Hitlergruß als Begrüßungsgeste - der schleichende Vormarsch der Rechten

Karthasix schrieb:
Das würde sicher nicht zu einer gehobenen Stimmung beitragen. Und es geht auch an meine eigene Substanz, wenn ich zuviel in einer recht düsteren Vergangenheit herumkrieche.


Religion im Sinne des Wortes ist doch wertfrei, oder? Rückbindung oder Rückverbindung. (mit "Etwas" zu dem wir die Verbindung verloren haben)Das daraus eine bestimmte Ausrichtung werden muss und über 100 Definitionen eines Wortes entstehen ist doch nur Menschenwerk. Illusion wie vieles andere auch.

Ein Zeichen von Angst und Unvertrauen scheint mir doch eher der reine Materialismus zu sein, nach dem Motto: Ich glaube nur, was ich sehen, beweisen und berechnen kann und woran ich mich festhalten kann. Der Glaube an eine dem Menschen übergeordnete, gutgesonnene Kraft die mit den fleischlichen Augen nicht direkt wahrgenommen werden kann erfordert doch Vertrauen. Oder nicht? Und wo Vertrauen ist, da ist keine Angst.

Karthasix, objektiv erscheint mir deine Haltung zur Religion nicht zu sein. Wenn ich nicht weiß, ob es einen Gott gibt oder nicht, dann lasse ich die Frage offen. Du aber interpretierst gerne etwas in deine Gottesvorstellung hinein. Und genau in diesem Punkt geschieht die Verzerrung der Realität. Und sie geschieht nicht aus Vertrauen, sondern aus Angst und Unwissenheit.

Die Menschen glauben aus keinem anderen Grund an Gott, weil sie sehr unglücklich sind und weil sie nicht den Mut haben, sich mit ihrer inneren Zerissenheit auseinander setzen mögen. Also konstruieren sie sich einen lieben Gott, der die Probleme für sie lösen soll. Das aber ist das Verhalten ängstlicher Menschen.

Du sagst, wo Vertrauen ist, da ist keine Angst. Schau dir doch die Menschen einmal genauer an. Was siehst du denn dort? Angst, Riesenangst! Was steckt denn hinter dem Verhalten der Neonazis? Angst, Riesenangst. So sieht die Realität aus und nicht anders. Aber du möchtest die Realität nicht sehen und redest sie dir lieber ein wenig schön. Da kommt der liebe Gott gerade recht. Aber der wird dir nicht helfen, deine Probleme zu lösen. Das musst du ganz alleine machen.

Und im übrigen war Religion noch nie wertfrei. Sie diente im wesentlichen dazu, die Ängste und das schlechte Gewissen der Gläubigen zu steigern. Das Christentum, sowie alle anderen Religionen, sind nichts anderes als ein Machtinstrument, um den Bürger zu disziplinieren, um ihn untertänig zu stimmen, damit die Herrschenden ihn besser benutzen und ausbeuten konnten.
 
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Urajup schrieb:
Hi Achi,

wie sieht es eigentlich mit den "braunen Brüdern" in der Schweiz aus? Ist das dort ein ebenso angesagtes Thema wie in Deutschland?

In meinem Umfeld eher weniger. Ich bewege mich eher in der links-liberalen Strömung.
Was ich aber immer wieder höre, sind rechtsextreme Äusserungen und Handlungen innerhalb der Armee. Na ja, wen wunderts?



wiki schrieb:
Neonazi macht Karriere in Armee

Departement Schmid will Fall untersuchen

BERN/LUZERN · In der Schweiz ist es möglich, als Neonazi Offizierskarriere zu machen. Das zeigt der Fall Jonas G.: Schon in jungen Jahren demonstriert der Luzerner Landwirtschaftsschüler seine politische Überzeugung in seiner Mail-Adresse. Sie enthält die bei Rechtsextremisten beliebte Ziffer «88», das Zeichen für «Heil Hitler». Dennoch macht der Neonazi eine schnelle Armeekarriere: Rekrutenschule als 19-Jähriger Anfang 2002, Unteroffiziersschule im Sommer, Offiziersschule Anfang 2003. Innerhalb kurzer Zeit steigt der Rechtsextremist vom Soldaten zum Offizier auf. Im Januar dieses Jahres leistete der mittlerweile zum Oberleutnant beförderte Jonas G. Militärdienst in einer Bausappeur-Einheit - ungeachtet eines damals laufenden Strafverfahrens. Ende Oktober 2004 war er unter jenen Rechtsextremisten, die in Willisau eine antifaschistische Kundgebung angegriffen hatten. Die Luzerner Kantonspolizei ermittelte damals in kurzer Zeit die Täter und beschlagnahmte unter anderem eine Fotografie, die den Oberleutnant Jonas G. beim Hitlergruss zeigt.

