Lieber Trekker!
Geh mal davon aus, dass ich eine ähnliche Vorstellung und Sicht der Dinge habe wie Du. Nur würde ich diese Konsequenzen nicht so brutal durchziehen wie Du - denn dann passiert nämlich genau das, was Du eigentlich vermeiden möchtest: Schuldzuweisung.
Ich möchte das auch vermeiden, weil es in meinen Augen auch Ursachen gibt, keine Schuld. Aber das Thema ist dermaßen in den Köpfen verankert, weil es eine gewisse Sicherheit verspricht.
Wenn Du nun so konsequent von Ursachen sprichst, gibst Du genau DEN Leuten "Schützenhilfe", die von Schuld sprechen.
Ich hoffe, es kommt damit rüber, wo ich das Problem sehe.
Es geht nicht um Schuldzuweisungen, es geht mir um den Zusammenhang. Von Schuld kann man erst sprechen wenn eine Frau das wirklich begriffen hat und trotzdem bleibt - und zwar geht es dann in dem Fall um Selbst-Schuld.
Ich würde überhaupt nicht von Schuld sprechen, auch wenn mir das selbst oft rausrutscht. Denn es gibt destruktive Handlungen oder Entscheidungen. Aber selbst diese sind "begründet".
Och naja, für mich ist es eine Überzeugung, denn ich hasse Dogma, das ist wie Scheuklappen tragen. Es bleibt meine Überzeugung bis mir jemand das Gegenteil belegen kann. Zumal das Ganze sehr davon abhängt wie streng man das umsetzt bzw die Messlatte anlegt.
Ja, gutes Beispiel.

Hat dich deine Angst beherrscht oder warst du überzeugt das du "es besser machst und dir das nicht passiert". Lass mich raten

du hast nie ernsthaft gezweifelt das du den Richtigen findest. UND du hast die Power im Ernstfall auch alle Sachen zu packen und direkt zu gehen. Das kann ich fühlen. Gleiches zieht Gleiches an. Damit bist sehr viel weiter als die meisten anderen mit vergleichbarer Vergangenheit.
Lieber Trekker, Du kannst Dir bei dem, was Du von mir fühlst, nicht sicher sein, ob es nicht nur das Heute ist. Heute bin ich so. Ja. Das fühlst Du richtig. Aber früher war ich ein Bündel Angst. Und ich kenne mich selbst sehr gut, ich weiß, wie meine Ängste und Gedanken damals ausgesehen haben.
Vielleicht trifft oft genau DAS zu, was Du selbst annimmst:
Ich erlebe das Universum als extrem Flexibel und Fehlertolerant, daher gehe ich davon aus das dies auch hier der Fall ist.
Da könnte die Ursache drin stecken.
Nein, ich möchte diesen Faden an dieser Stelle in einem öffentlichen Forum nicht weiter spinnen. Die logische Fortführung dieser Gedanken würde Bereiche unserer Existenz berühren, die man keinesfalls hier so diskutieren kann bzw sollte.
Ja, das sehe ich auch so - da gebe ich Dir recht, es wäre offtopic.
Ja das ist besser. Ich habe weiter oben in einer anderen Antwort geschrieben das wir nur in gewissen Grenzen Einfluss haben weil sonst jeder in seinem eigenen Universum leben würde ohne Kontakt zu anderen. Wir unterliegen allen bestimmten Grenzen und Regelungen die unser gemeinsames Erleben gestalten. Der Freiraum innerhalb dieser Grenzen ist sehr groß, aber eben nicht unendlich.
Ja, und da haben wir wieder etwas. Du fragtest, warum ich glaube, dass das nicht überall funktioniert? DAS meinte ich damit.
Viele der Tsunami-Opfern werden auch nur deswegen überlebt haben weil sie die geistige Disziplin und das Durchhaltevermögen hatten um zu überleben. Was bedeutet, das unter den selben Umständen die einen überleben und die anderen untergehen, die einen haben die innere Kraft und die anderen haben sie nicht, geben einfach auf. Das ist übrigens in allen Extremsituationen so und unter Rettungskräften ein alt bekannter Hut.
Und DAS meinte ich mit Konsequenzen, die Schuldzuweisungen Tür und Tor öffnen. Auch wenn Du das nicht beabsichtigst - wie gesagt, die jahrhundertelange religiöse Gehirnwäsche hat das Gut-Böse-Denken so sehr in den Köpfen verankert, dass jede Aussage wie diese hier zuerst in die Schuld-Schiene spielen würde.
Und - da ich selbst jahrelang unter den Rettungskräften war

- wenn Du unter dem Auto liegst hast halt weitaus schlechtere Chancen aufs Überleben als wenn Du daneben stehst und Dir die Krawatte richtest... Da kannst Du Disziplin und Durchhaltevermögen haben, soviel Du magst. Theorie und Praxis sind oft zwei Paar Schuhe. Obwohl ich Dich - im Grunde genommen - verstehe.
Und die Realität schaut leider auch so aus, dass Du einer geprügelten Frau sehr schlecht sagen kannst, sie brauche nur ihr Denken ändern und ihr Mann würde sich ändern bzw. die Situation. Denn sie HAT JA ANGST. Und Du rätst ihr dann, keine Angst zu haben, dann passiert das auch nimmer.
DAS ist ein Spagat, den Du mir mal in der Praxis - nicht nur in der Theorie - vorzeigst, bitte....
Liebe Grüße
Suena