Ich weiß alles, bin aber trotzdem unsicher!

Ha ! mara -du hast es gut ausgedrückt -
:megaphon: christoph : nicht jeder will sterben und hat 10000 Leute auf dem gewissen (siehe anderen post)!

Kurti -Tu es! lebe dein leben so wie du willst! ich wünsche dir alles gute!
(auch ich bin aus dem öffentlichen Dienst freiwillig ausgeschieden weil ich
wusste auf dauer färbt das ab :) ) - und ich habe es ebenfalls nicht bereut!
du bist niemanden etwas schuldig - sei einfach ehrlich zu dir selbst!
 
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Christoph, ich mag den Weg der Erkenntnis.
Mir war der Weg des Seins, des Wahren auch wichtiger als gefühlsduseliges Eingeseife.

Lieben Gruss Dagmar
 
hallo curti,
dein kopf ist voll und dein herz ist lehr. und die beine wissen nicht wohin. siehst du , dass es wichtiger als alles wissen die liebe deines herzens ist?
fang an auf dein herz zu hören, lausche und du wirst gottes stimme eines tages vernehmen. dann bist du reich und wissend. ich würde auch gerne auf die canaren gehen. bist du dort glücklicher als jetzt hier? check it out man.

da hast du ja unter einigen hier im forum einen kleinen "krieg" entfacht.natürlich nicht von dir gewollt. ich lach mich schlapp. wenige die aus dem herzen schreiben und in mitgefühl ihr sein erleben. unterschiedliche reife reibt aneinander, aber auch kinder werden erwachsen.

kleiner tipp: liebe ist der schlüssel zum wahren verstehen. und verstehen hat nichts mit dem kopf zu tun.
klarheit und licht
p
 
DagoBert schrieb:
Christoph, ich mag den Weg der Erkenntnis.
Mir war der Weg des Seins, des Wahren auch wichtiger als gefühlsduseliges Eingeseife.
Manche Menschen wollen gehalten werden. Ein Psychotherapeut (oder Familiensteller oder was auch immer), der die Leute erst in den psychischen Abgrund befördert, indem er ihnen den Spiegel vorhält, den sie nicht sehen woll(t)en (aus welchem Grund sie aber zu ihm gekommen sind), der hat nachher auch die Aufgabe, diese Leute zu halten, wenn sie am Abstürzen sind. Und das scheint Hellinger schon lange verstanden zu haben.

Es ist illegitim, die Leute nur in die Selbsterkenntnis zu verfrachten und sich dann sich selbst zu überlassen, aber das weiss jeder richtige Familiensteller, Psychologe oder Seelsorger schon längst (und ich denke auch Christoph weiss das). Mit "gefühlsduseligem Eingeseife" hat das nichts zu tun. Das Eingeseife geht sowieso schon an dem vorbei, was die Person im Moment benötigt. Es heisst, hinter den Leuten zu stehen, ihnen eventuell auch Mut zu machen in der Situation in der sie sich befinden, damit sie mit der ganzen gemeinsamen Stärke ihres Psychotherapeuten und ihrer selbst den entscheidenden Schritt tun können.

Nur: Nicht wenige Leute hier im Forum sind halt nicht in erster Linie an Selbsterkenntnis interessiert, und daher das Eingeseife. So einfach ist das. Ich finde es auch merkwürdig, dass Christoph hinter fast allem und jedem einen Konflikt in der Familie ausmachen kann oder in diesem Thread gleich von Suizidabsichten spricht (denn solche konnte ich hier nirgendwo aus dem Post rauslesen), aber ok, da bin ich halt anderer Meinung.

Wenn Christoph aber beispielsweise sagt, dass die wenigsten hier hinschauen wollen, dann frage ich mich, ob er sich selbst denn anschaut. Fällt ihm auch auf, wie überaus und für mich wirklich jeweils erstaunlich rasch er - manchmal an einem einzigen Eintrag! - erkennt, was eine Person benötigt oder was sie sagen will? Kann das ein Familiensteller? Kann das überhaupt jemand, kann das eine spezifisch auf Textanalyse geschulte geschulte Person anhand eines einzigen solchen Beitrages? Es ist zweierlei, ob man ein Urteil fällt, und dann von diesem Urteil ausgehend Rat leistet, oder ob man versucht eine vorsichtige Abschätzung der Situation abzugeben.

