein "kompetenter Meister" (der von Gott eingesetzt wird) etwas am Schicksalskarma verändert, dann ist der allwissende Geist jenseits der Polarität "verwirrt - verrückt - sinnwidrig", weil da nämlich einer "rumgemacht" hat.

Dieser "kompetente Meister" hat dann mit den jenseitigen Bereichsleitern Rücksprache zu nehmen, um alles wieder adäquat zu richten, damit der Wagen per Reparatur weiterfahren kann.

Kompetente Meister sind übrigens so selten, wie der kürzlich gefundene Diamant in Johannesburg.
 
Dieser "kompetente Meister" hat dann mit den jenseitigen Bereichsleitern Rücksprache zu nehmen, um alles wieder adäquat zu richten, damit der Wagen per Reparatur weiterfahren kann.


Hei, das ist ja ein spannendes Organogramm... gibt´s Stellenbeschreibungen auch dazu? Darf ich raten? Es handelt sich um eine Werkstätten-Kette?


Liebe Grüße
La Dame
 
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