Ein Kurs in Wundern

Jedes Schäfchen findet irgendwo eine Scheune zum Unterschlüpfen.
Die Intellektuellen mögen es komplizierter, die geistig schlichteren suchen das einfache Wort. 1000 Wege, aber ein Ziel!
 
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Ich hatte nix verstanden :D

...da bin ich ja beruhigt....:zauberer1


Nein - es ist trifft schon irgendwie den Kern der Sache - aber die Art und Weise liegt mir nicht so besonders....

oder anders gesagt... die "Wunder" o.k. - je nachdem, was man unter Wundern versteht....
....aber der "Kurs" liegt mir nicht...:rolleyes:
 
"Schnell mal einen Kurs machen, dann hab ich das mit den Wundern und Gott auch gelernt" - diese Denkweise kann ich für mich nicht so nachempfinden. Es klingt vielmehr nach "Kommerz".
Heutzutage kann man ja überall Kurse belegen - nur ist das Spirituelle eben etwas mehr als ein Kurs...
 
"Schnell mal einen Kurs machen, dann hab ich das mit den Wundern und Gott auch gelernt" - diese Denkweise kann ich für mich nicht so nachempfinden. Es klingt vielmehr nach "Kommerz".
Heutzutage kann man ja überall Kurse belegen - nur ist das Spirituelle eben etwas mehr als ein Kurs...

Würdest Du das Buch kennen, wüsstest Du das es nicht auf "schnell" und definitiv nicht oberflächlich angelegt ist.
 
der Kurs ist einfach und schwierig zu gleich. Die Wahrheit verträgt sich nicht mit unserer Illusion. Hier bleibt eigentlich kein Stein auf dem Anderen. Ein Werk, dass die bestehenden Paradigmen wie kein anderes zum Einsturz bringt.
 
"Schnell mal einen Kurs machen, dann hab ich das mit den Wundern und Gott auch gelernt" - diese Denkweise kann ich für mich nicht so nachempfinden. Es klingt vielmehr nach "Kommerz".
Heutzutage kann man ja überall Kurse belegen - nur ist das Spirituelle eben etwas mehr als ein Kurs...

hm...wie sonst erreicht man den Menschen.?
erst einmal ist es sowiso das Ego das sich entscheidet den Kurs zu machen um ein noch perfekteres Ego werden zu können,der Weg ist egal,er stimmt immer für irgendeinen,das Ziel ist das wichtigste dabei......wir kommen nicht umhin wörter zu benutzen.....
der Kurs ist nicht schnell gemacht.
 
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Hallo zusammen, ich bin neu hier und möchte euch gerne etwas über meine Erfahrungen mit dem Kurs erzählen.

Das Wichtigste gleich zu Beginn:
Ich habe ca. 5 Monate intensiv mit dem Kurs gearbeitet, das Textbuch fast durchbekommen (und größtenteils verstanden) und es bis zur Lektion Nr. 156 im Übungsbuch "geschafft", dazu einiges an Sekundärliteratur gelesen, um Verständnislücken zu beseitigen.
Gestern habe ich dann endlich auf meinen "Inneren Lehrer" gehört und das ganze Ding (incl. Sekundärliteratur) dem Recyclinghof überantwortet. Und ich fühle mich sehr gut mit dieser Entscheidung.

Wie kam es dazu?

Zu Beginn war ich fasziniert von dem, was der Kurs mir versprach. Da ich zur gleichen Zeit in Psychotherapie war dachte ich mir, es könnte nicht schaden privat auch nach anderen Wegen zu suchen. Viele Dinge kamen mir daher bekannt vor: Aufdecken der Projektion von abgespaltenen/verdrängten Persönlichkeitsanteilen auf andere Menschen, Verantwortung übernehmen für die eigene Wahrnehmung, eigene Gefühle und eigene Gedanken; kennt man aus der Tiefenpsychologie.
Auf der anderen Seite bin ich auch auf einer spirituellen Suche, und die Schlagwörter "Liebe und Vergebung" lassen es sicher nicht nur mir warm ums Herz werden. Die Idee des Einen Seins ist nicht neu, aber faszinierend. Jedenfalls fand ich sehr viele Anknüpfungspunkte im Kurs, was mich motivierte mit ihm zu arbeiten.

