Emotionen Pause machen

Werbung:
Zwar geht die symbiotische Phase noch eine ganze Weile weiter, aber im Wesentlichen ist der Organismus jetzt auf Gedeih und Verderb der Aussenwelt ausgeliefert, bzw. auch das Nervensystem den sinnlichen ganz normalen Erfahrungen in der Dualität....Hunger, Sattsein, Laut-Leise usw. Auf diese Weise werden die Emotionen über das körperliche Empfinden sehr früh geprägt.


Zur Verdeutlichung;):
Mal angenommen, ein Baby wird kurz nach der Geburt der physischen und emotionalen Verwahrlosung preisgegeben...man kann sich da Vieles vorstellen - was glaubst du, wie das von ihm empfunden wird? Lächelt da Buddhanatur nur, oder empfindet das Wesen Hilflosigkeit? Und woran lässt sich das erkennen?
 
Natürlich wirds Hilflosigkeit empfinden.... und dies auch ausdrücken, zumindest zunächst. Dann wird es Strategien entwickeln, wie es trotzdem überleben kann, zB entweder weniger oder mehr schreien, freundlich lächeln... je nachdem worauf seine Umwelt am besten reagiert.

Genau da beginnt ja die Entfremdung vom eigentlichen Sein, da beginnt die Anpassung bzw Prägung.
 
Das ist doch was völlig anderes. Was du ja jetzt schreibst, ist kontrollierte Schauspielerei und hat nichts mit echtem Gefühl zu tun, dessen Ursache unbekannt ist.

Wie kommst Du auf Schauspielerei?

Wenn du traurig bist und nicht weißt, warum, dann ist das was anderes, als wenn du traurig bist, weil deine Oma gestorben ist, oder weil du ein fremdes Gefühl empathisch wahrgenommen hast oder Mitgefühl mit einem öffentlichen Ereignis hast.

Wenn Du traurig bist, ohne dass Du weisst warum, dann gibt es trotzdem einen Auslöser. Es muss ja nicht immer ein externes Ereignis sein, sondern Auslöser können auch deine eigenen Gedanken bzw. auch irgendwelche Sinneswahrnehmungen (wobei ich den berühmten 6. Sinn dabei nicht ausschließe) sein.

Du würdest ja somit geistig behinderten jedwedes Gefühl absprechen, nur weil sie nicht schauspielern können.
Bei einem mit Gesichtslähmung, der immer lächelt nützt dir deine Mimik auch herzlich wenig.

Ja, bei einem Toten auch nicht ... :confused: ... aber Schauspielerei war nicht das Thema.

Also, da muss schon mehr kommen als mathematisches Logiksystem.

Sondern? Wie siehst Du es?
 
Natürlich wirds Hilflosigkeit empfinden.... und dies auch ausdrücken, zumindest zunächst. Dann wird es Strategien entwickeln, wie es trotzdem überleben kann, zB entweder weniger oder mehr schreien, freundlich lächeln... je nachdem worauf seine Umwelt am besten reagiert.

Genau da beginnt ja die Entfremdung vom eigentlichen Sein, da beginnt die Anpassung bzw Prägung.

Da sind wir uns doch einig. Ich verstehe dann nur nicht, weshalb du sagtest:

du redest von dem materiellen Körper.

Darauf hab ich ja reagiert.

Denn m.E. kann der materielle Körper nicht vom eigentlichen Sein getrennt werden in der physischen Realität. Das finde ich eben echt paradox, wenn man Körper und eigentliches Sein beginnt zu unterscheiden in dieser Welt.

Und Prägungen, auch positive geschehen von Anfang an, im Mutterleib schon. Das gehört zu dieser Realität auf dieser Welt hier....meine bescheidene Meinung.:)
 
Ich finde das Thema Eifersucht (egal auf wen und wieso) zeigt sehr deutlich, wie stark der Einfluss sein kann, gefälligst aber auch eifersüchtig sein zu müssen, als dann später unreflektiert übernommenes Bedürfnis. Dahinter steht dann die emotionale Verstrickung, wie Du es nennst, hier als falsches Monogamiebedürfnis (nur ich darf "bekommen", "haben") getarnt.

