Hallo Miranda
Und da geht’s schon los: Worauf schaut ihr denn bei Auslösungen – Transite, Direktionen, Solare, Lunare?
Die Geschmäcker sind verschieden:Manche schwören auf Transite, andere auf Sekundärprogressionen, wieder andere auf Solare etc.
Die besten Erfahrungen habe ich mit der Graddirektion gemacht, aber auch die sekundären Achsen und Hausspitzen können sehr aussagekräftig sein. Transiten stehe ich gemischtbetakelt gegenüber: Manchmal ereignen sich Dinge, die dein Leben vom Kopf auf die Füße stellen und die Transite sind eher mau. Wenn du dir dann aber die sek.-Achsen oder die dirigierten Achsen anschaust, kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Sehr gut eignet sich auch die Tertiärdirektion, und zwar die TP II. Die kann man bei astro.com auch abrufen. Statt TP II könnte man auch "Lebensjahr-Lunar" sagen, weil das 30. Lunar nach der Geburt für das 30.Lebensjahr gilt. Äußerst faszinierend! Es umschreibt Geschehnisse oft viel plastischer als jeder Transit oder jede Direktion.
Angenommen jemand möchte wissen, wann sich im Beruf etwas tut – dann schau ich mir den Herrscher von Haus 6 an und ggf. im Haus stehende Planeten, richtig? Was ist mit Haus 10?
Haus 10 ist eher der innere Ruf, die Berufung - die hat aber nicht unbedingt mit Job und Karriere zu tun, und wenn, dann hat man großes Glück. Die meisten arbeiten, um das täglich Brot zu erwerben (Haus 2) und leisten daher Frondienste (Haus 6). Das heißt, ich würde mir primär die Häuser 2 und 6 und deren Herrscher ansehen, und zwar würde ich erst einmal nach den dirigierten oder sek.pro. bewegten Spitzen der Häuser 2 und 6 sehen und schauen, ob sie auf Kritischen Graden landen oder in Konjunktion zu Radixplaneten (dies gilt nur für die Sekundärprogression). Wenn dann im Transit noch ein Planet über diese Häuserspitzen oder deren Herrscher läuft, ist die Sache klar wie Kloßbrühe. Ist jedoch nur selten so in dieser "Reinheit" anzutreffen.
Meine Beobachtung: Was sich in der Direktion oder im Sekundär nicht zeigt, wird auch nicht durch einen Transit ausgelöst, es sei denn, es handelt sich um eine Wiederholung einer Konstellation aus dem Geburtshoroskop. Frei nach dem Motto: Wenn du eh keine Zähne hast, kann man dir auch keine ziehen.
Welche Aspekte zählen neben der Konjunktion noch? Alle Hauptaspekte / auch Nebenaspekte; Quadrate und Oppositionen als herausfordernd, Trigone und Sextile als förderlich?
Meiner Erfahrung nach lösen vor allem Konjunktionen und harte Aspekte aus. Trigone können sehr unförderlich sein. Das hat eine Frau Adele Conrad detailliert ausgeführt in dem Heft: "Vom großen Trigon zum kleinen Winkel". Wenn du eh Sa/Pl-Konstellationen bis zum Anschlag in deiner Radix hast, dann wird das Trigon des laufenden Saturn zum Geburts-Pluto (oder umgekehrt) auch kein Zuckerschlecken sein.
Und welche Transitplaneten werden als Auslöser gewertet? Mond, Merkur, Venus, Sonne und Mars als Schnellläufer wohl eher nicht, oder doch?
Wenn du eine Transitdirektion machst und mit dem Bogen des Transit-Mondes arbeitest, hast du eine fast stundengenaue Auslösung am Wickel. Damit kann man dolle Sachen machen, wenn man die Geduld und die Zeit dafür erübrigen kann. Auf astropage1.de gibt es im Downloadbereich das Skript "Prognose 1" von Roscher, da wird diese Technik ausführlich erklärt und demonstriert. Gleiches gilt für Merkur, Venus und Mars - sie müssen nicht unbedeutend sein.
Ich gehe mal davon aus, dass es auch eine besondere Bedeutung hat, wenn die AC/DC-Achse oder IC/MC-Achse ausgelöst wird. Zählt hier dann nur die direkte Konjunktion?
Kann so sein, muss es aber nicht, auch wenn alle nicken, wenn jemand sagt, dass der Transit des Saturns über den AC ja so ungemein wichtig und so bedeutsam wäre. Nun kann ich ja nur für mich sprechen, aber für mich waren die nie bedeutsam und ich habe schon zwei Transite dieser Sorte mitgemacht. Hätte ich auf diejenigen gehört, die das für bedeutsam halten, hätte ich gedanklich an diesem zukünftigen Zeitabschnitt gehangen, um anschließend festzustellen, dass das Kopfkino zuvor "much ado about nothing" war.
Schöne Grüße
Rita