Die politische Gesinnung wird nicht überprüft
In der Zwischenzeit hat der Willisauer Amtsstatthalter Jonas G. wegen Landfriedensbruch und Widerhandlungen gegen das Waffengesetz zu zwei Monaten Gefängnis bedingt und zu 500 Franken Busse verurteilt.

Armeesprecher Felix Endrich konnte gestern auf Anfrage keine Auskunft zum Fall Jonas G. geben: Am Wochenende sei der Zugriff auf das Armee-Personalsystem PISA nicht möglich. Die Armee unterziehe Unteroffiziers- und Offiziersaspiranten zwar einer Personensicherheitsprüfung, «nicht jedoch einer Prüfung der politischen Gesinnung». Die VBS-interne «Fachstelle für Extremismus» in der Armee könne erst aktiv werden, wenn sie von Verdachtsfällen erfahre. «Die Fachstelle hat keine rechtliche Möglichkeit zu einer proaktiven Überprüfung, auch nicht in einem laufenden Verfahren.» Endrich räumt ein, dass die Fachstelle bisher nichts vom Fall Jonas G. wusste. Das VBS wird den Fall aber prüfen. Die Rassismus-Fachstelle werde nach Medienberichten oder Gerichtsurteilen aktiv, bestätigte Endrich.



Offizier der Schweizer Armee als Hitler-Verehrer enttarnt

Trotz einer Strafverfolgung bleibt Jonas G. seinen neonazistischen Kameraden treu

BERN/LUZERN · Am Morgen des 4. Novembers vergangenen Jahres erhielt der damals 22-jährige Oberleutnant Jonas G. unerwarteten Besuch. Die Luzerner Kantonspolizei beschlagnahmte bei ihm Propagandamaterial, eine verbotene Stahlrute, einen Tränengasspray und einen Nebelkörper der Armee, nebst mehreren Hundert Schuss Munition. Die Nebelgranate habe er, so gestand er später während der Untersuchungshaft, «in der Offiziersschule mitlaufen lassen».

Rund 25 Neonazis griffen die antifaschistische Demo an

Jonas G. war nicht der Einzige, der sich einer polizeilichen Aktion ausgesetzt sah. Bei insgesamt sechzehn Rechtsextremisten aus den Kantonen Luzern, Bern und Aargau kamen in jenen Tagen Ermittler vorbei, unter anderem beschlagnahmten diese auch jenes Foto, das Oberleutnant Jonas G. zusammen mit zwei Gesinnungskameraden beim Hitlergruss zeigt.

Die Beamten ermittelten gegen die Täter eines rechtsextremistischen Angriffs auf Teilnehmer einer antifaschistischen Kundgebung von Ende Oktober 2004 in Willisau LU. Rund 25 Rechtsextremisten hatten am 30. Oktober unter den Augen der Polizei die eintreffenden Teilnehmer einer bewilligten antifaschistischen Demonstration angegriffen. In den darauf folgenden Tagen ermittelte die Luzerner Kantonspolizei gegen insgesamt 18 Täter. Sie informierte die Öffentlichkeit erst Ende Januar über ihren Fahndungserfolg. Die Täter würden - gemäss der Medienmitteilung - zumeist der Helvetischen Jugend angehören, einer Organisation im Umfeld der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos).

Sie hätten die Demonstration angegriffen, berichtete der Rechtsextremist im Verhör, weil «die Linken überall demonstrieren» könnten, sie jedoch nicht. In den Polizeiverhören gab Jonas G. über seine politischen Verbindungen nur ausweichend Auskunft. Er bequemte sich nur zur Antwort, dass er «den einen oder anderen» aus der deutschen und Schweizer Szene kenne. Und die vielen einschlägigen Schriften habe er auch nur, weil ihn «das interessiert».

Unbestritten ist: Jonas G. blieb dem neonazistischen Milieu treu. Er treffe sich weiterhin, erklärte er Anfang Juni 2005, «mit Kollegen aus rechtsradikalen Kreisen». Aber er sei bei «keiner solchen Vereinigung Mitglied». Mitglied ist G. hingegen sowohl beim örtlichen Schiessverein als auch beim Turnverein.

