Hallo, FreeStar, hallo Berthi,
@vergnuegt
Hört sich zumindest schlau an.
Naja, es gibt in Foren seitenlange Diskussionen die sich stets um die technischen Aspekte der Häuserbildung drehen. Da aber jedes (seriöse) Häusersystem korrekt rechnet, führt die Diskussion zu nichts. Man muss entweder ohne Häuser arbeiten oder sich für eines entscheiden. Dabei spielt es ja eine Rolle, welche Fragen man mit seiner Form der Astrologie beantworten möchte - außer man greift zu einer astrologischen "Schule", die ein bestimmtes Häusersystem vorschreibt (z. B. Huber, Hamburger Schule, etc.).
Eine weitere Rolle kann spielen, welche Form der Astrologie wir anwenden möchten. Ein Koch-System für die hellenistische Astrologie halte ich - zumindest aus historischem Kontext - für problematisch. Vielleicht funktoniert es aber auch. Da ich eher in der Renaissanceastrologie unterwegs bin (einschließlich ein wenig hellenistische Grundlagen) bieten sich hier auch bestimmte Systeme an.
Wie man einen Dialekt im äqualen Häusersystem finden soll, das weiß ich auch nicht recht...
Ich denke, es macht einen Unterschied, ob Du in den bayerischen Bergen oder am Meer in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen geboren bist. Es sind ja nicht nur die Berge oder das Meer, es ist die ganze Mentalität, die verschieden ist. Wenn mir das wichtig ist, wäre m. E. ein Raumsystem meine erste Wahl. Die Kritik daran ist, wenn ein Kind in München geboren ist und im Hamburg aufwächst ... aber das weiss man ja in der Regel ...
Für äquale Systeme spricht für mich dennoch gar nichts, weil die unterschiedliche Größe der Häuser samt der Möglichkeit von eingeschlossenen Zeichen immer sehr viel aussagt.
Das klingt nach karmischer Astrologie?
Bei äqualen Häusern verschieben sich die Planeten häufig stärker als bei Zeit- oder Raumsystemen. Stehen zum Beispiel Sonne, Merkur und Venus zwischen 5 und 25 Grad eines Zeichens (z. B. Fische), der AC ist auf 28 Grad Fische, dann wandern beim äqualen Ganzzeichenhäusersystem die drei Planeten/Licht von H12 in H1. Das ist m. E. schon mal ein gewaltiger Unterschied. Da sich die weiteren Häuser analog bilden (2. Haus = Widder, 3. Haus = Stier, ...) kann es sein, dass die Planeten ein Haus weiter wandern als bei einem Raum- oder Zeitsystem. Das hängt natürlich auch immer von der Größe der Häuser ab. Mein Ding ist das nicht, da auch der MC irgendwo zwischen Haus 8 und Haus 12. Somit hat der MC keine eigentliche Bedeutung.
Allen gebräuchlichen inequalen Häusersystemen gemeinsam ist eben, daß sie im Bereich der Polarkreise versagen, komplett. So gut sie hier in unseren Breiten auch funktionieren mögen. Dabei gibt es aber auch jenseits der Polarkreise noch Siedlungen, teilweise Großstädte, mit Menschen und deren typischen hausspezifischen und funktionierenden Lebensbereichen, also z.B. Bankkonto(2), Auto(3), Wohnung(4), Kindern(5), Arbeit(6).
Insofern ist es doch vielleicht hilfreich einmal von dort aus zu denken.
Das ist grundsätzlich richtig. Es liegt aber auch daran, dass für die Häuserbildung "nur" der AC berechnet wird und vom AC aus ohne Berücksichtigung von weiteren Raum- oder Zeitaspekten die Häuserbildung erfolgt. Das soll keine grundsätzliche Kritik sein, aber bei einem solchen Häusersystem kann nichts "schiefgehen" - jedes Haus ist 30 Grad breit.
Welche Bedeutung hat aber dann der MC und der IC? Die hängen irgendwo zwischen den Häusern 2 und 6 bzw. 8 und 12. Eine Interpretation als eine Art "sensitiven Punkt" oder Beginn eines Quadranten haben sie nicht.
Für mich kommt noch o. g. Argument dazu, dass viele Planeten in anderen Häusern stehen, was für mich häufig nicht stimmig ist. Aber das ist meine Erfahrung, die ich keinesfalls als Wahrheit hinstellen möchte. Auch Chris BRENNAN ist ein überzeugter Befürworter des GZH.
Du unterscheidest zwischen zeitlichen und räumlichen Aspekten des Radix. Das ist interessant, denn die zeitlichen Aspekte sind ja üppig abgefrühstückt (Transite, Progressionen, Direktionen), während die räumlichen Aspekte des Radix (also z.B. wo liegt die Wohnung relativ zum Geburtsort) bisher literaturmäßig und in der Kommunikation sehr vernachlässigt werden.
Das ist ja ein Aspekt. Wenn wir uns die Entwicklung der Häusersysteme ansehen, haben wir ja zu Beginn vor allem Ganzzeichenhäuser oder eine Häuserbildung die beim AC beginnt. Alcabitus (Zeitsystem) war, glaube ich, auch noch ein frühes System.
Erst im Spätmittelalter kamen Campanus und dann Regiomontanus (das war schon nach dem Mittelalter), etwas später dann Placidus. D. h., bis ins späte Mittelalter haben Ganzzeichenhäuser sicherlich dominiert. Ich vermute mal, dass es vielleicht auch an den mangelnden mathematisch-astronomischen Kenntnissen fehlte? D. h., auf die äqualen Systeme folgten Raumsysteme, danach Zeitsysteme (Placidus und Koch). Das sind jetzt natürlich nur die wichtigsten, aber vor allem im 20. Jh. ist hier die Entwicklung neuer Häusersysteme geradezu explodiert.
Die Teilung des Himmelsraums bei den Raumsystemen könnte auch der "Nähe zu Gott" geschuldet sein, bezogen auf den Geburtsort. Das ist jetzt natürlich reine Spekulation von mir ("Wie unten so oben"), also eine spezifische Qualität oder Energie zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort.
Viele Grüße
vergnuegt