Nachdem ich einen Teil der Beiträge gelesen habe, alles ist mir zu umfangreich, möchte ich auf das Ausgangsthema Mann/Frau zurückkommen.
Original geschrieben von Mara
Als GOTT die Männer erschuf, hat SIE nur geübt!!!
Und Astroharry schrieb dazu am 19.11.02: Liebe Mara, diese Angelegenheit ist so ernst, dass man sie nur ertragen kann, wenn . . . . . . Ich möchte endlich mal meine Ergänzungshälfte kennenlernen.
Es soll für jeden Menschen auf der Welt einen Partner geben, der ihn vollkommen ergänzt. Hast Du das auch schon gehört?
Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, ob das ein großes Glück oder eine Katastrophe wäre. (Zitatende)
Mara schreibt: Jetzt habe ich jemanden kennengelernt, der mir sehr nah kommt. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Wir ergänzen uns nicht vollkommen und es ist auch noch nicht der Weisheit letzter Schluß, aber eine superschöne Erfahrung. Aber auch hier tauchen Probleme auf.
Zuviel Nähe erzeugt Angst. Wir sind jetzt erst einmal auf Distanz gegangen... Mal sehen, wie es weitergeht.
Beim lesen der verschiedenen Beiträge fiel mir das nachfolgende Gedicht ein, das ich vor mehr als 40 Jahren einmal in einer Zeitung gefunden habe. Der Verfasser war nicht genannt worden.
Die Erschaffung des Weibes
Nach einer indischen Legende
Brahma Schöpfer allen Lebens,
saß und sann im Weltenmai,
sann und grübelte vergebens
wie das Weib zu schaffen sei.
Denn als er den Mann geschaffen
hatte seine Schöpferhand,
alle festen alle straffen
Elemente schon verwandt.
Wie das neue Werk beginnen,
da kein Stoff mehr übrig war?
Doch nach langem tiefen Sinnen
wards ihm endlich offenbar.
Und er nahm der Blume Sammet
und den frommen Blick des Rehs
nahm die Glut die lodernd flammet
und den kalten Hauch des Schnees.
Nahm vom Schilfe das Gezitter
und des Hähers Klappermund,
nahm des Sonnenstrahles Flitter
und des Mondes schwellend Rund.
Und vom morgentlichen Rasen
nahm er Tränenblut des Taus,
nahm die Furchtsamkeit des Hasen
und die Eitelkeit des Pfaus.
Nahm der Kletterpflanze Schlingen
und der Schlange Wellenleib
und aus allen diesen Dingen
schuf der Weltenherr das Weib.
Und dem Manne zur Genossin
gab er es mit gütgem Sinn.
Doch kaum war ein Mond verflossen
trat der Mann vor Brahma hin.
Und er sprach: O, Herr das Wesen,
das du mir so gnadenvoll
zur Gesellschaft hast erlesen
macht mich rasend macht mich toll.
Ach es plappert Tag und Nächte,
raubt mir Zeit und Schlaf und Ruh,
fragt mich viel, doch nie das Rechte,
stört und plagt mich immerzu.
Es vergiftet mir mein Leben,
es vergället mir mein Glück,
du der mir das Weib gegeben,
großer Brahma nimms zurück.
Brahma tat nach seiner Bitte,
doch drei Tage kaum danach,
kam der Mann mit raschem Schritte
abermals zu ihm und sprach.
Herr, so sprach er tief beklommen,
meines Jammers dich erbarm,
seit mir dies Geschöpf genommen
ist mein Leben leer und arm.
Auch gedenken muß ich täglich
wie das Wesen tanzt und sang,
wies mich ansah herzbeweglich
und mit weichem Arm umschlang.
Die geschmeidig sanften Glieder
und das liebliche Gesicht,
Brahma gib das Weib mir wieder
meines Lebens Lust und Licht.
Brahma hörte seine Bitte,
doch nach einer Woche schon
trat der Mann gehetzten Schrittes
abermals vor seinen Thron.
Und er sprach: Sieh mich Herr
voll bittrer Reue, ach ich war ein blinder Tor
seit das Weib mir ward aufs neue
bin ich ärmer als zuvor.
Ach mir bleibt kein Hoffnungsschimmer
drum erbarm dich großer Gott,
nimm das Weib mir ab für immer!
Brahma rief: Bin ich dein Spott?
Scher dich heim, für deine Klagen
bleibt mein Ohr fortan verschanzt,
lern so gut es geht ertragen,
was du nicht entbehren kannst!
Traurig schlich der Mann von hinnen
und im Wandern sprach er bang:
Großer Brahma nicht entrinnen
werd ich meinem Untergang.
Was du mir heraufbeschworen
durch die Frau, verwind ich nie,
beidemal bin ich verloren,
mit ihr und auch ohne sie.
Wie wir hier sehen können fingen die Schwierigkeiten zwischen Mann und Frau bereits im vielgepriesenen Paradies an.
Deshalb wollen wir unser Los mit Geduld auf uns nehmen und daran denken: beidemal sind wir verloren, mit ihr und auch ohne sie.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Amos