Von "ich bin ok, du bist ok" halte ich auch nichts.
 
Hallo Christoph,

der war gut :) :

Zitat:
Ich sag dir dennoch meinen Eindruck:

du willst sterben.

Gruß
Christoph

Zitatende


Ich bin dich einigermaßen erstaunt, welche Diskussion ich hier entfacht habe.

Aus meinen Zeilen hätte man schon erkennen können, daß ich positiv denke und bereit zu Veränderungen bin (Ausstieg Öffentlicher Dienst, angedachter Ortswechsel).

Menschen mit Todessehnsüchten denken überwiegend negativ und ziehen somit Schicksalsschläge geradezu an.

Wie oft mußte ich in meiner Tätigkeit als Sachbearbeiter in Ausführung des Opferentschädigungsgesetzes feststellen, daß z.B. Frauen nach Gewaltdelikten immer wieder an die gleichen Männer geraten, von denen sie wiederum geschlagen werden.

Was ich in den Staatsanwaltschaftsakten gelesen habe, ist hier kaum zu beschreiben und würde Bände füllen.

Davor habe ich jahrelang Anträge nach dem Schwerbehindertengesetz bearbeitet (mit Publikumsverkehr). Dort mußte ich mit ansehen, wie Menschen sich in Ihr Schicksal ergeben haben.
Kein Aufbäumen, kein Aufbegehren gegenüber fragwürdigen Behandlungsmethoden der Schulmedizin - bloß nicht nachdenken, ob die Krankheit vielleicht andere Ursachen hat.

Vielleicht bin ich deshalb so hart gegenüber anderen Menschen geworden (andere nennen es arrogant oder überheblich). Ich kann diese Weinerlichkeit nicht mehr ertragen. Wenn ich durch die Stadt gehe, dann sehe ich nur noch leere und dumpfe Gesichter.

Deswegen ziehe ich mich zurück. Ich muß mich selbst schützen, da ich diese negativen Gefühlsäußerungen nicht mehr ertragen kann.

Früher wollte ich diese Leute aufrütteln, habe mit ihnen geredet - aber nichts kam. Heute habe ich keine Lust mehr dazu, meine Energie zu verschwenden.

Inzwischen habe ich mich als Informationsmakler im Internet selbstständig gemacht und bin überaus zufrieden.

Aber ich spüre auch, dass ich noch etwas erledigen muß.

Mein Kopf ist voller Gedanken, ich komme einfach nicht zur Ruhe. Am liebsten würde ich mein Hobby Astronomie wieder reaktivieren und mich der Harmonie der Natur hingeben und mich treiben lassen. Aber gefühlsmäßig bin ich noch nicht bereit dazu.

Da ich mich auch für Esoterik interessiere, werde ich vielleicht dort meine Antworten finden.

Ich werde schon eine Lösung finden. Das Buch "Die Kraft Ihrer Gedanken" von Murphy ist übrigens sehr zu empfehlen.

Gruß Curti
 
Hallo Curti,

schön, wenn ich mich irren sollte! IN so einem fall irre ich mich gerne und gebe das dann zu, wenn wir uns in 40 Jahren gesund wieder sehen und du das Leben hattest. Aber du nimmst Äppel und Birnen zusammen. Das gibt dann irgendwann "Himmel un Ärt", wenn noch Kartoffeln dazu kommen. Soll ganz gut schmecken...

Aus meinen Zeilen hätte man schon erkennen können, daß ich positiv denke und bereit zu Veränderungen bin
Ich meinte nicht, was dir bewusst ist und nicht den Vergleich mit jenen, die dir beruflich begegnen. Gerade "positive Denker" pflegen einen Wust aus "positiven" Sekundärgefühlen. Ich halte daher nichts von dieser Richtung - ich habe schlimme Wirkungen schon gesehen.

