Familie und Partnerschaft

wo Lust ist, kann Liebe nicht sein. Warum? Weil Lust begehrlich ist. Begehrlichkeit schränkt ein und macht abhängig vom begehrten Objekt- Liebe weitet und befreit.
Das sagst du, weil du die Liebe nicht kennst. Sie erfüllt vollkommen.
Genau- der Kreis ist in mir geschlossen. Dh er wird es sein, obwohl er es immer war.

Also, simi, irgendwie scheinen wir auf zwei verschiedenen Planeten zu leben ...
ohne Lust kann Liebe nicht sein, würd ich mal sagen (ich meine die geschlechtliche Liebe - Bruderliebe, Mutterliebe, allgemeine Menschenliebe sind doch was anderes) - aber Liebe macht immer abhängig vom geliebten Objekt, wo ist da der Unterschied zur Lust? Wenn du meinst, ich kenne die Liebe nicht, dann kann ich wieder nur über deine gnadenlose Arroganz lachen und mein Mitleid schwindet ... Wie läuft das eigentlich bei dir in einer Partnerschaft ohne Erotik, ohne Begehren - denn wenn du jetzt ne Nonne wärst, würd ich das alles akzeptieren und davon ausgehen, dass du ausschließlich die Gottesliebe meinst, und dann wäre alles was du geschrieben hast, o.k. - aber du hast was von Partnerschaft und Familie geschrieben, also eine Partnerschaft mit Kinder zeugen OHNE Erotik und Begehren ... mmmhhh ... also, du lebst dann völlig abstrakt und kalt mit einem Mann zusammen, und alle zwei Jahre habt ihr dann kalten, gefühllosen Sex, nur mit dem Zweck, Kinder zu zeugen??? Mannomann, da dreht sich mir alles um, wieder einmal Papa Ratzingers Vorgaben übererfüllt, ein bißchen mehr Sinn für Erotik und Begehren hätte selbst der alte Ratze gehabt, neee tut mir leid, ich bin auch manchmal von kurzen Sachen oder abrupten Beziehungsabbrüchen enttäuscht gewesen, aber das wiegt das Schöne niemals auf (ich werde niemals so durch und durch frustriert sein wie du) und kann nie verhindern, dass ich weiter LEBEN und LIEBEN will - und zwar richtig, auf allen Ebenen, und nicht erotikfrei ... oder wie der alte Goethe gedichtet hat:

Das Beste

Wenn dirs in Kopf und Herzen schwirrt,
Was willst du Beßres haben!
Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt,
Der lasse sich begraben.

Und du meintest auch, du könntest das Vergängliche "genießen" - und warum kannst du dann Erotik nicht genießen?

Außerdem hast du das mit dem Gedicht falsch verstanden, es ging darum, dass ein vergänglicher Eindruck 20 Jahre später zu einem unvergänglichen Gedicht geführt hat ... und selbst der Dichter, der das Pferd mythologisch überhöht hat, hätte sich nicht angemaßt, zu behaupten, dass der göttliche Sagenkreis in IHM geschlossen ist ... er hat es auf das Pferd projeziert .... dass du die Traute hast, das VON DIR SELBST zu behaupten - alle Achtung vor diesem Akt der Selbstvergötterung ...

Nun denn ... ich werde weiter leben, lieben, irren - was du machst, ist mir nicht so ganz klar ...
 
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Mir ist noch aufgefallen, dass was falsch rüberkommen könnte, natürlich glaub ich an die Integrität von Papst Benedikt und daran, dass er keusch lebt, ich meinte, dass er mehr Sinn und Verständnis für Erotik seiner "Schäfchen" in einer Ehe hätte ... :weihna1
 
Tja, nun muss ich auch lachen... es war nicht ansatzweise auf dich bezogen, sondern eine eher allgemein gehaltenere Beobachtung. Aber interessant, dass du dir den Schuh anziehst, nicht? ;)

Nein, den "Schuh" zieh ich mir eigentlich nicht an, die Frage drängte sich nur auf, weil du es zufällig direkt nach meinem "Wutanfall" gegen simi hier reingesetzt hattest ... und auch nur durch diese "Positionierung" deines Postings ...

