east of the sun schrieb:
Wenn man nach der Kinderpause wieder arbeitet ist das Leben nicht vorbei!
liebe east,
ich weiß, aber das, was der schönste advent werden sollte, mit viiiiel zeit zum besinnen, zum keksebacken, zum christkindlmarkt-punsch-bummeln und pferdekutschenfahren, dieser advent ist einer meiner schlimmsten. es ist einfach irgendwie schade. auf der anderen seite weiß ich, dass ich zurückblicken werde und wissen werde, diese zeit war absolut wichtig.
nur einfach schade, dass diese kopflastige zeit, die schon seit sommer geht, nicht vorher schon beendet werden konnte. aber dazu brauchte ich noch ein, zwei gegebenheiten..... .
Ingrid schrieb:
Alle Deine Begebenheiten, die Dir so passieren, sind einzig und allein riiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeesige Hinweisschilder Deines Lebens, die Dich darauf hinweisen, was wichtig ist: Selbstbestimmung und Selbstwert
.... es war nach dem mit meiner schwester noch etwas.
so wurde mir ein neuerliches hinweisschild vor die füße geknallt. gleich am morgen, nachdem das von meiner schwester war.
ich fuhr da mit den kindern richtung meine schwiegereltern und überlegte wegen deiner geschichte, east - mit dem hochwasser. ob dieses gefühl, das du hattest im zusammenhang mit deiner mutter, bei mir eine dauerhafte änderung hervorrufen könnte..... . ich wäre tausend tode gestorben, so wie du. aber gleich wieder spielte ich GEGEN meine mutter: naja, das gefühl würde wahrscheinlich nicht lange anhalten, denn irgendwann würde ich draufkommen, dass sie viel früher hätte anrufen können und das nicht tat. denn "es macht sich eh keiner sorgen".
im gleichen atemzug dachte ich: wie schön ist es da mit meinen schwiegereltern. sie sind da ganz anders.
meine hinweisschilder heißen nicht nur "selbstbestimmung", sondern auch: sei dir nie zu sicher!!! da hab ich schon ganz, ganz viele abbekommen! und jetzt ein ganz krasses:
....in den ganzen 13 jahren, wo ich mit meinem mann zusammen bin, hatten wir noch nie einen konflikt. es war immer alles so schön, so heilig. vielleicht hatte meine mutter es deshalb auch so schwer mit mir, weil ich im gegenzug immer die schwiegereltern als vergleich (gedanklich) hingestellt hatte.
sonderbar, dass auch die noch ins spiel kommen, daran hätte ich niemals gedacht. aber nur für einen kurzen part!!!! die emotionale bindung ist einfach zu wenig, das hab ich jetzt bemerkt. ich konnte sie sofort wieder abhaken..... . aber dass sie ins spiel gekommen sind, ist wichtiger, als ich hätte annehmen können!
es hat etwas mit weihnachten zu tun.... das weihnachtsfest ist ein fest, das -alleine daran zu denken - einfach berührt.
aber weihnachten war noch nie so, wie ich es wollte, weil ich bisher nicht das verwirklichen konnte, was ich mir vorstellte. einfach (- wenn schon der irgendwann in der mitte des threads angesprochene hüttenzauber nicht möglich ist) - ZU HAUSE zu sein, den alten mellerofen anheizen, in die kindermette gehen, zurück nach einem spaziergang die kerzen des christbaumes anzünden, kartoffelsuppe essen, den kindern beim spielen zusehen...., stille nacht. einfach alles besinnlich und ohne hektik.
aber es war zu weihnachten noch niemals so, in den ganzen jahren nicht.
dem vater von meinem mann ist es SO wichtig, seine familie um sich zu haben
und mein mann sagte mir knallhart: "solange seine eltern leben, fährt er am heiligen abend nach hause.". ich hatte meinem mann gesagt, ich hoffe, sein vater wird uralt (er ist jetzt 77) - dann sind die kinder aber groß, und wir haben weihnachten nie daheim verbracht!!!!?????.... wir hatten schon viele konflikte diesbezüglich, und auch seine eltern wissen, dass es mir nicht leichtfällt, nicht zu hause zu sein (mir wäre lieber, SIE würden kommen). ich hab das bisher aber immer nur angedeutet (um sie nicht zu verletzen = wieder MICH zurückgestellt).
meine mutter ist am hl. abend auch irgendwann bei uns, und so wurde es immer die absolute hetzerei. wenn die anderen weihnachtslieder sangen, mussten wir schon weg von unserem christbaum, kinder anziehen, rein ins auto, zwar nur 20 kilometer - dennoch.... . wieder retour, meine mutter zwischendrinnen - irgendwann...... .
für heuer hätte ich meinen mann alleine fahren lassen. punkt. ich glaube, er hätte es nicht getan. aber egal. jedenfalls wurde es anders: wo die schwiegermama krebs hat ist es klar...... wir fahren heuer hin. HEUER. nächstes jahr ist sie bestimmt gesund. heilungschancen bei früherkennung dieses krebses an die 100 %.
....aber ich - kopflastig wie immer, zu besorgt um die gefühle anderer - machte mir schon gedanken: wie wird das dann nächstes jahr sein, wie werden die da reagieren. auch wenn die mama nächstes jahr gesund ist: der vater ist älter, gebrechlicher. und auf einmal kommen die kinder nicht??? sollte man da nicht vorbauen, jetzt schon etwas andeuten??? das es heuer noch so ist, nächstes jahr aber anders.... . kommt wie es kommt.
wie die schwiegereltern/mutter reagieren würden, das hab ich schon letzten sonntag erfahren!
ich brachte wieder jemanden zum heulen mit meinem "alles-immer-im-vorhinein abklären-wollen" und meinem nicht-das-was-ich-wirklich-fühle-zum-ausdruck-bringen-können. ich brachte die schwiegermutter zum heulen!
die immer gefasste, starke.... . wie mies fühlte ich mich. wieder am boden.
ich fuhr dann nach hause, ein häufchen elend.
mein mann sah sofort, dass was nicht stimmt und bestärkte mich in meinem kaputtsein noch: "was redest du denn auch schon vom nächsten jahr, die denken ans sterben, und du redest von nächsten weihnachten!!!!"
er hat recht. wie unsensibel!!!
aber dann!!!
als ich einfach nicht mehr wollte, dass mir eine denkaufgabe nach der anderen auch das letzte bisschen noch nimmt, da hab ich da begonnen, MICH zu sehen. das ging dann innerhalb ein paar sekunden.
ich muss da meine gefühle einfach noch niederschreiben, es waren so viele.
danke fürs zuhören. genug für jetzt.
schönen tag für euch
chira