Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass an den Universitäten seit mindestens zwanzig Jahren eine sehr starke soziale Selektion stattfindet?
Zum Glück!
Diese Selektion soll bewirken, dass besonders den sozial benachteiligten Schichten der Zugang zur Universität erschwert wird. Und dann so zu tun, als ob im Bildungsbereich gleiche Chanchen für alle bestehen, hat mit der Realität absolut nichts zu tun.
Diese Selektion soll bewirken, dass das Universitätsniveau nicht auch noch gedrückt wird durch das ewige: " Wir sind doch alle gleich!"
Sind wir nicht!!!
Diese Selektion bewirkt, dass
nur die an die Uni kommen, die bereits durch die Qualität ihres Abiturs bewiesen haben, dass sie zu sachlicher und fachlicher Arbeit fähig sind.
Wer da hin will, setzt sich freundlicherweise vorher gewaltig auf den Hosenboden und erwartet nicht, dass er von einer Gleichmacherschule schon irgendwie dahin geschleust wird.
Aber dies ist nur die Fortsetzung der Selektion, die bereits in der Grundschule stattfindet.
Wieso selektiert die Grundschule?
Das kommt erst nach der 4. Klasse. Wer schon bis dahin klar macht, dass er weder will noch kann und die Eltern beweisen, dass sie sich einen feuchten Dreck drum scheren, weil ja die Schule für die Erziehung da ist, der bleibt dann eben auf der Hauptschule.
Du kannst nicht wegdiskutieren, dass es nun mal sonne und sonne Elternhäuser gibt. Ich hätte meine Mutter bis ins Mark enttäuscht, wenn ich nicht auf das Gymnasium und später auf die Uni gegangen wäre...
Bei den Kindern meiner Freundin war und ist es eh klar, dass die was Handwerkliches lernen. H-Abschluss reicht. Na und???
Beides hat seine Wertigkeit und sollte nicht gegeneinander abgeworgen werden.
Der Zugang zum Studium wird also keineswegs nur durch die Qualifikation entschieden, sondern im viel stärkeren Maße immer mehr durch die finanzielle Lage der Elternhäuser.
Zumindest hier in Hessen ist Lehrmittelfreiheit. Schule kostet die Arbeitsmaterialien und gelegentlich Geld für Klassenangelegenheiten.
Und - hat man das Bafög alleweil abgeschafft??
Und da bleiben schlicht und einfach die sozial Benachteiligten auf der Strecke. Selbst wenn die Kinder dieser Eltern noch so qualifiziert sind.
Wer qualifiziert ist, wird meistens auch als solches erkannt. Man macht den Eltern nach der 4. Klasse entsprechende Vorschläge.
Wenn aber die Erziehung bis dato so gelagert war, dass das qualifizierte Kind seine Qualifikation durch a-soziales Verhalten wieder ruiniert, dann wird das nix mit dem Gymnasium.. das kann man sich auch kaputtmachen.
Das Interesse ist bei den sogenannt sozial Benachteiligten doch gar nicht so groß da. Man kann´s ja mal versuchen und wenn´s nix war, dann eben nicht.. was soll´s. Sagen die Eltern...
Wichtig ist einfach, die Qualifiziertenschulen und auch die Unis nicht weiter zu verwässern.
Gruß von Rita
P.S. Ich habe nach der 4. Klasse noch eine mächtige schwere, eine Woche dauernde Aufnahmeprüfung für das Gymnasium machen müssen, bei der etwa 40% durchfielen. Heute würde da jeder:
" Hach, die armen Kinder!" schreien..
Und es hieß auch später immer wieder --> Ach, du hast keine Lust? Du DARFST gehen....
Und so ist es eben auch- Gymnasium muss man nicht, das darf man. Man muss da nur eines--> Mitmachen, weil man selber was erreichen will. Wer das nicht will, DARF jederzeit gehen.