Ich finde es keine Notlösung, wenn ich Sexualität ohne Liebe nicht will.
Man/frau empfindet ihre/seine "kindlichen Dillema-Notlösungen" nie als Notlösungen. Man/frau empfindet sie als "normal". Dass es sich um solche "Notlösungen" handelt erkennt man nur daran, dass man die "Notlösungen" anderer verurteilt, z.B. die von Frauen, die sich billig verschenken an irgendwelche Säue......
Das ist eben der Trugschluss, dass sie Liebe auf diese Art erkaufen. Gerade die bekommen sie nämlich nicht dafür.
Und die Frauen, die sich tugendhaft aufbewahren für die große Liebe, die bekommen sie eben auch nicht. Aus dem einfachen Grund: Sex ist im Kern so etwas wie eine Entlohnung für gewährte "Liebe". Und Liebe gegen Entlohnung funktioniert nicht! Das ist dann keine Liebe oder echte liebevolle Zuwendung, sondern es wird zu einer Strategie. Am Anfang einer Beziehung, wo man noch auf rosafarbenen Wolken schwebt und vor lauter Verliebtheit nicht aus dem Bett kommt, da sieht man das noch nicht, weil man da noch ziemlich frei ist in punkto sexuellem Bedürfniss (alles, was der andere tut , wird durch die rosafarbene Brille gesehen) und da kommen dann die beiden Faktoren "Bedürfnis nach Liebe" und "Bedürfnis nach Sexualität" zusammen und können problemlos von einer Person befriedigt werden. Aber sobald wir aufgrund unserer Focusausrichtung die rosafarbene Brille ablegen, wird es schwierig, diese Bedürfnisse von einer Person befriedigt zu bekommen. Wenn man aber diesen Anspruch hat, weil einem - unbewußte (?) - Programmsätze die Verkoppelung von Liebe und Sexualität vorschreiben, dann beginnt das Dilemma.
Liebe Lilith, bitte missverstehe mich nicht. Nichts ist falsch an dem, was Du sagst, fühlst oder tust. Und es spricht auch gar nichts dagegen, Sexualität nur mit jemandem zu leben, den man auch liebt und von dem man sich geliebt fühlt. Bei mir ist das auch nicht anders. Mir geht es bei meiner Einmischung in Euer Gespräch ausschließlich nur um eine Blickwinkelerweiterung. Die Glaubenssätze, die uns einprogrammiert wurden und größtenteils unbewußt zu unserem So-Sein beitragen, wirken allesamt "beschränkend" . Diese Beschränkung würde ich gerne "erweitern", was aber keinesfalls bedeutet, dass irgendetwas falsch ist an unserer "Beschränkung". Es ist einfach wie es ist und es geht mir nicht um Veränderung, sondern nur um Bewußtheit. Okay?
Katarina
