Gibt es `das richtige` Häusersystem?

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Eine kurze Frage: ist der MC immer exakt= 12:00 Mittag? Also in einem Horoskop, wo jemand um 12:15 geboren wurde, habe ich gesehen, dass die Sonne im 10. und nicht im 09. Haus zu stehen kam (verwende Koch Häuser). Ich dachte immer, wenn jemand nach 12:00 Mittags geboren wurde, steht dessen Sonne immer im 9. Haus, also nach dem MC, der ja den höchsten Stand der Sonne am Tag darstellt. Könntest du mir da weiterhelfen?
Hallo Sonnenschützin
Deine Frage lautet, wo steht die Sonne am Mittag um 12 Uhr?
Das hängt ganz vom Ort und von der Zeit des Betrachtens ab.

Habe grad mit Galiastro den Check gemacht (Koch):
In Tokio steht die Sonne am 02.06.1994 um 12.00 Uhr in 25° H9
In New York am 15.12.1914 um 12.00 Uhr in 28° H9
In Moskau am 14.02.1954 um 12.00 Uhr in 15° H10
In Kiew am 23.06.2000 um 12.00 Uhr in 10° H10
In Zürich am 24.10.2022 um 12.00 Uhr in 2° H10
In Zürich am 23.06.2000 um 12.00 Uhr in 15° H10
In Zürich am 14.02.1954 um 12.00 Uhr in 10° H10
In Zürich am 15.12.2014 um 12.00 Uhr in 1° H10

Eine Systematik ist nicht erkennbar
LG ELi
 
Deine Frage lautet, wo steht die Sonne am Mittag um 12 Uhr?
Das hängt ganz vom Ort und von der Zeit des Betrachtens ab.
Hallo Sonnenschützin
Wie mein Beitrag #42 gezeigt hat, kann der 12.00 Uhr-Mittagspunkt noch im 9.Haus oder schon im 10 Haus liegen, bei denjenigen Häuser-Systemen, bei denen das MC an die Spitze des 10.Hauses gebunden ist. Das hängt von der örtlichen Lage der Geburt ab, weil jedes Haus ja eine bestimmte Grösse hat
LG ELi
 
Hallo zusammen,
Placidus-Häuser hängen mit dem Zeitfaktor zusammen. Die Häuser sind ungleich, wie bei allen inäqualen Haussystemen. Ist für mich nachvollziehbar, denn Astrologie und Zeit sind eh untrennbar miteinander verbunden.
Das Problem bei Placidus ist halt, dass dieses System bei Breitengraden über 66° nicht mehr funktioniert.
Hier z.b. ein Horoskop auf Spitzbergen (78ster Breitengrad) nach Placidus.
Häuser 1-3 verschwinden. Bei diesen hohen Breitengraden können bestimmte Grade einfach nicht zum AC werden, weil das System darauf beruht wieviel Zeit ein Grad braucht um vom IC zum AC (Nachthälfte) und vom AC zum MC (Taghälfte) zu wandern.
Am Beispiel Spitzbergen kommen AC und IC auf nahezu den gleichen Punkt der Ekliptik und damit verschwindet der 1. Quadrant.
In unseren Breiten funktioniert Placidus m.E. allerdings sehr gut.
Ich komme mit Placidus-Häusern am besten klar, weil ich auch immer gern die Häuserherrscher anschaue und nicht wie bei z.b. den Ganzzeichen-Häusern, die in meinen Augen, wichtige IC/MC-Achse meist nicht den Spitzen 4 und 10 entspricht, wie im Zeitsystem "Placidus".
Die Nutzung eines bestimmten Häusersystems ist m.E. eine ganz individuelle Angelegenheit, da gibts kein besser oder schlechter. Man muss halt sehen, mit welchem System man, aufgrund seines eigenen Deutungsverhaltens, am besten klar kommt.


lg
Gabi

Spitzbergen (78. Breitengrad)
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Die Nutzung eines bestimmten Häusersystems ist m.E. eine ganz individuelle Angelegenheit, da gibts kein besser oder schlechter. Man muss halt sehen, mit welchem System man, aufgrund seines eigenen Deutungsverhaltens, am besten klar kommt.
Liebe Gabi
In meiner astrologischen Ausbildung beim API in Adliswil hatte ich einen guten Draht zu Louise Huber. In einem Gespräch mit ihr ging es auch um die astrologischen Häuser und um die Frage, warum beim API die Koch-Häuser favorisiert wurden. Das war grad die Zeit, als sie im API auch in England Fuss fassen wollten, aber dabei in Kollision gerieten mit der Tatsache, dass in Nordländern allgemein mit äqualen Häusern gearbeitet wird. Louise vertrat eine gleiche Auffassung wie du, dass dies eine Frage der persönlichen Aneignung sei, welches Häuser-System man bevorzugen wolle.
Ich hatte damals grosse Mühe mit dieser Auffassung. Später begriff ich, dass es zwei astrologische Anschauungen bezüglich des MC gibt. Gehört das MC zu der ekliptikalen Zeichen-Sphäre oder zum irdischen Häusersystem. Hiernach geht es um eine Bindung oder Nichtbindung des MC an die Spitze des 10.Hauses.
Die Bedeutung dieses persönlichen Entscheides kommt bei der Frage der Berufung des Menschen in besonderem Masse zum Tragen.
LG ELi
 
