magdalena Natürlich bist du dann SCHULD an einer verletzenden Reaktion, wenn du andere Menschen provozierst, dann bist du ein unangenehmer oder sogar unannehmlicher Mensch für deine Mitmenschen,
tanker, ich provoziere im allgemeinen durch meine offenheit -
wenn das andere nicht aushalten können, dann ist es weder meine noch ihre schuld.
vllt will manch einer gar nicht wissen, was sich zutiefst in ihm findet, kannst doch höflichst vorher nachfragen, ob er sich selbst besser kennen lernen will,
eine solche frage würde ich als unerlaubte einmischung in die angelegenheiten anderer betrachten.
ich sende (fast) immer nur ich-botschaften aus - keine du-botschaften.
ausnahmen gibt es natürlich - ich bin nicht perfekt.
eine du-botschaft kann mir immer wieder mal noch passieren, wenn mir an einem menschen besonders viel liegt - ich emotional zu stark verstrickt bin.
ich arbeite daran.
das ist z.b. eine du-botschaft:
magdalena Natürlich bist du dann SCHULD an einer verletzenden Reaktion, wenn du andere Menschen provozierst, dann bist du ein unangenehmer oder sogar unannehmlicher Mensch für deine Mitmenschen,
unangenehm kann übrigens ganz förderlich sein.
das leben ist kein wunschkonzert.
manche Menschen sind auch nur zu schwach, sich selbst überhaupt begegnen zu können, z.B. aufgrund von einem erlebten Trauma, darum trachten sie z.B. nach vielerlei Ablenkungsmanöver und Ersatzbefriedigungen und verhärten ihre Herzen gegenüber anderen!?
genau das verstehe ich auch - hab' ja selbst genug traumatisches erlebt.
wo ist also die schuld?
Hm, hier wird es jetzt schwierig zwischen uns beiden, weil ich, wenn ich vergebe, das aus tiefstem Herzen und auf zwischenmenschlicher Augenhöhe tue und du mich für trotzdem für einen "von oben herab Menschen" halten willst!
wo steht, dass ich
dich für einen 'von oben herab menschen' halte?
Verstehen und Vergeben gehören für mich zusammen,
und ich sage, wenn ich die handlungs- oder unterlassungs gründe eines menschen verstehen kann, dann verstehe ich dass er nicht schuldhaft handelt - verstehe die gewichten gründe, die ihn zu einem wenig- oder gar unachtsamen menschen gemacht haben und brauche ihm nicht zu vergeben -
denn vergebung setzt schuld voraus.
sehr wohl distanziere ich mich von menschen, die aus ihren fehlern nicht lernen können - das dient meinem selbstschutz.
allerdings erst, wenn ich alles versucht habe das verstehen des anderen zu erreichen.
in meiner ehe habe ich es dreißig jahre lang probiert -
inclusive letztlich von mir initiierter therapie für mich und letztlich paartherapie für uns beide.
es kann ja auch sein, dass ich einen Menschen unbeabsichtigt verletze, erst gar nicht verstehen kann, warum er sich z.B. bezüglich einer Äußerung verletzt fühlt, aufgrund einer Äußerung, die für mich persönlich unverletzlich ist, dann kann ich mich aufgrund dessen, dass mich der andere aufklärt, für meinen Fauxpas entschuldigen und ihm wiederum mitteilen, dass ich zwar ein empfindsamer, aber nicht so ein empfindlicher und mimosenhafter Mann bin und allein deswegen schon mal in das ein oder andere Fettnäpfchen trete
ja sicher - im allgemeinen umgangsgebrauch entschuldige ich mich auch, wenn ich einen fehler begangen habe
und suche ihn zu korrigieren.
ich erzähle dem anderen aber nicht, dass er mimosenhaft wäre.
jeder hat andere triggermarken.
Du hast wahrlich viel in deinem Leben durchgemacht, ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du Probleme mit der Vergebung hast...
das
könnte mich verletzen - hätte mich früher verletzt, wäre ich nicht drüber hinaus, dass alle welt meint, dass ich traumatisiert sein müsste und nicht verstehen kann, dass und welchen zugang ich gefunden und verinnerlicht habe -
nämlich den, dass alles leid herausforderung ist zu wachsen daran -
ganz besonders -
daraus zu lernen das schulddenken aufzulösen.
eine besondere herausforderung besteht für mich darin, dass im schulddenken verhaftete menschen das ansprechen von realitäten als schuldzuweisung erkennen.
das schulddenken lässt das ansprechen von realitäten nicht zu.
wenn ich erkenne, dass ein mensch unachtsam handelt, dann ist das ein fakt - aber noch lange keine schuldzuweisung, wenn ich verstehe - und mein verstehen erkläre - wieso.
ganz allgemein betrachtet ist es ganz einfach so, dass sich menschen 'fehler' nicht eingestehen können, weil sie schon ganz früh gelernt haben, dass fehler bestraft werden - da reicht schon liebesentzug - oder dass die geliebte bezugsperson traurig war - woran kind sich schuldig fühlt.
das schuldgefühl lässt die korrektur nicht zu.
'fehler' deshalb unter anführungszeichen, weil kinder keine fehler begehen - sie haben ganz einfach noch nicht alles gelernt.
deshalb versuche ich ja auch andauernd zu erklären, das die menschheit sich in einem stetigen lernprozess befindet, der längst noch nicht abgeschlossen ist -
und ich mit.
übrigens das motiv dafür hier mitzuschreiben -
stetig lernend.