Aber egal ob es dir nun gut geht oder ob du weg willst: ich misch mich da nicht weiter ein und werde dich von nichts zu überzeugen suchen.

Alles Gute für deine Auswanderung und deinen Weg!

Christoph
 
Hallo Curti,
ein paar meiner Fragen im Telegrammstil hast Du beantwortet. Ich bin auch im öffentlichen Dienst, großer fetter Punkt. Ich habe mir mein Leben so eingerichtet, dass ich mit der Entscheidung diesen Job nicht mehr zu tun, bankrott wäre.
Ich kenne keinen, der ehrlich gegangen ist und neu angefangen hat. Eher plagt man sich mit Unzufriedenheit und Schuldgefühlen den vielen Arbeitslosen gegenüber herum, weil man für einen Job, der einen nicht überfordert regelmäßig Kohle kriegt.
Wie nun, hast Du Kinder? und was willst Du im Ausland.
Was meinst Du musst Du noch erledigen? Ein bischen glücklicher werden?

Etwas Lyrik von mir zu diesem Thema, Du siehst ich quäle mich auch ein wenig, aber eben noch im Kreis, Ich bearbeite seit über zehn Jahren Beschwerden von unzufriedenen Menschen in Sachen Rente- Hölle, Hölle, Hölle:

Burn out

Ein Mensch schreckt hoch
Der Morgen spuckt ihn aus
Schlaff und leer
Schleicht er aus dem Haus
Kein Kampf ums Dasein
Nur Sicherheit
Mieses Schuldgefühl
Macht sich lang schon breit

So quält er sich durch den Tag
Doch er kassiert dafür
Sein lebenslänglicher Job
Der macht ihn krank
Zwischen Dankbarkeit und Hass
Und draußen vor der Tür
Faucht und zischt die Schlange vor dem Arbeitsamt

Abends dann
Paar Freunde sehn‘
Der Rest vom Tag
Wird nun doch noch schön
Da fragt ihn einer
Im Job, alles klar?
Er weiß der ist ohne
Seit einem Jahr.

So quält er sich durch die Zeit
Doch er kassiert dafür
Sein lebenslänglicher Job
Der macht ihn krank
Zwischen Dankbarkeit und Hass
und draußen vor der Tür
Faucht und zischt die Schlange vor dem Arbeitsamt

Wie er auch rechnet
Aufhör’n ist jetzt nicht mehr drin
Da kommt kein Geld vom Amt
Und auch kein Job für ihn
Er dreht sich im Kreis
Nur noch im Kreis

So quält er sich durch die Zeit
Doch er bezahlt dafür
Sein lebenslänglicher Job
Der macht ihn krank
Vergeudet Zeit und Hirn
Und draußen vor der Tür
Faucht und zischt die Schlange vor dem Arbeitsamt

Liebe Grüße und viel Glück
Andrea
 
fckw schrieb:
Manche Menschen wollen gehalten werden.


Mein lieber Mann, kann das so gut *wohlig ausatme*.


Ein Psychotherapeut (oder Familiensteller oder was auch immer), der die Leute erst in den psychischen Abgrund befördert,

ups!
wie genau macht er das ?

indem er ihnen den Spiegel vorhält, den sie nicht sehen woll(t)en (aus welchem Grund sie aber zu ihm gekommen sind), der hat nachher auch die Aufgabe, diese Leute zu halten, wenn sie am Abstürzen sind.

naja!

Und das scheint Hellinger schon lange verstanden zu haben.

hmmmm.
naja.
nö.
er sagt was ist, und was ist, ist ohne berts zutun. er benennt es nur, was sehr oft eine grosse erleichterung ist, 'endlich einer ders versteht und sieht'.
mancher denkt, endlich hat einer (der bert) den mut es auszusprechen. genau so ist es.


