Um den Gedanken von vorhin noch zu Ende zu führen:
(er ist ganz gut, glaub ich)...
Was, wenn Bedürfnisse nur als Ergebnis einer Entfremdung von unserem eigenen Selbst entstanden sind?????
Bsp: Als Kinder leben wir im Einklang mit dem was wir wollen und was andere wollen... wir würden nie schlechte Gedanken haben weil der eine was anderes will als ich. Aber dann wurden wir gebrochen... also zb unsere gefühle, unser sein ignoriert..unser wille verdreht...usw usf.
Und daraufhin entwickeln wir 'Bedürfnisse', all dieses neurotische Zeugs von dem zB auch die GfK redet. Bedürfnis nach Authentität, nach Verbindung, nach Autonomie usw. und wir denken im weiteren Leben, es ist völlig normal, sauer oder traurig zu sein wenn unser 'Bedürfnis' nicht erfüllt wird.
Aber hallo?!????? Fällt uns nicht auf wie neurotisch das ist...... dass es eigentlich völlig unnatürlich ist, NICHT im EInklang mit anderen zu leben.... sondern zu glauben wir haben einen eigenen indivuellen Willen (falsche Wortwahl..find keinen anderen Begriff momentan);.... usw.....
Finde da grad nicht bessere Worte für, aber evtl verstehts auch so jemand.
So vereinfacht kann ich das nicht sehen.
Um einmal den Zusammenhang klarzustellen:
Ereignis => Gefühl => eigene Filter => Emotion (intern oder externalisiert)
z.B.:
Sonnenaufgang => jööö, schön => Filter: Sehnsucht nach Schönheit/Harmonie => Trauer
oder
Sonnenaufgang => jööö, schön => Filter: positive Assoziationen=> Freude
Die Emotionen die entstehen sind immer nur ein Produkt unserer eigenen Filterfunktionen.
Wie Loop bereits geschrieben hat, Bedürfnisse haben wir alle. Aber unsere Filter werden darüber programmiert, wie in der Kindheit mit diesen Bedürfnissen umgegangen wurde. Spätere Programmierungen (Glaubenssätze) entstehen zwar auch, sind aber nicht mehr so tiefgehend weil bereits ein Handlungsspielraum da ist. Das ist der ganz normale Mechanismus, über den sich der Mensch psychisch (analog zum physischen) an seine Umweltbedingungen anpasst und das Überleben in dieser Umwelt lernt - von seinen Eltern und Bezugspersonen.
Man kann sich das so vorstellen: es gibt eine Nullinie - die Selbstverständlichkeit eines Kindes. Davon wird jetzt in der "Erziehung" eine Abweichung programmiert. An sich normal, und genau das macht uns als individuellen Menschen aus.
Je weiter ich dann von der Nullinie links oder recht abweiche, desto schlechter wird der Zustand ... von einfach manchmal lästig, über lebensbehindernd, bis hin zum psychischen Krankheitsbild.
Auch hier ein Beispiel: Vorsicht im Umgang mit einem Partner ist ok, Eifersucht wirkt zerstörend und lebensbehindernd, bringe ich meinen Partner aus Eifersucht um dann ist es ein psychisches Krankheitsbild.
Wer sich jetzt fragt, wieso es 2 Richtungen gibt - links oder rechts:
Ein Kind kann ein Thema entweder hemmen (meistens wenn im späteren Alter explizit über Regeln programmiert wird), oder übersteigern (meistens wenn Kind aus sich selber heraus initiativ wird um etwas Unangenehmes zu umgehen).
Das passiert(e) mit uns allen. Daher ist jeder Mensch individuell, aber trägt in einer der beiden Formen alle Regeln seiner Bezugspersonen in sich. Daher auch bei manchen Menschen das Gefühl der "Fremdheit", wenn diese aufgesetzten Regeln zu sehr von der eigenen "Seelenkonstitution" abweichen. Meistens leben die Menschen aber mit ihren programmierten Filtern ohne sie überhaupt zu bemerken.