Bevor hier eine Diskussion um das Beispiel entsteht, es gibt mit Sicherheit auch ein authentisches Bedürfnis nach Monogamie. ;)

Da darf ich vielleicht einen Gedanken ergänzen:
Partnerschaft, d.h. letztendlich die Elternpaarung bedeutet Sicherheit und Zuwendung, also zwei Grundbedürfnisse werden erfüllt. Muss ich das jetzt auf n Partner aufteilen, dann bleibt für jeden nurmehr der n-te Teil. Und dadurch werden die grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr erfüllt.

Eifersucht ist, wie ich finde, nur ein sehr deutliches Beispiel, "wie etwas sein soll - wegen des gesellschaftlichen Prinzipes". Da kommt dann von Außen etwas, wie Mensch zu leben hat, was er zu empfinden hat, zu dulden usw.

Man sollte aber auch die gesellschaftlichen Prinzipien nicht ganz verteufeln. Manche haben auch ihren Sinn und sind ja genau deshalb entstanden, um eine Gesellschaft und ihre Mitglieder stabil zu halten.

Wie schaut das jetzt beim Beispiel Eifersucht aus? (Unbegründete) Eifersucht bindet Energie. Energie die möglicherweise fehlt, um seine gesellschaftliche Funktion zu erfüllen. Daher wird sie gesellschaftlich abgelehnt.
Kennt jeder, der schon einmal eifersüchtig war, und seinen Tag in der Firma lieber mit Gedanken an das was/wie/warum verbracht hat, als seine Arbeit zu erledigen.
 
Zitat von Malve
Das bezweifle ich doch sehr, denn die Einheit, die der Säugling im Mutterleib erfahren hat, erfuhr ja durch die Geburt schon ein erstes mal einen sehr grossen Einschnitt! Das ist dann das, was später je nach dem als unbewusstes Wissen in Körper und Psyche abgspeichert ist

Weißt du denn sicher, dass das wahr ist? Die Einheit die ich meine, bezieht sich nicht auf den mat. Körper. Es ist also m.E. nicht so, dass das Baby im Körper der Mutter noch Einssein (mit ihr) erfahren hat, und diese dann bei der Geburt wegfällt.
Ich rede von einer anderen Einheit; die, die wir naturgemäß m.E. auch wahrnehmen und leben- würden wir die durch die Prägung verursachte Trennung (zw mir und dem anderen) nicht empfinden.
Einheit, die über Geist/Körper hinausgeht, bzw diese mit einschließt.

Nur weil du einen anderen Körper hast als ich, sind wir ja nicht getrennt. Wo sind wir beide denn getrennt, wo fühlst du die Trennung? Und warum?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
da gibt es ganz viele Beispiele, wie in unserer Gesellschaft Gefühle so hart abgeurteilt werden, dass der gesamte Mensch nicht mehr ernst genommen wird. Mütter, die um ihre Kinder kämpfen, sei es in der Schule oder im Trennungsfall vor Gericht, in Sorgerechtsprozessen, die müssen "sachlich" bleiben. Sonst wird gesagt sie sei hysterisch und unzurechnungsfähig, wenn sie Wut zeigen oder Traurigkeit.

Das hat für mich aber nichts mit Aburteilen zu tun. Auch wenn in diesem Fall jede Emotion selbstverständlich ist ... die Aufgabe des Gerichts zu diesem Zeitpunkt ist es, eine rationale Entscheidung zu treffen. Und eine Lösung lässt sich in diesem Fall nur mehr auf rationaler Basis treffen. Daher ist Emotion zu diesem Zeitpunkt kontraproduktiv und damit unerwünscht - wenn auch nicht zu vermeiden.

Da habe ich bei meiner Scheidung die Richterin ganz toll gefunden, die uns wirklich die Zeit gegeben hat, unseren Emotionen beim endgültigen Abschluss unserer Partnerschaft nachzugeben.
 
Zurück
Oben