Germanische Astrologie

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Eigentlich abwegig, dass das Volk der Dichter und Denker keine eigene Astrologie entwickelt haben sollte. Alle grossen Kulturen haben Eine. Inder, Babylonier, Ägypter, Griechen, Römer, Chinesen und Maya haben Eine. Ich habe mal folgende vorläufige Tabelle erstellt:

Anhang anzeigen 36111

Doch es gibt Hinweise in den Überlieferungen. Da ist von 12 oder 13 "Himmelsburgen" und Tierkreiszeichen die Rede. Wisst ihr mehr?

Das Volk der Dichter und Denker..... :rolleyes:
Mal bedenken: DIE GERMANEN gab es NIE als eigene Kultur!
Es waren verschiedene einzelne Stämme, die sogar innerhalb noch eigene Gottheiten und Riten etc hatten, zumal sich die Periode derer Entwicklung ca. 1200 Jahre vollzog.
"Ger Manen" war und ist nix weiter als eine saloppe Einteilung von Stämmen, die "Spies tragend" (also Ger-Spiess) Manen-Männer waren.
Tacitus und in der Ars Germanica nannten als "Trennlinie" von "keltische Stämme" und "germanische" Stämme die Donau (These ist NICHT stimmig).

Deshalb gibt es auch keine "germanische" Astrologie in dem Sinne, derer Kosmologie und astro- also Sternenkenntnis war anders gelagert, u.a. im Futhark.

Bitte, gern geschehen.
 
Hallo,

in der Edda im Grimnirslied werden 12 "Burgen, Wohnheime" erwähnt, in der jeweils ein Gott der Asen wohnt.
Die Analogie zu den 12 Tierkreiszeichen bzw. den 12 Häusern der Astrologie ist sehr offenkundig.

4
Das Land ist heilig,
das ich liegen seh
den Asen und Alben nah;
doch in Thrudheim
wird Thor weilen,
bis die Götter vergehn.

5
Eibental heißt es,
wo Ull seinen Saal
sich hingesetzt hat;
Albenheim gaben
die Asen Freyr
vor Zeiten als Zahngeschenk.

6
Dieser Hof ist der dritte,
wo holde Götter
mit Silber den Saal deckten:
Walaskjalf heißt er,
ihn wirkte sich
der Ase in Urtagen.

7
Kleinodbank heißt der vierte,
doch kühle Wellen
rauschen über ihm.
Odin und Sàga
trinken dort alle Tage
glücklich aus Goldbechern.

8
Frohheim ist der fünfte,
wo die funkelnd goldene
Walhall weit sich dehnt;
Odin aber
kiest alle Tage
kampftote Krieger dort.

9
Kund ist er allen,
die zu Odin kommen,
den Saalbau zu sehen:
Schilde sind die Schindeln,
Schäfte sind die Sparren,
es decken Brünnen die Bank.

10
Kund ist er allen,
die zu Odin kommen,
den Saalbau zu sehen:
ein Wolf hängt
westlich vom Tor,
ein Aar schwebt über ihm.

11
Thrymheim heißt der sechste,
wo Thjazi wohnte,
der furchtbare Frostriese;
nun haust Skadi,
die herrliche Götterbraut,
in dem alten Ahnenhof.

12
Breitglanz heißt der siebente,
dort hat Balder sich
die Halle hingebaut;
auf jener Flur,
der Freveltat
nimmer nahen mag.

13
Himmelsburg heißt der achte,
wo Heimdall lange
des Weihtums walten soll;
im behaglichen Haus
trinkt herrlichen Met
dort gerne der Götterwart.

14
Folkwang heißt der neunte,
doch Freyja waltet
dort der Sitze im Saal;
Tag für Tag
kiest sie der Toten Hälfte,
doch die andre fällt Odin zu.

15
Glastheim heißt der zehnte,
von Gold sind die Pforten
und von Silber das Saaldach;
doch Forseti
wohnt dort viele Tage
und stillt allen Streit.

16
Noatun heißt der elfte,
doch Njörd hat dort
sich die Halle hingesetzt,
der Fürst der Menschen,
des Frevels bar,
er waltet hohes Heiligtums.

17
Gesträuch wächst
und starkes Gras
auf Widars Waldgebiet;
auf Rosses Rücken,
zu rächen den Vater,
verheißt dort der Heldensohn.

Zusammengefaßt ergibt sich:

1. Trudheim (Bereich des Thor)
2. Eibental (Ull)
3. Walaskjalf (Odin, der Ase, Gemeinschaftsraum)
4. Kleinodbank (Saga)
5. Frohheim, Walhall (Odin)
6. Thrymheim (früher Thjazi, später Skadi)
7. Breitglanz (Balder)
8. Himmelsburg (Heimdall)
9. Folkwang (Freyja)
10. Glastheim (Forseti)
11. Noatun, Schiffsanlegestelle (Njörd)
12. Waldgebiet, Landwidi (Widar)

Je nach Übersetzung kann es zu leicht anderen Schreibweisen kommen.

Beste Grüße
norbertsco
 
Das ist schon klar, dass Germanen und Kelten nicht genug organisiert waren um eine einheitliche Religion und Astrologie zu gestalten. Selbst der oberste Gott war regional ein anderer, Tyr, Thor, Odin oder noch Andere.

Trotzdem gibt es auch ernst zu nehmende Hinweise wie in dem Link von Sternja. Mit den Angaben könnte man die römischen Namen mit germanischen ersetzen.
 
Hier in dem Kontext kann man durchaus annehmen, wie es auch u.a bei den Wochentagen war, dass verschiedene germ Stämme IHRE Götterattribute denen der Römer (römische Astrologie ist nachweislich bekannt) überstülpten, und später auch dies u.a. in die Edda mit einfloss.

Über frühere (indo)germanische Astrologie ist nix bekannt, lediglich "moderne" Versuche, die nordischen!!! Gottheiten (teils auch falsch) den römischen oder griechischen anzugleichen.
Das allerdings ist IMMER experimentell ohne historischen Hintergrund. V.a. eben auch schwierig, da "Germanenstämme" untereinander eben auch recht arg verfehdet waren, und unterschiedliche Weltbilder aufeinanderprallten.

Ja. Ich verbinde "Germanen und Kelten" auch in erster Linie mit Runen.
Nein.
Woher die Runen wirklich kamen, weiss niemand. dass germ. Stämme diese nutzten ist widerum bekannt und belegt.
Keltische Stämme hatten keine Runen. Bei einigen Druiden (oder auch Priestern an Sich bzw den Barden) war das Ogham vertreten und bekannt.
Ansich aber hatten diese keine Runen.
Die heute Bekannten und meist verwendeten sind ausserdem rein nordisch, von der Zeit etwa ab 500-600 nChr.
 
Das ist schon klar, dass Germanen und Kelten nicht genug organisiert waren um eine einheitliche Religion und Astrologie zu gestalten. Selbst der oberste Gott war regional ein anderer, Tyr, Thor, Odin oder noch Andere.

Trotzdem gibt es auch ernst zu nehmende Hinweise wie in dem Link von Sternja. Mit den Angaben könnte man die römischen Namen mit germanischen ersetzen.
Den Link braucht Du garnicht, der Mister von der Seite ist hier im Forum
 
Hallo,

Sonne und Mond haben in der Astrologie eine hervorgehobene Bedeutung.
Sie werden in der germanischen Mythologie auch näher beschrieben.
Die Sonne war die Tochter und der Mond war der Sohn. Interessant ist, daß in den Schriften der Edda die Sonne weiblich und der Mond männlich ist.

Sie sind vermutlich die populärsten Betrachtungsgegenstände in der Astrologie. Aber mit den Tierkreiszeichen Löwe und Krebs, denen Sonne und Mond zugeordnet werden, sind sie nur zwei von zwölf astrologischen Archetypen.
In der nordischen Mythologie stehen Sonne (Sol, Sunna) und Mond (Mani) in der Hierachie des Göttergeschlechts der Asen nur an nachfolgender Stelle.
Aber es ist sicherlich so, daß man ihnen auch andere germanische Götternamen zuordnen kann, wie im Erstbeitrag von Pfeil zu sehen ist.

Sonne und Mond waren die Kinder des Mundilfari und sie waren beide sehr schön.
Sol lenkte einem Pferdewagen, der entlang des Himmels fuhr. Zur Kühlung der dabei entstehenden Hitze brachten die Götter Blasebälge an den Schultern der beiden Pferde Arvakr (früh wach) und Alsvithr (sehr schnell) an. Die Sonne steht ja auch für Hitze und gehört zum Element des Feuers.
Der Mann von Sol war Glenr (Öffnung in der Wolken).
Der Sonnenwagen wird vom Wolf Hati verfolgt, der diesen verschlingen will. Im Bild der Sonnenfinsternis wird die Verschlingung der Sonne duch einen Wolfsrachen gesehen.

Mani bestimmt den Lauf des Mondes und wird ebenfalls von Pferden über den Himmel gefahren. Der Wolf Hati verfolgt den Mond und wird ihn am Ende der Weltenzeit (Ragnarök) verschlingen.
Der Mond nahm die beiden Kinder Bil (der Augenblick) und Hjuki (der Gesunde) von der Erde, die seitdem dem Mond folgen. Dies ist ein Hinweis, daß dem Mond das Kindliche und das Kindesalter zugerechnet werden.
Die anderen Götter der Asen setzten den Mond ein, um das Jahr zu zählen. Im Nordischen wurde der Ablauf der Zeit nach den Mondrhythmen gemessen und beschrieben.

Beste Grüße
norbertsco
 
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In der nordischen Mythologie stehen Sonne (Sol, Sunna) und Mond (Mani) in der Hierachie des Göttergeschlechts der Asen nur an nachfolgender Stelle.
Aber es ist sicherlich so, daß man ihnen auch andere germanische Götternamen zuordnen kann, wie im Erstbeitrag von Pfeil zu sehen ist.

Ahnlich wie bei der indischen Astrologie, wo die Planeten eigene Götter haben. Trotzdem werden ihnen zusätzlich Hauptgötter zugeordnet, auch mehrere. So heisst es an einer Stelle, die Sonne ist wie Vishnu, der Mond wie Lakshmi. Manchmal wird auch Rama der Sonne zugeordnet. Es gibt sogar tageszeitlich wechselnde Zuordnungen wie beim Planeten Venus, der als Morgenstern dem gossen Krieger Ugrasena zugeordnet wird, als Abendstern Sacchi, der Weissen, und Rati der Göttin der Liebe.
 
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