In den letzten Jahren war G. vor allem Rekrut, Soldat, Korporal, Leutnant und zuletzt Oberleutnant. Warum merken Armeeausbilder nichts von den rechtsextremen Ansichten von Untergebenen, obwohl sie längere Zeit mit diesen Militärdienst leisten? Rechtsextreme seien, so VBS-Sprecher Felix Endrich, vielfach «grosse Patrioten, die mit grosser Motivation Militärdienst leisten». Diese würden sich daher «sehr zurückhalten, damit sie nicht auffallen». Im Klartext: «Sie hocken aufs Maul.» Jonas G. selbst wollte gegenüber der SonntagsZeitung nicht Stellung nehmen.

Rechtsextremisten reagieren mit anonymem Flugblatt

In den vergangenen Monaten hat der Willisauer Amtsstatthalter Franz Kurmann Jonas G. und zehn weitere Angreifer wegen Landfriedensbruch zu bedingten Gefängnisstrafen von ein bis zwei Monaten und zu einer Geldbusse von mehreren Hundert Franken verurteilt. Auf diese Verurteilungen haben die Rechtsextremisten mit einem nicht unterzeichneten Flugblatt reagiert, in dem sie den Amtsstatthalter als «Inquisitor vom Amt Willisau» bezeichnen. Und dem SonntagZeitungs-Journalisten drohten sie, dieser werde sich noch wundern, denn eines Tages würden sie «sein grösster Alptraum» sein. Sie seien es leid, so die Flugblattverfasser, immer als «dumme Gewalttäter dargestellt zu werden». Und sie kündigten an, dass im kommenden Jahr «einige Exponenten der nationalen Bewegung im Kanton Luzern» an die Öffentlichkeit treten würden. Sie würden «in die Politik eingreifen und die Lügner und Volksverhetzer beim Namen nennen».

Achilleus
 
Natürlich auch politisch, was ja nichts aussergewöhnliches ist.

Flecken auf der SVP-Weste

Die SVP des Kantons Luzern verteidigt nicht nur Rütli-Nazis als "Patrioten", gelegentlich greift sie auch ungeniert auf rechtsextremistisches Material zu zurück.

Bereits mehrmals haben NLZ-Redaktoren den SP-Gross-Stadtrat Lathan Suntharalingam heftig gescholten, weil dieser die SVP vor einiger Zeit als "Neonazi-Anwältin" bezeichnet hatte. Allerdings hat es die lokale Monopol-Tageszeitung - und dies überrascht bei diesem SVP-Sprachrohr nicht - bis anhin unterlassen, den Vorwurf inhaltlich zu überprüfen. Dann tun wir es eben und fragen wir uns einmal: Wie ist das Verhältnis der SVP zum Rechtsextremismus, insbesondere auch zu den Naziskinheads? Und weil wir hier nur wenig Platz zur Verfügung haben, schränken wir die Frage noch ein: Wie ist das Verhältnis der SVP des Kantons Luzern zum Rechtsextremismus in den vergangenen Monaten? Material haben wir ja genug gefunden.

Wie in den vorigen Jahren versammeln sich auf dem Rütli am 1. August mehrere hundert Rechtsextremisten, insbesondere Naziskinheads. Dieses Jahr waren es rund achthundert, sie schrieen den SVP-Bundespräsidenten Samuel Schmid nieder. Bereits am kommenden Tag veröffentlichte der SVP-Sprecher Ruedi Stöckli eine Medienmitteilung, in der er SVP-Bundesrat Samuel Schmid vorwirft "bewusst mir Rassismus und Antisemitismus und der bevorstehenden Abstimmung zur Ost-Personenfreizügigkeit" provoziert zu haben. Und es sei eine Schweinerei, so Stöckli weiter, "alle Patrioten in den Kübel der Neonazis einzuordnen". Tage später publiziert die SVP des Kantons Luzern in der NLZ ein Inserat, in dem sie ähnliche Argumente verbreitet und damit die Rechtsextremisten verteidigt. Aber es noch gravierender: Als Quellenvermerk für eine Statistik über Arbeitslosigkeit in Deutschland gibt die SVP Kanton Luzern die Zeitung "Neue Solidarität" an. Diese Zeitung gehört zum Konglomerat des US-Rechtsextremisten und Verschwörungsphantasten Lyndon LaRouche. Die Zeitschrift einer rechtsextremen Organisation ist also SVP-Materiallieferantin.

