Original geschrieben von Gisbert Zalich
@ sanhei
Nanana. Vor den Gesetzen muss er für so was auch gerade stehen. Zu recht! LG
Ich denke, dass es hier weniger um gesetzliche Grundlagen geht, sondern um den philosophischen Anspruch, dass der ideale Mensch nicht töten solle. Ich habe sogar davon gehört, dass es Leute gibt, die sich allein von "Lichtnahrung" ernähren, d.h. überhaupt nicht essen oder trinken, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Ob ich daran glaube, steht auf einem anderen Blatt.
Was die Gesetze betrifft: Die sollten für den Menschen da sein, in unserem Land ist es leider oft umgekehrt, nämlich dass der Mensch den Paragraphen untertan gemacht wird. Das Gesetz geht nicht unbedingt mit dem Recht oder der Gerechtigkeit konform. Beispiel: Jeder Schäferhund hat hierzulande, wenn er leidet, das gesetzlich verbriefte Recht, dass er so rasch und leidlos wie möglich von seinem Elend befreit wird. Für die Menschen gilt genau das Gegenteil - selbst gegen deren erklärten und oft auch schwarz auf weiß verbrieften Willen. Warum? Einer verlogenen christlichen Scheinmoral zuliebe, bei der jeder Schreibtischtäter mit einer hochmoralisch weißen Weste da stehen möchte.
Länder wie die Niederlande beweisen aber, dass man verantwortungsbewusst UND human handeln kann. Sterbehilfe durch versierte Ärzte ist dort gestattet, unter Absicherung, dass wirklich KEINE Heilungschance besteht und die Lebensqualität sich dermaßen verschlechtert hat, dass jede weitere Stunde eine Zumutung für den Patienten darstellt.
Ich hoffe, dass nie einer von uns in die Verlegenheit kommt, aber: Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ein unsäglich leidender Mensch, der mir nahesteht das erbittet , was man hierzulande gemeinhin "Tötung auf Verlangen" nennt. Vermutlich würde ich die rechtlichen Konsequenzen tragen, aber mit reinem Gewissen in dien Spiegel schauen können. Ich weiß auch nicht, ob ich fähig bin, in Notwehr zu töten, denke aber schon. Wobei ich Notwehrsituationen auch auf andere - z.B. meine Kinder - ausdehen würde.
Das - und nichts anderes - meinte ich, wenn ich sagte, dass jeder Mensch töten kann, und manchmal auch töten muss. Wann dies für ihn zum Tragen kommt, wird jeder für sich selber entscheiden müssen. Ein Buddhist, der selbst Maden wieder in Wunden zurücksetzt, wird hier vermutlich andere Maßstäbe an sich selbst anlegen als ich.
P.S.: Was hat das eigentlich noch mit Sex nach der Erleuchtung zu tun?!