Liebe Grüße,
Marco
 
Es gibt da das Zitat "Augenblick, verweile doch, du bist so schön!" Ich hatte mit meiner karmischen Begegnung voriges Jahr solche Augenblicke, da kostet man diese Momente voll aus, sie sind wie ein wunderschönes Geschenk. Aber was nützen sie einem, wenn es nicht hält? Diesen kurzen Momenten folgt später viel Leid; der Verlust scheint unüberwindlich.

Ich staune wirklich, welche Lebensangst hier vorherrscht? Weil auf Lust und Glück leiden folgen kann, verzichtet man einfach auf Lust und Glück??? Lust und Leid gehören zum Leben, mannomann ... ich möchte weder die Lust, das Glück, die Freude, noch das Leid missen, das ich erlebt habe ... und das Leid hat mir im Bezug auf Persönlichkeitsreifung und als Auslöser für Produktivität und Zu-mir-kommen sogar wahrscheinlich noch mehr gebracht ...
Was nützt es? Das Leben nach Nützlichkeitserwägungen zu bemessen, liegt selbst mir mit meinem Jungfrau-AC fern ... DAS LEBEN NUTZT GAR NICHTS, da könnte ich mir gleich einen Strick nehmen ... was ist von Dauer? Und an Beziehungen nur mit der Erwägung von Dauer ranzugehen - welches Erwachen, wenn es dann NICHT EINMAL von Dauer war? Denn hat man bei einer Beziehung ohne Erotik irgendeine Garantie?
Lebensangst ist für mich eine "niedrigere" Stufe, die ich zum Glück weitestgehend überwunden hab, zum Glück ... also nichts zu dem ich zu "bekehren" wäre ...
 
Was wenn wir selbst Auslöser unseres Glückes und unseres Leids sind?

Herzlichen Glückwunsch, Martina, einer der wenigen Sätze hier, die es wirklich auf den Punkt bringen! :welle:

Man SUCHT SICH SELBST sein Glück und sein Leid ... und wenn man sich auf Liebe und Erotik einlässt und in sich selbst eine Basis hat, ist das etwas anderes als die Liebe als eine Flucht vor sich selbst ... das ist wie mit dem Alk ... wer ohne Alk leben kann und gern mal einen trinkt, der tut sich was Gutes, wer aber trinkt, um sein eigenes Leben zu vergessen, der macht einen Fehler ...
 
Hallo Annie!

Also doch Liebe UND Erotik.... und auch wenn wir hier in einem Esoforum sind, wo wahrscheinlich alle irgendwie frei werden wollen von profanen Dingen, gehört das doch einfach zum Menschsein dazu, egal ob nun vergänglich oder nicht.... wenn Körper und Seele zusammenkommen, stell ich mir das traumhaft vor :kuesse: :rolleyes:

Frei von profanen Dingen? Mmmhh ... vielleicht von Zwängen, Ängsten und Blockierungen, aber von den einfachen, profanen Dingen? Ganz weg? Und Erotik ist überhaupt nichts Profanes ... wie duch auch zum Schluß geschrieben hast, eher was Traumhaftes, denn Erotik ist gerade das Zusammenkommen von "Sex und Seele" sozusagen, im Unterschied zu dem Wort mit F... - und es gehört zu den erhebensten Dingen, die unser Erdendasein überhaupt zu bieten hat - und jetzt noch ein Goethe-Gedicht, weil es wirklich ultimativ ausdrückt, was ich hiermit meinte:

Selige Sehnsucht

Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.

In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.

Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du, Schmetterling, verbrannt.

Und solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.


---- Und das mit einer Jungfrau-Sonne und Jungfrau-Venus (wobei ich dazu sagen muss, er hatte wohl einen Skorpion AC und einen Fische-Mond)
 
Na dann, Scardanelli: Meine herzlichsten Glückwünsche und alles Gute fürs kommende Lebensjahr!!!
Scardanelli: Ist ein Jahr vor oder nach deiner Geburt auch jemand in deiner Familie gestorben? (*Gar nicht neugierig bin*gg).
Hmm, ja, der Skorpion steigt mit plutonischen Kräften wie Phoenix aus der Asche empor.... (Beängstigendes Zeichen übrigens..*gg:clown:)
PS: Bist du Hölderlin-Fan?:)

Ich hab hier irgendwie nicht raus, wie man mehrere Sachen zitiert, deshalb zieh ich alles zusammen, auf was ich antworten möchte ..