Es ist illegitim, die Leute nur in die Selbsterkenntnis zu verfrachten und sich dann sich selbst zu überlassen, aber das weiss jeder richtige Familiensteller, Psychologe oder Seelsorger schon längst (und ich denke auch Christoph weiss das). Mit "gefühlsduseligem Eingeseife" hat das nichts zu tun. Das Eingeseife geht sowieso schon an dem vorbei, was die Person im Moment benötigt. Es heisst, hinter den Leuten zu stehen, ihnen eventuell auch Mut zu machen in der Situation in der sie sich befinden, damit sie mit der ganzen gemeinsamen Stärke ihres Psychotherapeuten und ihrer selbst den entscheidenden Schritt tun können.

Nur: Nicht wenige Leute hier im Forum sind halt nicht in erster Linie an Selbsterkenntnis interessiert, und daher das Eingeseife. So einfach ist das. Ich finde es auch merkwürdig, dass Christoph hinter fast allem und jedem einen Konflikt in der Familie ausmachen kann oder in diesem Thread gleich von Suizidabsichten spricht


ich manchmal schon auch. in manchem haben christoph und ich unabhängig von einander die gleiche wahrnhmung.


Wenn Christoph aber beispielsweise sagt, dass die wenigsten hier hinschauen wollen, dann frage ich mich, ob er sich selbst denn anschaut. Fällt ihm auch auf, wie überaus und für mich wirklich jeweils erstaunlich rasch er - manchmal an einem einzigen Eintrag! - erkennt, was eine Person benötigt oder was sie sagen will?


kenn ich. hab ich auch. bei mir ists eine einseitge begabung für wahrnehmung. ich bin aber (noch) nicht ausgebildet.
und christoph hat vielfältige ausbildungen in dem bereich. schaue dich
(ich rede über dich, christoph, und schaue dich aber jetzt.
und schau dir andere qualifizierte an, die können das auch ganz schnell. und das hat seinen grund, warum das so ist.


Kann das ein Familiensteller? Kann das überhaupt jemand, kann das eine spezifisch auf Textanalyse geschulte geschulte Person anhand eines einzigen solchen Beitrages?

ja.
zumindest erwarte ich das von meinem systemischen familiensteller nach hellinger. bert kann es auch.
und man selbst spürt sofort, ob es stimmt oder nicht.


Von "ich bin ok, du bist ok" halte ich auch nichts.

warum nicht ?
ich finde es gut. lerne aber sehr gerne dazu, wenns was schlaueres gibt.

lieben gruss dagmar
 
curti schrieb:
Hallo Christoph,

der war gut :) :

Zitat:
Ich sag dir dennoch meinen Eindruck:

du willst sterben.

Gruß
Christoph

Zitatende


Ich bin dich einigermaßen erstaunt, welche Diskussion ich hier entfacht habe.

Aus meinen Zeilen hätte man schon erkennen können, daß ich positiv denke und bereit zu Veränderungen bin (Ausstieg Öffentlicher Dienst, angedachter Ortswechsel).

Menschen mit Todessehnsüchten denken überwiegend negativ und ziehen somit Schicksalsschläge geradezu an.

Wie oft mußte ich in meiner Tätigkeit als Sachbearbeiter in Ausführung des Opferentschädigungsgesetzes feststellen, daß z.B. Frauen nach Gewaltdelikten immer wieder an die gleichen Männer geraten, von denen sie wiederum geschlagen werden.

Was ich in den Staatsanwaltschaftsakten gelesen habe, ist hier kaum zu beschreiben und würde Bände füllen.

Davor habe ich jahrelang Anträge nach dem Schwerbehindertengesetz bearbeitet (mit Publikumsverkehr). Dort mußte ich mit ansehen, wie Menschen sich in Ihr Schicksal ergeben haben.
Kein Aufbäumen, kein Aufbegehren gegenüber fragwürdigen Behandlungsmethoden der Schulmedizin - bloß nicht nachdenken, ob die Krankheit vielleicht andere Ursachen hat.

Vielleicht bin ich deshalb so hart gegenüber anderen Menschen geworden (andere nennen es arrogant oder überheblich). Ich kann diese Weinerlichkeit nicht mehr ertragen. Wenn ich durch die Stadt gehe, dann sehe ich nur noch leere und dumpfe Gesichter.

Deswegen ziehe ich mich zurück. Ich muß mich selbst schützen, da ich diese negativen Gefühlsäußerungen nicht mehr ertragen kann.

