abendsonne
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liebe ingrid,Ingrid schrieb:Die Schwiegereltern sind enttäuscht, weil sie sich auf ein Familienfest gefreut haben, Deine Mutter ist sowieso enttäuscht, weil ihr nicht mit ihr zusammen seid und sie sich gleich wieder ungeliebt fühlt. Da würde ich mir die Frage stellen: Was ist das Beste für uns alle? Wo ist der Kompromiß, dass alle Beteiligten glücklich sind und ich nicht auf der Strecke bleibe?
Viele liebe Grüsse
Ingrid
......meine mutter wäre die ganze zeit über, nachmittag und abends, bei uns - wir wären also auf jeden fall mit ihr zusammen, und nachdem die schw.m. den kompromiss, meine mama zu ihnen mitzubringen, gleich im keim erstickt hat, gab es nur die möglichkeit: wir bleiben mit meiner mutter bei uns zuhause (ich freute mich über die regung in mir, mich einmal richtig HINTER meine mutter zu stellen), die schwiegereltern wären herzlich eingeladen - oder aber, wenn sie das gar nicht wollen - mein mann fährt alleine zu ihnen mit den kindern.
bei meiner geschichte ging es aber in erster linie gar nicht um das weihnachtsfest, sondern wieder einmal mehr um das, was dahinter steckt.
dennoch weihnachten:
.... es wird schon so sein, dass sie (schwiegermutter) noch nicht an nächstes jahr denken wollte (zugegeben eh noch ein wenig bald!!). aber ich habe eben hoffnungsvoll in die zukunft geschaut =
heilung ihrer krankheit (bei so hohen heilungschancen - und derzeit krebs nicht mehr da - ja nicht so abwegig) und stabiler gesundheitszustand des schwiegervaters... . ich hatte sie wahrscheinlich dennoch an einem sensiblen punkt erwischt. weil ich sie schon schonend vorbereiten wollte (mein immer an die gefühle anderer denken), dass es nächstes jahr anders sein wird als heuer....
wie auch immer.
es ging dann - und DAS hatte gewicht für mich - um folgendes: dieses wieder einmal (von anderer seite): "du hast es geschafft, mir wehzutun" = stille tränen: und dann gleichzeitig dieses sich selber nicht angreifbar machen, indem einfach NICHTS dazu gesagt wurde. beim ersten nachfragen verständlich, aber ich war extra nocheinmal zurückgefahren und fragte ein zweites mal.
sie ließ mich im regen stehen.
eben dieses sich selber ja nicht angreifbar machen..... . lieber still sein.
das, was ich jahrelang mit meiner mutter hatte!!!! und eben das, was mich so zermürbte, weil ich die ganze last immer auf mich nahm und meine tage so vollgefüllt waren mit überlegungen, was von der last ich denn auf mich nehmen müsste und was nicht....
als ich letztes wochenende heimkam nach diesem vorfall, da fühlte ich mich so zerschlagen. so müde, so fertig, so kraftlos, so am boden.
wieder einmal mehr gab ich etwas preis, und jemand anderer hüllte sich in schweigen und lässt mich mit meinen gefühlen im unklaren.
da war dann eben plötzlich dieses aufbäumen. FÜR MICH.
plötzlich diese regung: ich WILL mir jetzt nicht den kopf zerbrechen über gefühle von anderen menschen, die ich berührt habe, aber die preiszugeben sie nicht bereit sind. nicht wieder von vorne!!!!
und das tat soooo gut. und es hält noch immer an.
dieses gefühl, auf MICH zu schauen.
seitdem lebe ich wieder. ich lebe wieder!!!!
ich merke es.
ich bin im umgang mit den kindern anders und mich interessiert plötzlich so vieles wieder. und mir geht es auch physisch um vieles besser.
seit diesem tag.
vorige woche sagte mir eine andere mama: "ich kann den advent gar nicht genießen. ich mag mein haus nicht, nicht mal meine kinder mehr, ich hab nicht die lust, mir gedanken über weihnachtsgeschenke zu machen".
ich sagte ihr: "ich schon. seit heute. aber ich verstehe dich absolut.
bis gestern ging es mir genauso wie dir."
liebe grüße
chira