Allerdings hatte ich von Anfang an auch immer wieder ein mulmiges Gefühl, eine Ahnung, das hier etwas grundlegend verkehrt ist. Viele Stellen, die mich gestört haben habe ich aber aufgrund meine Faszination für dieses Werk einfach "überlesen" oder umgedeutet, bis sie mir in der Sekundärliteratur so unmisverständlich beigebracht wurden, dass es kein Drumherumdenken mehr gab. Und das war der Punkt an dem ich mir dachte: "Erzählt das jemand anderem, ich bin raus hier!"

Folgende Punkte, die essentiell für das Weltbild und die Metaphysik des Kurses sind, kann ich nicht mit mir selbst vereinbaren, ich empfinde sie als widersinnig:

- Entstehung der Trennung und der "Welt": der Geist trennt sich (warum?) von Gott ab (oder bildet es sich wenigstens ein), erschafft durch die Trennung ein Ego, und aus der Angst vor einer Bestrafung seiner Sünde (der Trennung) durch Gott selbst versteckt es sich in einem Traum, einer Welt mit lauter getrennten Individuen. Dies ist die (eingebildete) Ur-Sünde und die Ur-Angst.
Ich habe dabei immer wieder nur gedacht: "So ein Blödsinn". Warum sollte ich oder mein Ego oder mein Selbst oder was-weiß-ich Angst vor Gott haben? Gott ist Liebe. Das wusste ich schon immer. Diese ganze Geschichte klingt für mich eher nach einer Projektion der "Autorin".

- Die Welt existiert nicht, sie ist reine Illusion, ebenso existieren alle anderen Menschen nicht, sie sind ebenfalls Illusion. Gott weiß nichts von dieser Welt, sie existiert ja nicht. Die Welt ist daher schlecht und man muss ihr entsagen, aber nicht einmal das, denn sonst würde man die Illusion ja wirklich machen. Trotzdem (!) schickt Gott mir seinen Heiligen Geist, um mir zu sagen, wie ich mich in dieser Illusion verhalten soll, damit ich auch wirklich von meinen eingebildeten Sünden geheilt werde, nett zu den (illusorischen) anderen Menschen bin (weil sie ja ich selbst sind) und ihnen (und dadurch meinem Selbst) alles vergebe.
Dieses Konzept ist intellektuell für mich zu erfassen, aber ich weigere mich einfach eine solch inhumane und weltflüchtende Sicht einzunehmen. Das leben ist schön, egal wie oft im Kurs auch das Gegenteil behauptet wird.

- Aus dem oben gesagten leitet sich dann das Konzept der "Vergebung" ab, d.h. alles was ich tue oder andere tun kann ich vergeben, weil es ja - da die Welt nur eine Illusion ist - nie geschehen ist. Es hat nie jemand irgendetwas getan, daher kann ich auch einfach alles vergeben.
Danke, aber das ist keine Vergebung, sondern Verleugnung!!! Das hat nichts mit Vergebung zu tun. Vergebung, wie ich sie empfinde ist: Du hast etwas getan, was einem anderen Menschen geschadet hat, aber ich vergebe dir (ich hege keinen Groll), weil ich weiß: "Du bist ein Mensch wie ich, fehlbar wie ich, konditioniert durch deine Erziehung wie ich, immer wieder unbewusst in deinen Entscheidungen wie ich. Und ich gehe davon aus, dass dein Verhalten einen guten Grund hatte, und hättest du verantwortungsvoller oder bewusster handeln können, dann hättest du es getan. Sicher wirst du es in Zukunft tun. Ich vergebe dir. Und jetzt haben wir beide etwas gelernt."

Das sind nur die drei wichtigsten Punkte, die mich stören, und ich hoffe das ist in der kurzen Darstellung so verständlich.

Um das ganze zusammenzufassen: Göttliche Liebe, ein Selbst, Einheit mit Gott usw. ist schön und gut, aber die Metaphysik die im Kurs vermittelt wird und die untrennbar zum Verständndis des Kurses gehört, ist für mich nicht überzeugend, mehr noch, sie macht mich krank.

Spätestens jetzt sollten die ersten Einwände kommen: Das ist dein Ego, das sich gegen seine Vernichtung wehrt, im Kurs wird explizit gesagt, dass während der Arbei mit dem Kurs Erfahrungen von Unbehagen, Wut oder Angst natürlich sind, es sind Reaktionen des Ego. Denk dir nichts dabei und mach einfach weiter...

...

Hallo? Jemand zu Hause?

