Weil Sprache auch kulturellen Normen und Ansichten unterliegt. Es sind "meine Herrschaften", nicht "meine Menschschaften", es ist "herrlich", aber dumm ist "dämlich". Lange Zeit war einfach der Mann im kulturellen Verständnis "besser" als die Frau, klüger, der soziale Stand höher. Das spiegelt sich auch in der Sprache wieder. Und natürlich haben Worte eine große Macht und sehr viel Einfluss auf unser Empfinden.
Mich persönlich stört das allerdings nicht und bei der berühmten Salzstreuerin bekomme ich Pickel. Ich finde auch, dass dieses sprachliche Gewurstel häufig seltsame Blüten treibt - ich erwähnte das Beispiel des "Herr Professorin" und wurde mal auf der Uni ermahnt, auch brav immer "PflegerINNEN" statt Pflegepersonal oder Pfleger zu sagen. Ich denke auch, dass es gröbere Baustellen als gendergerechte Sprache zu verwenden, gibt. Nichtsdestotrotz möchte ich darauf hinweisen, dass viele Begrifflichkeiten in unserer Sprache die lange Vormachtstellung des Mannes wiederspiegeln.