Da alle sinnlichen und kognitiven Fähigkeiten (=Aufmerksamkeitsfokus) stets nur im zeitlosen Jetzt gemacht werden können, aber der Fokus stets eingeschränkt ist und daher niemals auf alle Wahrnehmungen gerichtet bleiben kann, gibt es zwangsläufig ”Jetzt-Bereiche“, von denen er wieder abgezogen wird, um ihn auf etwas anderes richten zu können. Diesen Bereich bezeichnen wir als den unserer Erinnerungen.
Würden wir jedoch unseren Fokus auf bereits gemachten Wahrnehmungen gerichtet lassen können, während wir ihn gleichzeitig auf neue Wahrnehmungen richten, dann gäbe es für uns keine Wahrnehmungen, die wir als Erinnerungen bezeichnen können, weil sie sich immer noch im Jetzt-Fokus befänden. Es würde nicht zum Eindruck von Vergangenheit und damit nicht zu einem scheinbaren Fließen von Zeit kommen. Alles wäre im Fokus verfügbar.
Das führt zwangsläufig zu der Erklärung, dass alle Wahrnehmungen als zeitlich gleichberechtigt verstanden werden müssen und das die zeitliche Einteilung in Vergangenheit und Zukunft nicht aus dem Wahrgenommenen selbst hervorgehen kann.
Zu den Eindrücken von Zeit, und damit zu den Unterscheidungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, kommt es, indem all jene Jetzt-Wahrnehmungen, von denen man den Fokus vorübergehend abgezogen hatte, und indem man ihn erneut auf sie richtet, es genau dieses erneute Richten ist, das einer Reihenfolge entspricht, die zu einer scheinbaren Kontinuität führt, die wir Zeit nennen. Doch die Wahrnehmungen haben niemals ihren Jetzt-Eindruck verloren, was damit bewiesen wird, dass man sie auch nur im Jetzt wieder bemerken kann.
Zeit ist eine Folgewirkung unseres eingeschränkten Aufmerksamkeitsfokus, und nicht, dass irgendein Ding, Gegenstand, Ablauf, Kraft oder Wirkung sie beinhalten könnte. Es gibt sie entweder im Jetzt, oder gar nicht.