Aber damit nicht genug. Im Parteiblatt "SVP-Kurier" erscheint im August 2005 ein Beitrag, mit der Quellenangabe "Für Sie gelesen in den UN-Nachrichten 7/05, G.K.". Ob es sich bei diesem Leser G.K. um den Wauwiler Grossrat Gerhard Klein handelt oder nicht, tut hier wenig zur Sache, klar ist, wie der Verfassungsschutz von Nordrhein-Westfalen seit Jahren diese famose SVP-Quelle einschätzt: Nämlich als rechtsextreme Publikation, die unter anderem "elementare Grundrechtsprinzipien" in Frage stelle, auch "revisionistische Ansätze" habe, insbesondere bei der "Kriegsschuldleugnung". Schon wieder also beruft sich die SVP des Kantons Luzern auf eindeutig rechtsextremistisches Material.

Da verwundert es auch nicht, dass Texte von SVP-Exponenten in rechtsextremistischen Heften auftauchen. So veröffentlicht die Zeitschrift "Recht+Freiheit" im Mai 2005 einen Text von Josef Huber, Obernau, "a.Grossrat SVP" auf der Frontseite als Leitartikel gegen den Schengen-Beitritt. "Recht+Freiheit" ist die Zeitschrift des Basler Holocaust-Leugners Ernst Indlekofer. Fazit: Die SVP Kanton Luzern täte besser, ihre rechtsextremistischen Flecken eingestehen, als einen Parteikritiker mit einer hetzerischen Kampagne einzuschüchtern zu wollen.

Achilleus
 
Gewalttätige Helvetier

Achtzehn Rechtsextremisten hat die Luzerner Kantonspolizei als Täter ermittelt, die am 30. Oktober 2004 in Willisau/Kanton Luzern die TeilnehmerInnen einer bewilligten Kundgebung gegen Rassismus angegriffen hätten. Die meisten der Beschuldigten würden einer "Kameradschaft" namens "Helvetische Jugend" (HJ) angehören. Noch Ende Januar hatte sich der HJ-Webmaster Stefan Wüthrich gegen die Anschuldigung verwahrt, die HJ würde "Angriffe auf uns unliebsame Menschen" machen. Doch den rechtsextremistischen Worten folgte wieder einmal die Tat.

Die HJ ist eine Organisation im Umfeld der Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) und wurde Anfang Juli 2004 gegründet. Gemäss Angaben auf der HJ-Homepage sind die Mitglieder 17- und 25-jährig und wohnen im Oberaargau, dem Luzerner Hinterland, dem Wiggertal und dem angrenzenden Aargau. Zu ihren Zielen gehört, dass "der Multikultur ein Ende gesetzt" werde. Dies will sie unter anderem erreichen mit einem Kampf gegen Ausländer und Linke, unter anderem mit "Rückführung von gewalttätigen Ausländern. Ausländeranteil muss gesenkt werden" oder mit "besserer und neutraler Bildung von Schweizerschulen (nicht weiter linke Stalin und Lenin Propaganda)". Bei so viel Realitätsverlust überrascht auch die unorthodoxe Sprache nicht mehr. Mitglieder der Helvetischen Jugend beteiligten sich am "Rütli-Marsch" am 1. August, sie verteilten zu wiederholten Malen Flugblätter, unter anderem gegen die erleichterte Einbürgerung von AusländerInnen. Vor allem aber beteiligten sich die Mitglieder der HJ am Wahlkampf zu Gunsten des Langenthaler PNOS-Parlamentariers Tobias Hirschi.

Quelle: http://www.hans-stutz.ch/Rechtsextremismus/
 
opti schrieb:
Karthasix, objektiv erscheint mir deine Haltung zur Religion nicht zu sein.

In der Tat bin ich nicht objektiv. Wie auch? Ich übersetze mir nur das lateinische Wort und interessiere mich nicht mehr für die unzähligen anderen Definitionen. "Rückverbindung" mit dem Urgrund der eigenen Existenz. Nicht objektiv aber auch nicht verwerflich. Sagt nichts über Bekenntnis oder Konfession aus. Die Religionsbekenntnisse und die Konfessionen sind es, die den Menschen zerreissen. Nicht "die Religion". Die allgemeine Entwertung dieses Wortes schmerzt mich mehr als wenn jemand sagen würde, ich wäre der Sohn einer Hure. Aber ich muss damit leben.

