Emotionen Pause machen

Ich bin sehr froh, daß ich Emotionen habe, daß ich mich freue, wenn ein geliebter Mensch anruft oder wenn im Baum vor meinem Fenster eine Meise rumturnt. Auch Angst, wenn in der U-Bahn ein aggressiver Typ herumschreit oder Wut, weil in der Zeitung was von Tierquälerei steht und auch Traurigkeit sind mir wichtig. Ohne Emotionen und Gefühle wäre das Leben für mich unerträglich, das ist wie lebendig tot sein.
Ja. Ich denke auch: letztlich ist die Unterscheidung von Emotion und Gefühl, wie maiili sie im Moment tätigt, Mumpitz. Aber sie ist hilfreich, wenn man in der Situation ist zu erkennen, daß manche Gefühlszustände in einem existieren, die man lieber so nicht hätte. Weil man weiß oder erahnt, daß diese "Emotionen" eigentliche Gefühle überdecken. Dann macht es Sinn, wenigstens vorübergehend eine begriffliche Unterscheidung zur besseren Selbstbeobachtung zu treffen.

lg
 
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Das wäre eben auch meine Definition von Emotion. Einzig aus situativen Ereignissen
resultierende Gefühlsregungen. Die Abgrenzung zu Gefühlsregungen wie beispielsweise
einer Begierde oder der Zuneigung sollte hier klar abgesteckt werden. So kann
ich mich beispielsweise kaum des Gefühles erwehren, das hier querfeldein
die Begriffe miteinander bunt vermischt werden. Vielleicht könnte man
sich für den Anfang wenigstens darauf einigen, das Emotionen
einem affektiven Auslöser zugrunde liegen. :confused:
Ich würde eher sagen es ist ein habitueller Auslöser, also ein im Verhalten, genauer im Gefühlsverhalten liegender Grund, der mir meine Emotion macht. Wenn ich weiter davon ausgehe, daß ich ein für mich (und meine Seele) natürliches Gefühlsverhalten hätte, wenn ich es leben könnte, dann erkenne ich die Emotionen, die mich von meinem natürlichen Gefühlsverhalten und damit vom Leben meiner Seele (eigentliches Leben/Verhalten) abhalten.

Irgendwo in diese Richtung muß wohl die Unterscheidung gehen, wenn maiili ihr Ziel, Gefühle zu differenzieren, erreichen will.

lg

P.s.: Ein Gefühl entsteht, meine ich, ebenso "im Affekt" wie eine Emotion. Es geht maiili ja eher um die Hintergründe der Bereitschaft einer Person, überhaupt eine Ausschüttung von "Emotion" zu erfahren, daher ist es unumgänglich, das gesunde "Gefühl" davon irgendwie sprachlich abzugrenzen. Uns wird das nicht zur Gänze gelingen, da immer das Gleiche zu meinen, wenn wir Wort A oder B verwenden. Damit müssen wir wohl klar kommen.
 
hey, interessante Beiträge Trixi Maus. Antworte nachher darauf...

aber schonmal noch ne Frage die ich hab:

Glaubt ihr, jedes Gefühl ist mit einem Bedürfnis verbunden?
 
Zitat von Trixi Maus
Ich würde eher sagen es ist ein habitueller Auslöser, also ein im Verhalten, genauer im Gefühlsverhalten liegender Grund, der mir meine Emotion macht. Wenn ich weiter davon ausgehe, daß ich ein für mich (und meine Seele) natürliches Gefühlsverhalten hätte, wenn ich es leben könnte, dann erkenne ich die Emotionen, die mich von meinem natürlichen Gefühlsverhalten und damit vom Leben meiner Seele (eigentliches Leben/Verhalten) abhalten.

Und diese Auslöser kann es überall geben, im positiven und im negativen.
Ein Beispiel:

Ganz viele Leute sitzen in der Ubahn in einem Waggon. Jeder hat seine eigenen Gedanken, Empfindungen....... dann steigt so ein künstlicher Clown ein (Lachyoga)
und fängt an zu lachen.... er löst bewusst eine Emotion aus. Die Leute reagieren zunächst mit ihren eigenen Gefühlen darauf, manche freuen sich, manche ärgern sich, manche sind vielleicht verwundert..manche fühlen nix sondern denken eher darüber nach was geschieht. Aber am Ende lachen im Waggon alle. Die Emotion ist also auf alle übergegangen....was ist da los?!

Und warum glauben die Leute eigentlich ständig, andere manipulieren zu müssen?
 
hm, das ist ja eben ein Teil des Bewusstwerdungsprozesses, daß man die eigenen Gefühle und Emotionen wahrnimmt und in Deiner Terminologie die Ursachen der Gefühlsverstellung, die zur Emotion führt, aufdeckt. Ich muß also letztlich den Moment oder die Umstände wissen und verstehen, nachvollziehen und heilen, in denen ich den Zugang zu meinem wahren Gefühl verloren habe.

würde ich auch so sehen... in dem Zusammenhang ist der Link von Anevay von Arno Gruen super! Er beschreibt eindrücklich wie und warum Kinder Zugang zu ihren eigenen Gefühlen verlieren....und was dann als 'Entartung' (mein Wort) daraus erwachsen kann!

Und es ist eben nicht individuell, diese Prozesse treffen nicht nur mich oder ein paar Leute hier...sondern uns beinahe alle, da wir alle Ent-eignung /Entfremdung erfahren haben. Und somit oft von etwas geleitet werden, das wir gar nicht sind;.... Emotionen...Strömungen.... MODE, MEDIEN, Politikversprechen...usw usf
Je weiter man drüber nachdenkt, was uns eigentlich (auch) lenkt, desto dringlicher wird auch der Wunsch, das die Weltenbewohner im Ganzen sie selbst werden mögen.
Jedenfalls bei mir. :)
 
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Um den Gedanken von vorhin noch zu Ende zu führen:

(er ist ganz gut, glaub ich)...

Was, wenn Bedürfnisse nur als Ergebnis einer Entfremdung von unserem eigenen Selbst entstanden sind?????

Bsp: Als Kinder leben wir im Einklang mit dem was wir wollen und was andere wollen... wir würden nie schlechte Gedanken haben weil der eine was anderes will als ich. Aber dann wurden wir gebrochen... also zb unsere gefühle, unser sein ignoriert..unser wille verdreht...usw usf.
Und daraufhin entwickeln wir 'Bedürfnisse', all dieses neurotische Zeugs von dem zB auch die GfK redet. Bedürfnis nach Authentität, nach Verbindung, nach Autonomie usw. und wir denken im weiteren Leben, es ist völlig normal, sauer oder traurig zu sein wenn unser 'Bedürfnis' nicht erfüllt wird.
Aber hallo?!????? Fällt uns nicht auf wie neurotisch das ist...... dass es eigentlich völlig unnatürlich ist, NICHT im EInklang mit anderen zu leben.... sondern zu glauben wir haben einen eigenen indivuellen Willen (falsche Wortwahl..find keinen anderen Begriff momentan);.... usw.....

Finde da grad nicht bessere Worte für, aber evtl verstehts auch so jemand.
 
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