Früher wollte ich diese Leute aufrütteln, habe mit ihnen geredet - aber nichts kam. Heute habe ich keine Lust mehr dazu, meine Energie zu verschwenden.

Inzwischen habe ich mich als Informationsmakler im Internet selbstständig gemacht und bin überaus zufrieden.

Aber ich spüre auch, dass ich noch etwas erledigen muß.

Mein Kopf ist voller Gedanken, ich komme einfach nicht zur Ruhe. Am liebsten würde ich mein Hobby Astronomie wieder reaktivieren und mich der Harmonie der Natur hingeben und mich treiben lassen. Aber gefühlsmäßig bin ich noch nicht bereit dazu.

Da ich mich auch für Esoterik interessiere, werde ich vielleicht dort meine Antworten finden.

Ich werde schon eine Lösung finden. Das Buch "Die Kraft Ihrer Gedanken" von Murphy ist übrigens sehr zu empfehlen.

Gruß Curti


du curti, es ist nichts schlimmes daran todessehnsüchte zu haben. im gegenteil. und auch "dem tod geweiht" zu sein, ist im übertragenen sinne eher ein zugewinn. den nach dieser form des todes kommt die auferstehung ... kennst du die geschichte mit dem phoenix aus der asche ?

manchmal muss man sterben, um neu anfangen zu können (du weißt ich meine nicht den physischen tod).

es gibt ja das resonanzprinzip. danach sieht man im außen das, was innen ist. aber ich kenne das auch, nach 20 jahren im öffentlichen dienst, war ich auch soweit und sah um mich rum nur noch solche traurigen gesichter. ein sprung ins kalte wasser, einen berg scheinbar unlösbarer probleme haben mich schnell auf andere gedanken gebracht und ich habe dabei gemerkt: ich lebe noch ...

vielleicht geht es dir ja auch so. kommt zeit ... ;)
 
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Hallo Andrea,

der Ausstieg ist mir auch sehr schwer gefallen. Ich mußte aber schon immer zusätzlich Geld verdienen, um meinen Verpflichtungen (Unterhalt, Haus etc.) nachkommen zu können.

Meine Ex-Frau habe ich ausgezahlt, weil ich unbedingt das Haus behalten wollte (typisch Krebs - my home is my castle).

Ich habe dann jahrelang nebenbei freiberuflich bei einem großen Verlag als TV-Redakteur gearbeitet und gutes Geld verdient (heimlich, denn mein Dienstherr hätte das mit Sicherheit nicht genehmigt). Dann kamen 1998 die Sozis an die Macht und plötzlich war ich scheinselbstständig - mein toller Job futsch.

Auf den Geschmack gekommen, versuchte ich dann mit diversen MLM-Geschäften mein Geld zu verdienen. Leider vergeblich und mit finanziellen Verlusten.

Dann kam ich endlich auf die Idee (nach diversen Buchstudien), selbst etwas aufzubauen und sich nicht mehr auf andere Menschen zu verlassen.

Das hat dann auch mit einigem Anlauf geklappt.

Meinen Job im öffentlichen Dienst wollte ich zuerst nicht aufgeben. Ich strebte dann eine Halbtagstätigkeit an, die aber unter Hinweis auf meine Selbstständigkeit abgelehnt wurde. Mir wurde sogar mit fristloser Kündigung gedroht (war unkündbarer Angestellter).

Hätte ich ein auf "Psycho" gemacht, dann wäre das mit Sicherheit genehmigt worden. Aber mit so einer Lüge konnte ich einfach nicht leben.

Letztendlich wurde ich aber durch die Drohung mit der fristlosen Kündigung nur bestärkt, sofort reinen Tisch zu machen. Ich mußte sogar die halbjährige Kündigungsfrist abwarten, obwohl ich einen Auflösungsvertrag angeboten hatte.

Ich bin aber froh, daß ich diesen Schritt gemacht habe. Immer wenn ich damals an meine Zukunftsaussichten dachte (noch ca. 20 bis 25 Jahre dort absitzen, Rentnerleben, dann in die Kiste springen), dann wurde mir ganz flau im Magen.