Die Menschen glauben aus keinem anderen Grund an Gott, weil sie sehr unglücklich sind und weil sie nicht den Mut haben, sich mit ihrer inneren Zerissenheit auseinander setzen mögen. Also konstruieren sie sich einen lieben Gott, der die Probleme für sie lösen soll. Das aber ist das Verhalten ängstlicher Menschen.

Alle Menschen machen das so? Ist das ein Naturgesetz oder ein Konstrukt? Einem von mir selber konstruiertem Gott würde ich auch nicht vertrauen, da hast du recht. Aber dieses Wunder des Lebens und diese Kraft in der Natur reicht mir als Beweis, dass hier eine meiner begrenzten Wahrnehmung weit überlegenen Intelligenz am Wirken "IST". Und diese Intelligenz erschafft mir ein Universum, an dessen Gestaltung ich mich beteiligen kann. Und dieser Intelligenz gehört mein blindes Vertrauen. Sie ist mein Gott und da brauche ich nichts zu konstruieren. Das Wirken dieser Intelligenz erkenne ich mit den fleischlichen Sinnen. Die Existenz auf dieser Ebene der Erde mag vielleicht die tiefste für den Menschen sein, aber selbst sie stellt einen perfekten Kreislauf von Werden und Vergehen für mich dar. Ein Lebensrad, an dem ich nicht das geringste auszusetzen habe. Und der Tod gehört da mit dazu. Er macht das ganze Vollkommen für mich.

Du sagst, wo Vertrauen ist, da ist keine Angst. Schau dir doch die Menschen einmal genauer an. Was siehst du denn dort? Angst, Riesenangst! Was steckt denn hinter dem Verhalten der Neonazis? Angst, Riesenangst. So sieht die Realität aus und nicht anders. Aber du möchtest die Realität nicht sehen und redest sie dir lieber ein wenig schön.

Was red ich die ganze Zeit? Hab ich das nicht deutlich genug rübergebracht oder spinnt mein PC :computer: : Angst vor dem Leben und der inneren Leere wird mit Aggression und Gewalttätigkeit zugeschmiert. Angst statt Vertrauen.... in das Leben.... die Natur.... das Sein .... in diese Intelligenz über dem Erdenmenschen. Is der Zusammenhang wirklich nicht zu sehen oder schreib ich so schlecht deutsch? Ich kann nicht gut Englisch. Das is bei den Nazis so und bei allen anderen Irren dieser Welt. Inklusive mir selber, weil wenn ich behaupten würde, ich hätte bereits alle Ängste überwunden, dann würde ich wahrscheinlich lügen. Und diese Ängste zu überwinden, da hilft mir kein Mensch. Da hilft mir nur das Vertrauen in die Natur des Lebens und die wohlwollende Gesinnung dieser kosmischen Intelligenz, die über mir steht. Und bei den Nazis kommt halt noch die Suche nach einem Führer dazu. Das ist ein Jammer mit den Typen.

Und noch was von Bedeutung, wie ich meine: Das Vertrauen in diesen "Gott", in diese Intelligenz über mir, entbindet mich absolut nicht von Verantwortung sondern macht mich erst frei dafür, sie zu erkennen.

du unterstellst mir Dinge, das hab ich noch nie gehört: Ich konstruiere etwas. Mein Anliegen ist das Gegenteil. Ich will diese Intelligenz über dem Menschen frei machen von allen Interpretationen und von allem menschlichen Regelwerk. Diese Intelligenz spricht für sich selbst, wenn man sich ihr öffnet. Und wie sich ihr jemand nähert, das ist der individuelle Weg. Der kann Naturwissenschaftlich oder esoterisch sein. Das ist egal.

Aber egal, in einem hast du 100% recht: ich bin ein hoffnungsloser Idealist, aber gleichzeitig realistisch genug, dass ich die Dinge erkenne, an denen ich im Moment nichts ändern kann. so erträum ich mir halt in der Zwischenzeit eine bessere Welt :stickout3 (in meinem Kopf)

l.G. Katharsix

p.s. @opti, ich halt mich aber jetzt aus dem Nazithread raus. Was ich beitragen könnte hat nichts mehr speziell damit zu tun.
 
