Mir scheint, ein großes Problem vieler gläubiger Moslems ist die fehlende Bildung. Ich habe heute Abend wieder so ein Gespräch mit einem gläubigen Moslem geführt, wie ich es schon so oft getan habe. Und fast immer laufen sie nach einem ähnlichen Schema ab. Zunächst ließ ich den Moslem eine ganze Weile reden und hörte ihm nur zu. Ich war (wieder einmal) viel zu erschrocken, um auf das Gesagte zu reagieren. Erschrocken war ich vor allen Dingen vor der Unwissenheit und der Leichtgläubigkeit, mit der erwachsene Menschen mich von ihrem Glauben überzeugen wollen.
Ich möchte nicht sagen, dass dieses Verhalten typisch für den Islam ist, aber ich würde sagen, dass dieses Verhalten typisch für alle Unwissenden und alle (fanatischen) Gläubigen aller Religionen ist. Ich stelle immer wieder fest, dass diese Menschen die Kultur der Diskussion nicht beherrschen. Ich stelle auch immer wieder eine latent vorhandene Aggression fest. Dabei stelle ich mir immer wieder die Frage, warum bemerken sie diese Aggresionen eigentlich nicht selber. Warum machen sie sich darüber keine Gedanken? Dies ist jedenfalls mein Gefühl. Ich stelle mir auch die Frage, warum sie eigentlich nicht bemerken, wie kindlich ihre Vorstellungen von der Religion, bzw. von Gott und der Welt, sind.
Es wird jedes Wort des Korans geglaubt. Es wird nichts hinterfragt, nichts in Frage gestellt, das Wort des Korans wird als die absolute Wahrheit betrachtet. Wenn mir ein Kind erzählt, dass die Menschheit von Adam und Eva abstammen, dann denke ich mir, dieses Kind weiß es nicht besser. Wenn mir aber ein erwachsener Mensch so etwas erzählt, dann zeigt er mir damit, dass er es nie gelernt hat, sich kritisch mit solchen Fragen auseinander zu setzen. Er sagt damit gleichzeitig eine ganze Menge anderer Dinge über sich aus. Er sagt nämlich etwas über seine Bildung aus und er sagt in der Regel damit etwas über seine Bereitschaft aus, sich einmal kritisch mit diesen Dingen auseinander zu setzen und den Dingen auf den Grund zu gehen. Wenn jemand nicht die Bereitschaft hat, sich einmal die Mühe zu machen, sich das Wissen über die Evolution anzueignen, dann wird er wahrscheinlich sein Leben lang daran glauben, dass Adam und Eva die ersten Menschen waren und von Gott erschaffen wurde. Was soll man aber von solchen Menschen halten, die so unwissend sind?
Natürlich wird auch die Existenz eines Gottes nicht angezweifelt. Dagegen wird fest an den Teufel, an Engel und ans Paradies geglaubt. Im Grunde genommen sind das alles Vorstellungen, die man eher von einem ungebildeten Kind erwarten würde. Und wie selbstverständlich glaubt man daran, dass alles, was im Koran steht, direkt von Gott offenbart wurde. Auch von den Propheten gibt es recht merkwürdige Vorstellungen. Das müssen offensichtlich Menschen sein, die direkt von Gott (Allah) auserwählt wurden. Weiter glaubt man daran, dass die Engel jede Minute über alles wachen und aufschreiben, ob das, was der Mensch gerade tut, gut oder schlecht ist. Je nachdem, ob es gut oder schlecht ist, entscheidet es darüber, ob man nach dem Leben ins Paradies oder in die Hölle kommt.
Das Glücklichsein hier auf Erden ist im Islam offenbar nicht eingeplant. Auch scheint Allah ein sehr strafender Gott zu sein. Alles richtet sich auf das Paradies nach dem Tod. Wer so lebt, der lebt verkehrt. Das ist jedenfalls meine Meinung. Und für alles Schlechte macht man den Teufel verantwortlich. Eigenverantwortlichkeit scheint es nicht zu geben. Ich glaube, der Islam muss große Angst vor der Bildung haben. Warum öffnen die Moscheen nicht ihre Tore für eine offene Diskussion? Und zwar nicht einmal im Jahr, sondern jede Woche oder wenigstens einmal im Monat. Ich weiß ganz genau, was dann passieren würde. Die Moslems würden früher oder später in Scharen aus dem Islam austreten, wenn er sich nicht radikal verändern würde. Aber leider sind die meisten Menschen (Moslems ebenso wie Nicht-Moslems) nicht in der Lage, solche intellektuellen Gespräche zu führen. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, wie solche Diskussionen verlaufen würden. Die Emotionen, die dabei entstehen würden, haben aber nichts direkt mit der Religion zu tun, sondern sie zeigen nur unsere eigene Unfähigkeit, einander zuzuhören und zu verstehen. Sie zeigen, wie es in unserem Innern aussieht.