Die Selbstständigkeit ist aber nicht einfach. Es ist ein ständiger Kampf mit der Konkurrenz. Man muß immer versuchen, besser zu sein und neue Ideen entwickeln.

Ich bin aber schon immer ein unruhiger Geist gewesen. Ständig neue Ideen, schon immer alles hinterfragend.

Auf meiner Dienststelle war ich so unzufrieden, Eigeninitiative war nicht gefragt. Ich war z.B. der erste Mitarbeiter, der mit selbstgeschriebenen Computerprogrammen die Arbeit erleichtern wollte - wurde aber nicht genehmigt.

Warum ich unbedingt auf die Canarischen Inseln will? Dafür gibt es mehrere Gründe:

Das gesündeste Klima der Welt - die Menschen dort werden älter als auf dem europäischen Festland.

Die sauberste Luft, ideal für mein Hobby Astronomie.

Natürlich auch steuerliche Gesichtspunkte.

http://www.afu-net.de/steuern/oase/kanaren.htm

Die sprachlichen Kenntnisse werde ich mir schon aneignen. Ich habe nicht vor, in einem deutschen Ghetto zu wohnen.

Ob ich dort glücklicher werde, meine Unruhe ein Ende hat? Ich weiß es nicht!

Ich muß es einfach ausprobieren, zurück kann ich immer gehen.

Gruß Curti


timmi schrieb:
Hallo Curti,
ein paar meiner Fragen im Telegrammstil hast Du beantwortet. Ich bin auch im öffentlichen Dienst, großer fetter Punkt. Ich habe mir mein Leben so eingerichtet, dass ich mit der Entscheidung diesen Job nicht mehr zu tun, bankrott wäre.
Ich kenne keinen, der ehrlich gegangen ist und neu angefangen hat. Eher plagt man sich mit Unzufriedenheit und Schuldgefühlen den vielen Arbeitslosen gegenüber herum, weil man für einen Job, der einen nicht überfordert regelmäßig Kohle kriegt.
Wie nun, hast Du Kinder? und was willst Du im Ausland.
Was meinst Du musst Du noch erledigen? Ein bischen glücklicher werden?

Etwas Lyrik von mir zu diesem Thema, Du siehst ich quäle mich auch ein wenig, aber eben noch im Kreis, Ich bearbeite seit über zehn Jahren Beschwerden von unzufriedenen Menschen in Sachen Rente- Hölle, Hölle, Hölle:

Burn out

Ein Mensch schreckt hoch
Der Morgen spuckt ihn aus
Schlaff und leer
Schleicht er aus dem Haus
Kein Kampf ums Dasein
Nur Sicherheit
Mieses Schuldgefühl
Macht sich lang schon breit

So quält er sich durch den Tag
Doch er kassiert dafür
Sein lebenslänglicher Job
Der macht ihn krank
Zwischen Dankbarkeit und Hass
Und draußen vor der Tür
Faucht und zischt die Schlange vor dem Arbeitsamt

Abends dann
Paar Freunde sehn‘
Der Rest vom Tag
Wird nun doch noch schön
Da fragt ihn einer
Im Job, alles klar?
Er weiß der ist ohne
Seit einem Jahr.

So quält er sich durch die Zeit
Doch er kassiert dafür
Sein lebenslänglicher Job
Der macht ihn krank
Zwischen Dankbarkeit und Hass
und draußen vor der Tür
Faucht und zischt die Schlange vor dem Arbeitsamt

Wie er auch rechnet
Aufhör’n ist jetzt nicht mehr drin
Da kommt kein Geld vom Amt
Und auch kein Job für ihn
Er dreht sich im Kreis
Nur noch im Kreis

So quält er sich durch die Zeit
Doch er bezahlt dafür
Sein lebenslänglicher Job
Der macht ihn krank
Vergeudet Zeit und Hirn
Und draußen vor der Tür
Faucht und zischt die Schlange vor dem Arbeitsamt

Liebe Grüße und viel Glück
Andrea
 
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