Ich verstehe noch nicht ganz. Worin liegt die "juristische Gerechtigkeit" im Gegensatz zum "Recht"? Das erste, was wir im Studium gelernt haben war, dass es im Rechtswesen keine Gerechtigkeit gibt. Nur die fehlerfreie Anwendung des Rechts - das wäre dann meinetwegen die "juristische Gerechtigkeit" - also faktisch wieder "Recht".
Und genau das halte ich für unwahr. Das subjektive Empfinden von Gerechtigkeit der überwiegenden Bevölkerung ist nämlich nicht anwendbar. Das System der Regeln im allgemeinen Geltungsanspruch wird von gesetzgebenden Institutionen festgelegt.
Naja, ich sagte "unter anderem". Es gibt natürlich andere Faktoren, die reinspielen, wie z.B. Lobbies, die da mitmischen, um wirtschaftliche Interessen zu schützen, dann gibt es "Spielregeln" des Gesetzes (EMRK, Verfassungsrecht, Grundprinzipien, etc) an die man sich halten muss - alles nicht so einfach.
Aber ich wollte sagen, dass das Recht (unter anderem) das Rechtsempfinden des durchschnittlichen Bürgers so gut als möglich widerspigeln soll - wer etwas stiehlt gehört bestraft. Wer etwas schenkt ist der Freigiebige und erhält zusätzlichen Rechtsschutz (das ist "fair"). Genau deswegen wird es nicht mehr all zu lange dauern, bis Cannabis legalisiert wird - weil schon immer mehr Leute das unterstützen.