"Rechtsextremismus ist der große Aberglaube unserer Zeit"

Ein Gespräch mit dem NPD-Aussteiger und Mitarbeiter der Aussteigerinitiative EXIT, Matthias Adrian


Der Lebenslauf von Matthias Adrian ist gespalten: In seinem alten Leben glaubte er an rechtsextreme Parolen und Weltbilder und war aktives Mitglied der Jungen Nationaldemokraten (JN), der Jugendorganisation der NPD. Heute engagiert sich Adrian gegen Rechtsextremismus: Er betreibt ausstiegsorientierte Jugendarbeit bei der Aussteigerinitiative EXIT. Die rechtsextreme Weltanschauung ist sein Lebensthema geblieben. Seine Arbeit sieht er als Wiedergutmachung – an der Gesellschaft und an sich selbst.

bpb: Herr Adrian, Sie waren von 1997 bis 2000 aktives Mitglied bei den Jungen Nationaldemokraten (JN), der Jugendorganisation der NPD. Verfassungsschützer schätzen die JN als rechtsextrem ein, mit starkem neonazistischen Potential. Wieso haben Sie in diesem radikalen Umfeld ihre politische Heimat gefunden?

Adrian: Ich komme aus einem sehr konservativen Elternhaus, wo gewisse Vorstellungen üblich waren – zum Beispiel solche über die "saubere Wehrmacht" oder dass nicht alles schlecht war im Dritten Reich. Ich bekam Probleme in der Schule, als ich meinen Lehrern gegenüber solche Äußerungen machte. Das fing an mit zehn oder elf Jahren. Vielleicht hätten sich meine Lehrer anders mit mir auseinandersetzen müssen – so bekam ich bald die Antworten auf meine Fragen aus rechten Publikationen wie der "Nationalzeitung". Dort fand ich eine Erklärung, warum die Lehrer etwas anderes erzählten als mein Opa, der ja Zeitzeuge war: Seit 1945 werde das deutsche Volk umerzogen und Medien und Lehrer stecken unter einer Decke. Für mich war klar: Der Lehrer will mich umerziehen.

bpb: Damals waren Sie noch sehr jung. Von dort ist es ein weiter Schritt bis zum JN-Beitritt mit Anfang 20.

Adrian:
Das war eine langfristige Entwicklung. Durch den ständigen Kontakt mit den Medien der rechtsextremen Parteienlandschaft kam es dazu, dass ich ein rechtes Weltbild aufgebaut habe. Mit 14 Jahren habe ich meine erste Kameradschaft – oder was ich damals dafür hielt – gegründet. Das war so ein Zwischenspiel, in der Pubertät hat mich Politik nicht sehr interessiert. Aber etwa mit 21 Jahren habe ich festgestellt: Das ist meine Meinung, und ich muss jetzt eine Art Sprachrohr dafür finden. Durch die ständige Selbstindoktrination war ich sehr radikal geworden, nationalsozialistische Ideologiemomente wurden wichtig. So blieb für mich nur die NPD als radikalste Kraft übrig.

bpb: Und dann haben Sie sich irgendwann bei der NPD vorgestellt?

Adrian: Erste Kontakte kamen über Demos. Da hat man Leute kennen gelernt, auch solche in Führungspositionen. Mit dem Mitläuferumfeld, also mit den Skinheads und so, konnte ich nie etwas anfangen. Die waren zu weit weg von meiner konservativen Wertewelt. Für mich war das unmöglich, dass man als Deutscher mit Jeans rumläuft. Auch das Sozialverhalten in der Skinheadszene sprach mich nicht an. Ich bekam relativ schnell Kontakt mit der ideologischen, mit der so genannten Scheitel-Szene. Ideologisch war ich da schon auf einem hohen Level, weil ich seit dem 13. Lebensjahr fast nur aus rechten Quellen geschöpft habe.

bpb: Sie sind schnell integriert worden?

Adrian: Ich wurde auf einen Schulungsabend eingeladen, und der ging dann den Schritt weiter, den die "Nationalzeitung" nicht gehen kann, um legal zu bleiben. Da wurde über die zionistische Weltverschwörung, die Kapitalverschwörung des Weltjudentums unterrichtet. Ich begann dann auch, Gastartikel in Szenezeitschriften zu schreiben. Und irgendwann hieß es: Wir bauen in Hessen einen neuen Landesverband auf, und ich könne dort eine Funktion übernehmen und mich mehr politisch betätigen.

bpb: Sie waren im Landesvorstand der JN in Hessen. Was waren ihre Aufgaben?