Erstmal danke, dann: Als ich zweieinhalb war, ist mein Opa väterlicherseits gestorben, sein Sternzeichen war übrigens Skorpion, aber ich weiss nicht, ob du sowas meinst ...

Ja, dieses Phoenix-Gefühl hab ich manchmal, aber man muss auch was dafür tun, ist kein Selbstläufer, weil man nun Skorpion ist, glaub ich, man kann auch als Skorpion 10 Jahre am Stück in Asche baden, schätz ich ... :clown:
Beängstigend? Warum?
Hölderlin? Hmmm, ja auch, aber nicht nicht speziell, ich find den Namen nur sehr interessant klingend, scardanelli, also ist nicht als Kniefall vor Hölderlin gedacht ...
 
Hallo alle zusammen, grüße euch.

Hallo, na mit deiner Signatur bist du ja gleich richtig am "heißen Punkt" des Themas hier:

"Liebe zu fürchten bedeutet, das Leben zu fürchten und wer das Leben fürchtet, ist bereits drei Viertel tot."

Das ist genau das, was ich hier die ganze Zeit in Variationen verbreite, schöner Satz ...
 
Guten Morgen Rita! :)

GreenTara schrieb:
Meine Erfahrungen sind natürlich kein Allgemeingut, ich habe ja oft Menschen sterben sehen (durch meinen Beruf bedingt), und fast immer waren die Angehörigen/Partner fassungslos. Sie hatten nicht daran gedacht, dass es eben zu Ende sein könnte. Wenn du ins Bett gehst, weißt du nicht, ob du wieder aufwachen wirst und/oder dein Partner noch dasein wird.

Wenn ich meinem Liebsten "Tschüß" sage, dann hoffe ich natürlich, dass ich ihn morgen wiedersehe, dass wir wieder einige wunderbare Momente miteinander verbringen werden - aber sicher können wir uns beide nicht sein.
Einen Schicksalsschlag kann man nicht verhindern, klar, darauf haben wir keinen Einfluss. Was ich aber meine ist das Commitment zueinander, die innere Gewissheit, dass man zusammengehört. Man braucht nicht daran zu denken, dass der Partner sich für jemand anders interessieren könnte, oder dass er sich von irgendeiner Tussi verführen lässt. Kurz: man kann einander vertrauen.

liebe Grüße
Lilith
 
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Guten Morgen Martina! :)

Ja, man hat diese gemeinsame Basis aber selten automatisch.
Gewisse Dinge müssen ganz einfach von vornherein übereinstimmen, z.B. beide wollen eine fixe Partnerschaft, bestimmte Einstellungen müssen übereinstimmen.

Das WIR ist dann bereit, über diese Dinge zu reden, sie gemeinsam zu bearbeiten. Dabei entsteht die von Dir erwähnte gemeinsame Basis.
Das WIR muss eben von beiden gewollt werden, somit ist die Basis schon vorher da; das Gefühl, dass es passt. Das ist für mich eine Ausgangsbasis.

Es gibt viele Wege. Auch der über die sexuelle Anziehung ist möglich, auch der über den ersten Blick oder auch der über langsames Wachstum
Wenn nur Anziehung da ist und sonst nix, da kann nichts werden; das Blöde ist nur, dass man nicht mehr unbeschwert sein kann, wenn die Anziehung da ist. Das "stört" irgendwie. Lieber ist mir in Zukunft, dass die eher latent im Hintergrund da ist und man sich einfach von Anfang an gut versteht. Fehlt sie ganz, kann für mich nur eine Freundschaft entstehen, nicht mehr.

Es geht nicht ohne das Vertrauen in das Leben, Lilith.
Du sagst da etwas ganz Wesentliches. Da fällt mir etwas ein: voriges Jahr im Sommer, das war der Höhepunkt der schlimmen Zeit, und da habe ich mit einer meiner Meinung nach sehr guten Kartenlegerin gesprochen. Und diesen Satz habe ich noch wörtlich in Erinnerung: "...und die Gewissheit, dass das Schicksal eh das Beste für dich will...".

liebe Grüße
Lilith
 
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