Die Nutzung eines bestimmten Häusersystems ist m.E. eine ganz individuelle Angelegenheit, da gibts kein besser oder schlechter. Man muss halt sehen, mit welchem System man, aufgrund seines eigenen Deutungsverhaltens, am besten klar kommt.
Ich hatte damals grosse Mühe mit dieser Auffassung. Später begriff ich, dass es zwei astrologische Anschauungen bezüglich des MC gibt. Gehört das MC zu der ekliptikalen Zeichen-Sphäre oder zum irdischen Häusersystem. Hiernach geht es um eine Bindung oder Nichtbindung des MC an die Spitze des 10.Hauses.
Die Bedeutung dieses persönlichen Entscheides kommt bei der Frage der Berufung des Menschen in besonderem Masse zum Tragen.
Ich achte den persönlichen Entscheid eines jeden Astrologen/einer jeden Astrologin, betrachte aber selbst das MC als eine kosmisch-geistige Quelle, von der aus ein Ruf, unabhängig vom Häusersystem an den Menschen ergeht, seiner Berufung auf Erden zu folgen. Die astrologischen Häuser beschreiben die Wirkungsbereiche des Menschen auf Erden, in denen die Berufung wirksam werden soll und kann. Aus dieser Sicht bevorzuge ich das äquale Häusersystem.
Hiernach können Horoskope auf der ganzen Erde ohne Häuserverzerrung erstellt werden, die vier Quadranten sind eindeutig definiert und auch der Glückspunkt kann hierbei seine volle Wirksamkeit entfalten.
LG ELi
 
Die richtige Häusersystem ist diese mit den Astrologe erfolge hat. Ich habe alle getestet und bin bei Placidus geblieben bis heute.
 
Im Zusammenhang mit der Berufung bin ich bei der Analyse von Wladimir auf ein interessantes Phänomen gestossen.
Wladimir ist geboren am 11.12.1999 in Murmansk/Rus.
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Mein Programm hat sich geweigert, ein normales Radix mit Koch- oder Placidus-Häusern auszuwerten. Mit àqualen Häusern geht es. Das MC liegt allerdings im 12.Haus, denn Murmansk liegt auf dem 69.Breitengrad.

Der tägliche Sonnenbogen kann daher so flach sein, dass die Bindung des MC an die Spitze des 10.Hauses zu einer Konzentration des 10. bis 12.Hauses in einem einzigen Zeichen zu liegen käme.

LG ELi
 
Wenn ich verspätet meinen Senf zum ewigen Streitthema geben darf...

Ich persönlich nutze seit ein paar Jahren eine Mischung aus Ganzzeichenhäuser (AC-Zeichen als ganzes genommen = 1. Haus), beachte sekundär aber auch die Häuserspitzen des äqualen 30°-Systems innerhalb von GZH.

Vorteile von GZH:

- Eines der ältesten Häusersysteme überhaupt, mit einer langen Tradition bis zurück zum Hellenismus
- Keine eingeschlossenen Zeichen, oder mehrere Häuserspitzen im selben Zeichen. Gerade in höheren Breiten ist dies ein "ästhetisches" aber auch praktisches Problem: welchen Häuserherrscher soll ich in den einem der beiden oben genannten Fälle nehmen?
- Keine "Ko-Häuserherrscher": Im Gegensatz zu äqualen Häusern liegen bei GZH die einzelnen Häuser komplett innerhalb des selben Zeichens. Wenn die äquale Häuserspitze z.B. die Häuserspitze auf 25° Widder liegt, nehmen manche Astrologen Venus als Ko-Herrscher an, weil der Großteil des Hauses innerhalb von Stier liegt (0°-25° Stier). Das macht für mich keinen Sinn, ein Haus sollte nur von einem Planeten, ganz und gar beherrscht werden.

Dennoch beachte ich die äqualen Häuserspitzen als "sensitive Punkte" innerhalb von GZH, da sie in exaktem Aspekt zum AC-Grad liegen. Die 11. äquale Häuserspitze steht immer in genauem Sextil zum AC, die 10. immer in genauem Quadrat, usw.

Die 10. und 4. Hausspitze im äqualen System haben besondere astronomische Relevanz, es handelt sich nämlich um das sogenannte obere Nonagesimal - den tatsächlich höchsten Tierkreisgrad im Horoskop - sowie das untere Nonagesimal (der tiefste Tierkreisgrad). Die Himmelsmitte oder MC ist ja "nur" der kulminierende Grad im Horoskop, steht aber meist tiefer überm Horizont als das obere Nonagesimal/10. Hausspitze äqual. Genauso ist die Himmelstiefe oder IC der anti-kulminierende Grad, steht aber doch höher/näher zum Horizont als das untere Nonagesimal/4. Hausspitze äqual.

Wenn sich z.B. mehrere Planeten im 10. GZH befinden, dann ist aus meiner Sicht derjenige der dominanteste, welcher am nächsten zum oberen Nonagesimal (10. äquale Hausspitze) steht. Der Planet am Nonagesimal steht in der Regel am höchsten über'm Horizont, nicht der Planet der gerade seine eigene Kulmination erreicht hat (MC).​
 
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Im Zusammenhang mit der Berufung bin ich bei der Analyse von Wladimir auf ein interessantes Phänomen gestossen.
Wladimir ist geboren am 11.12.1999 in Murmansk/Rus.
Anhang anzeigen 136208
Mein Programm hat sich geweigert, ein normales Radix mit Koch- oder Placidus-Häusern auszuwerten. Mit àqualen Häusern geht es. Das MC liegt allerdings im 12.Haus, denn Murmansk liegt auf dem 69.Breitengrad.

Der tägliche Sonnenbogen kann daher so flach sein, dass die Bindung des MC an die Spitze des 10.Hauses zu einer Konzentration des 10. bis 12.Hauses in einem einzigen Zeichen zu liegen käme.

LG ELi
Das ist interessant, darf ich fragen wer dieser "Wladimir" ist und woher Du seine Geburtsdaten hast?

Murmansk ist die größte Stadt nördlich des Polarkreises. Ein gutes Beispiel für Punkt 2, den ich unter Vorteile von GZH angeführt habe... :cool:
 
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