Welches geniale Hirn hat sich das ausgedacht? Besser geht es nicht. Man schreibt einfach klipp und klar, dass ein Fluchtimpuls ein gutes Zeichen ist, und lädt den Leser damit ein: Gib deinen gesunden Menschenverstand und deine Intuition ab, du brauchst sie nicht, mach einfach alles so wie hier geschrieben steht.
Es ist nicht das Ego, das sich hier meldet, sondern dein Bauchgefühl bzw. dein "Herz", und auf das sollte man sich immer verlassen! Aber wir ignorieren es einfach, weil es so geschrieben steht. Denk dir nichts dabei wenn es weh tut, das muss so sein, das ist die Reinigung...

Bis vor kurzem hätte ich selbst auf diese Ausführungen noch geantwortet: "Du hast den Kurs einfach nicht verstanden". Ja, so selbstgerecht und selbstverliebt war ich.
Nun, ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und Schluss gemacht. Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, dass ich irgendjemanden vom Genuss des Kurses abhalten möchte. Jedem das seine. Meins ist es nicht, aber wenn andere glücklich werden damit, ist das schön für sie.



Für alle Skeptiker habe ich noch ein paar Gedanken zum Abgewöhnen:

Ist Jesus tatsächlich der Autor dieses Werkes? Ich denke nicht. Der Kurs ist eine Ansammlung und Verschmelzung verschiedener philosopischer Ideen, die alle nicht neu sind: Platonisums, Gnosis, Mystik, Berkeleys Idealismus, Psychoanalyse, Psychotherapie, Buddhismus, Hinduismus, Taoismus ...
Wenn jemand Ideen aus erster Hand haben möchte, sollte er sich selbst aus dieser Auswahl bedienen, es ist für jeden was dabei.
Helen Schucman (für mich die Autorin) war mit den meisten dieser Ideen vertraut. Sie war Jüdin, ließ sich aber als Jugendliche zu Baptistin Taufen, hatte dann eine kurze katholische Phase, wandte sich dann schließlich (vorgeblich) von der Religion ab und wurde Psychologin. Ihre fanatische Mutter laß ihr während ihrer Kindheit aus dem Buch von Mary Baker Eddy vor (Christian Science), aus deren Lehre sich viel im Kurs wiederfindet.
Helen brauchte also keinen Jesus, um das Buch zu schreiben. Nebenbei schien sie wohl auch selbst Gedichte zu schreiben, die dem Stil des Kurses sehr ähnlich sind.
Kommen wir zu William Thetford, Helens Kollegen, der das Buch mit Keneth Wapnick zusammen tippte, editierte, korrigierte und Helen immer wieder zum Weitermachen anhielt, wenn sie aufhören wollte. Auch er hatte Verbindungen zu Christian Science, seine Eltern waren Anhänger dieser Sekte (oder Kirche, weiß nicht was politisch korrekt ist). Viel interessanter ist jedoch die Tatsache, dass Thetford für den CIA arbeitete und während des Entstehungszeitraumes des Kurses am Mind-Control-Projekt MK-ULTRA arbeitete, dessen Ziel es war, Wege zu finden, durch Hypnose oder Gedankenkontrolle Assasinen zu bekommen, die durch einen Trigger aktiviert werden, töteten und dabei weder durch Schuldgefühle noch durch Angst vor dem Tod behindert werden, und sich hinterher an nichts erinnern können.