Adrian:
Zunächst war ich Ordnerdienstleiter. Ich habe immer spöttisch gesagt, ich bin Glatzendompteur. Ich habe darauf geachtet, dass sie auf Demos Viererreihen bilden, nicht anfangen, den rechten Arm zu heben oder verbotene Parolen zu grölen. Aber ich habe auch im Vorfeld von Parteifeiern mitgewirkt, mal einen Kranz für den Rudolf-Hess-Gedenkmarsch besorgt oder Plakate in Auftrag gegeben. Mir wurde dann die Landesorganisation für Südhessen angetragen. Als später einmal ein V-Mann kam und sagte, der Verfassungsschutz möchte ihn anwerben, war ich zum Beispiel dafür verantwortlich, welche Informationen er weitergeben darf und dass das Geld an die Parteikasse abgeführt wird.

bpb: Die Ausschwitz-Leugnung oder das Zeigen nationalsozialistischer Symbole stehen unter Strafe. Wurden Sie mit solchen Straftaten konfrontiert?

Adrian: Ja, ich habe sie selbst begangen. Offiziell wird sich die NPD immer von Straftaten distanzieren und sie werden auch nicht direkt von der NPD angeordnet. Aber sie kommen halt immer wieder aus dem Umfeld. Es gibt Schulungen, die sich mit Holocaust-Leugnung oder mit antisemitischen Themen beschäftigen. Die werden nicht als offizielle NPD-Schulungen abgehalten, obwohl die Mehrheit dort NPD-Mitglieder sind. Die Partei hat gelernt, nicht unbedingt Verbotsgründe zu liefern. Wenn man unter sich war, wurde Tacheles geredet. Da wurden Hitlergeburtstage gefeiert, wo komplette NPD-Landesvorstände mit NSDAP-Parteizeichen und Armbinde herumsaßen.

bpb: Ist die NPD eigentlich ideologisch, wird da viel theoretisch gearbeitet?

Adrian: Ja sehr. Ich denke, es ist die einzige rechtsextreme Partei, die auch wirklich eine ideologische Ausrichtung hat, die extrem demokratiefeindlich ist. Ganz oft wird bei der NPD von der "Reichsidee" gesprochen. Das heißt, sie wollen wieder ein deutsches Reich aufbauen und das wird auf keinen Fall in demokratischen Strukturen ablaufen. Es gibt enge Verflechtungen mit dem Thule-Seminar vom Pierre Krebs. Dann ist da der Chefideologe der NPD, Herbert Schweiger aus Österreich, der selbst aus der SS kommt, und auch das Deutsche Kolleg von Horst Mahler hat Einfluss.

http://www.bpb.de/themen/ASU46A,0,Rechtsextremismus_ist_der_gro%DFe_Aberglaube_unserer_Zeit.html
 
Der Rassismus in Deutschland nimmt immer unerträglichere Formen an: Jetzt hetzt die NPD mit einem WM-Planer gegen den Nationalspieler Patrick Owomoyela. Neonazis wollen die Fußball-WM als Propagandaplattform nutzen.

Die rechtsradikale NPD hat einen eigenen WM-Planer veröffentlicht, der mit dem Motto "Weiß - nicht nur eine Trikotfarbe - Für eine echte NATIONAL-Mannschaft" beworben wird. Der Schriftzug zieht sich über das Foto eines Trikots mit der Nummer 25 - die Nummer des Nationalspielers Owomoyela (anders als zuvor berichtet zeigt der Planer nicht Owomoyela selbst). Die Herausgeber spielen damit in provokanter Weise auf die deutsch-afrikanische Abstammung des Nationalspielers an.

Lassen wir uns die Weltmeisterschaft nicht durch die Rechtsradikalen verderben und zeigen ihnen die rote Karte.

Rassismus
 
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Sie singen "eine U-Bahn von St.Pauli nach Auschwitz". Sie imitieren Affengeräusche, pöbeln gegen Türken: In Amateur-Stadien pflegen Fans offen Antisemitismus und Rassismus. Ein SPIEGEL-ONLINE-Report von einem ganz normalen Fußball-Samstag.

Warum sagt man die Spiele nicht einfach ab? Warum muss der Steuerzahler dafür auch noch Geld bezahlen, wenn ein paar gelangweilte Rechtsradikale Randale machen?

Rassismus
 
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