Unser Wortspezialist!
ich versuche nur die dürftige Information, die wir hier über diese komplexe Welt gezwungen sind durch Worte auszutauschen, nicht noch dadurch zu verringern, dass wir uns nicht richtig zuhören
Man kann sich übrigens keine Liebe erkaufen
... ja, ganz Deiner Meinung, und vermutlich auch Katarinas, deshalb bei ihr in Anführungsstrichen...
Ich meinte oben, dass ich dann aber auch nichts mehr gebe, wenn der andere eh nur nimmt und nix gibt. So meinte ich das ganze eigentlich.
ja, das liest sich alles schrecklich einleuchtend, und ich würde es glatt unterschreiben, wenn ich mich nicht inzwischen besser kennen würde. Der wesentliche Knackpunkt ist da nämlich die Zeit. Und Liebe hat offenbar an sich, Zeit nur in sehr begrenztem Maße ein zu beziehen.
Das, was du da beschreibst, setzt voraus, dass es möglich ist, von jedem Punkt auf der Lebenszeitachse aus zu entscheiden, was insgesamt geschieht. Dem ist nach meiner Erfahrung nicht so. Das hat ganz konkret zur Folge, dass ich, wenn ich liebe, immer nur eine temporäre oder genauer akute Zwischenbilanz ziehe, die aber, weil ich liebe, immer mit einbezieht, dass alles, was jetzt nicht in Ordnung ist, möglicherweise in Zukunft in Ordnung kommen wird. Da liegt dann genau der Haken, wenn ich von solchen Gleichgewichtkonstrukten ausgehe: ich verfüge aus Sicht der Liebe über kein verlässliches Entscheidungsmaterial, es besteht nämlich aus Vertrauen.
Wenn ich das jetzt so sehe (tue ich), kann ich mir den ganzen Gleichgewichtsschmus auch sparen und schlicht darauf hoffen, dass ich eh bekomme, was mir zusteht und was ich brauche. und damit bin ich dann gleich die Last los, bei jedem Geben zu kalkulieren, was ich denn möglicherweise wann und wie zurückbekomme.
Ich weiß nebenbei auch, dass ich mich irren oder täuschen lassen kann.
Aber: das kann ein kurzer Irrtum sein, oder eine lange Täuschung, oder eben auch beides nicht, das Risoko ist lediglich proportional zu meinen Erwartungen.