Spätestens jetzt sollte jeder zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass hier ein gewaltiger Hoax am Laufen ist. EKIW ist ein Programm zur Gehirnwäsche. Es steht sogar im Text ("Kurs in Geistestraining"). Wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, ist es völlig offensichtlich, wie hier vorgegangen wurde:
- Erfinde einen Entstehungsmythos (hier Channeling einer Entität mit Namen Jesus), und verwende abgehobene Sprache, um das Instrument besonders erscheinen zu lassen.
- Erfinde eine Metaphysik, zu der viele einen Bezug finden (weil sie einem Bekannt vorkommt), aber mit einigen Alleinstellungsmerkmalen (dieser Kurs ist einzigartig!)
- Behaupte, dass das Instrument nur von einigen wenigen Auserwählten verstanden und angewendet werden kann (Geheimwissen ist sexy)
- Erkläre, dass das beschissene Leben, welches das Opfer führt, garnicht wiklich ist. In Wirklichkeit ist alles Super! Es ist nicht nötig, dass du an dir arbeitest, du musst nur dieses Instrument benutzen und du bist super!
- Verspreche große Belohnungen (Freude, Frieden, ewiges Leben...), wenn sich die Opfer an die Doktrin halten.
-> Der Fisch ist am Haken, los geht's!
- Versichere, dass das Ignorieren aller Abwehr des Verstandes ("des Egos") gegen das Instrument notwendig ist, um das Ziel zu erreichen.
- Konstriere ein Spiralcurriculum, in dem die gleichen Inhalte immer und immer wieder wiedeholt werden, um eine Verankerung im Gehirn sicher zu stellen (Indoktrination).
- Mache aufkommende Bedenken durch zirkuläre Begründungen und logische Fehlschlüsse lächerlich.
- Erfinde Übungen zur Selbsthypnose, die Regelmäßig über einen langen Zeitraum angewendet werden müssen. (Selbstinduzierte Halluzinationen)
- Mache deutlich, dass diese Übungen nicht verstanden und auch nicht gemocht werden müssen, sondern nur angewendet werden müssen. (Gehirnwäsche)
-> Fertig ist das Mind-Control-Experiment. Mal sehen, wie viele darauf hereinfallen und ihren Verstand in die Mülltonne treten.
Es ist auch egal, ob Helen dabei willentlich mitgewirkt hat oder hypnotisiert wurde, ob das ganze ein Langzeitexperiment aus Forschungszwecken oder eine geplante Aktion mit einem Ziel war (wer könnte davon provitieren, wenn mit Verstand gesegnete Meschen, vornehmlich Akademiker, den selben Verstand ablegen und ein Leben in purer Liebe und Akzeptanz führen und sich über illusorische weltliche Belange wie Politik keine Gedanken mehr machen? und wer könnte davon profitieren, dass der Kurs so kompliziert ist, dass die Leute unbedingt lauter Seminare besuchen und Sekundärliteratur kaufen müssen?)

Das schönste an dem Ganzen ist: Immer wieder wird behauptet, das Ziel des Kurses wäre es, das Ego aufzulösen bzw. zu bekämpfen. Alles was ich sehen kann ist aber genau das Gegenteil, das Ego des Opfers wird ins unermessliche aufgebläht. Ich habe es selbst erfahren: Ich lese den Kurs, ich verstehe den Kurs, ich gehöre zu einer privilegierten Klasse, ich werde schneller als alle anderen zurückkehren zu Gott, ich bestimme alles in meiner Welt, ich habe meine Welt selbst erschaffen, ich bin so erleuchtet, ich bin so demütig, ich bin so bescheiden, ich bin so toll weil ich jeden liebe und jedem vergebe, alles ist toll, ich bin so toll, ich bin so besonders...

Das ist es, was Menschen seit jeher gesucht haben: Besonders zu sein, Macht zu haben, das Zentrum des Universums zu sein. Und diese Vorstellungen geben uns ein Hochgefühl. Es nennt sich Größenwahn.
Schau hin, und du wirst ihn sehen, wenn ihn deine Abwehrmechanismen nicht zu geschickt vor dir verbergen...

Was können wir jetzt machen, um uns gut zu fühlen, wenn wir keinen Kurs mehr haben? Meine Vorschläge:

- Eine vernünftige (wissenschaftlich fundierte) Psychotherapie machen, unsere verdrängten Persönlichkeitsanteile integrieren, eine ganze und voll entwickelte Persönlichkeit werden, lernen uns selbst gut zu finden und zu lieben, einfach so;
- Bewusst werden.
- Vernünftige Beziehungen zu anderen Menschen eingehen, Liebe geben und empfangen, und lieben, lieben, lieben. Dich selbst und alle anderen Menschen. Weil sie Menschen sind. So wie du!
- Wenn wir einen spirituellen Überbau brauchen: Eine Religion oder Philosophie suchen, die passend ist (für alle, die sowas wie im Kurs suchen: Hinduismus, Buddhismus, Taoismus) oder sich aus jedem das holen, was einem gefällt und seine Privatreligion gründen, soll heißen: geh nach Innen und schau was du findest!

Zuletzt möchte ich mich noch entschuldigen, falls manche meine Ausdrucksweise nicht angemessen finden. Ich möchte niemanden beleidigen und auch niemandem irgendetwas wegnehmen. Hauptsächlich ist das hier ein Selbstgespräch, weil ich mich so sehr über meine eigene Dummheit und Leichtgläubigkeit geärgert habe. Vielleicht hilft es ja trotzdem dem einen oder anderen weiter.
 
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