Lunatic0
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 26. September 2013
- Beiträge
- 1.630
Danke für die wertschätzung!Danke für das interessante Thema.
Es wäre vermutlich aggressiver, wenn derjenige rumblökt, aber es ist nicht weniger aggressiv so zu tun, als ginge eine drohende Eskalation einen Beteiligten nichts an. Für mich sind eben Hände in den Taschen kein Signal von Einsicht oder Kommunikationsbereitschaft, noch wirkt diese Geste
auf mich beschwichtigend oder deeskalierend.
Ich erwarte ein erwachsenes Verhalten von meinem Gegenüber. Wenn der meine Grenzen übertritt, dass er in seiner Gestik zeigt: "Tschuldigung, einen Schritt zurück, das wollte ich nicht. Lass uns darüber reden." Und das sagt die Körpersprache, die ich beschrieben habe, dann aus.
Ich habe wiederkehrende träume, in denen ich versuche jemanden oder etwas zu schlagen und möglichst viel schmerz zuzufügen - allein es gelingt mir nicht. Die thematik erinnert mich daran. Erst die erkenntnis daß ich eine forderung stelle - nämlich die nach der einsicht meines gegenübers - zeigt mir, daß ich es bin der quasi in der rolle des bittstellers ist. Manchmal ist diese forderung auch einfach zuviel verlangt.
Das nehmen Menschen sicherlich unterschiedlich wahr. Für mich wäre es körpersprachlich die Geste "Ja, ich bin über deine Grenze getreten, Frieden, schau, alles ist gut."
Ehrlich? "Ja, ich bin über deine Grenze getreten, Frieden, schau alles ist gut"???
Da würde ich mir erst recht verarscht vorkommen.
Unter Deeskalation verstehe ich auch nicht, dass ich einen Revierkampf gewonnen oder vermieden hätte, sondern das unangemessenes Verhalten vermieden wird. Damit man dann eben neu und in Ruhe verhandeln kann. Auf Augenhöhe.
Du willst unangemessenes verhalten vermeiden - dabei stellt sich natürlich die frage: wer definiert die angemessenheit? Wieso sollte sich jemand in jemandes anderen vorstellung von angemessenheit einfügen, bloß weil er/sie unwissentlich eine grenze überschritten hat?
Ok, die von mir genannten einschüchterungsversuche bezogen sich auf die situation daß jemand versucht eine gewisse reue und unterwürfigkeit zu erzwingen bzw sie als selbstverständlich einfordert.Keine Einschüchterungsversuche. Gängige Körpersprache, die dabei hilft, die Intention deines Gegenübers zu deuten. Wenn Du dich davon einschüchtern lässt ist das deine Angelegenheit und etwas, dass Du mit dir klären kannst.
Solange mir niemand eine reinhauen will oder mich mit einer Waffe konkret bedroht, bin ich wohl eher schwer einzuschüchtern. Auch wenn ein Chef sich aufbäumtist mir das wurscht. Ich registriere diesen Versuch Macht zu demonstrieren durchaus, aber nicht mehr.
Danke für diesen punkt. Nichts liegt mir ferner als die implikation daß (rohe) gewalt eine lösung wäre. Mein beispiel bezieht sich ansich jedoch genau auf sachverhalte in denen handgreiflichkeiten als letztes in frage kommen. Nachbarschaftsstreitigkeiten, der arbeitsplatz etc.
Ich denke daß es in einer dunklen gasse mit einer finster dreinblickenderen gang viel gefährlicher wäre mit hochgezogenen schultern lächelnd und mit den händen in der höhe herumzulaufen, als mit den händen in den hosentaschen und einem eher seriösen blick.
Am arbeitsplatz etwa verhält es sich genau umgekehrt.
Zuletzt bearbeitet: