magdalena
das leben ist kein wunschkonzert.
Meines schon,
Lukas 11, 9 Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben;
wo steht, dass ich dich für einen 'von oben herab menschen' halte?
Du hast behauptet, dass du das Vergeben als von oben herab betrachtest und da ich so herzlich gern vergebe...
ja sicher - im allgemeinen umgangsgebrauch entschuldige ich mich auch, wenn ich einen fehler begangen habe und suche ihn zu korrigieren. ich erzähle dem anderen aber nicht, dass er mimosenhaft wäre. jeder hat andere triggermarken.
An dieser Stelle hast du mich missverstanden, denn ich habe behauptet, dass ich dem anderen sagen würde, dass ich nicht so mimosenhaft bin und ich deswegen generell schon mal unbeabsichtigt anecke, ja, die lieben Missverständnisse und Fehlinterpretationen, wenn es die nicht geben würde...
eine besondere herausforderung besteht für mich darin, dass im schulddenken verhaftete menschen das ansprechen von realitäten als schuldzuweisung erkennen.
das schulddenken lässt das ansprechen von realitäten nicht zu.
Mein gesundes Schuldempfinden lässt mich flexibel sein und die Realitäten in einem angenehmen, nicht nur verkopftem Klima klären und besprechen...
wenn ich erkenne, dass ein mensch unachtsam handelt, dann ist das ein fakt - aber noch lange keine schuldzuweisung, wenn ich verstehe - und mein verstehen erkläre - wieso.
Wenn er sein Fauxpas einsieht und dich um Vergebung bittet, weil er sich als einfühlsamer Mensch schuldig fühlt, was machst du dann?
ganz allgemein betrachtet ist es ganz einfach so, dass sich menschen 'fehler' nicht eingestehen können, weil sie schon ganz früh gelernt haben, dass fehler bestraft werden - da reicht schon liebesentzug - oder dass die geliebte bezugsperson traurig war - woran kind sich schuldig fühlt. das schuldgefühl lässt die korrektur nicht zu.
Ich hab mit Jesus Christus mein gesamtes Leben aufgearbeitet und mir ist alles, was ich von mir ausgehend verbockt habe, restlos vergeben und ich überprüfe mich mit Jesus Christus täglich neu, ob ich mich auf einen annehmlich guten Weg mit ihm befinde, so bleibe ich auch beständig über eventuell zwischenmenschlich gemachte Fehler auf dem Laufenden, die ich dann zwischenmenschlich begleichen kann, indem ich gegebenenfalls um Vergebung bitte...
'fehler' deshalb unter anführungszeichen, weil kinder keine fehler begehen - sie haben ganz einfach noch nicht alles gelernt.
Manchen Kindern wird zum Glück noch das Wort "Entschuldigung beigebracht...
deshalb versuche ich ja auch andauernd zu erklären, das die menschheit sich in einem stetigen lernprozess befindet, der längst noch nicht abgeschlossen ist -
und ich mit.
übrigens das motiv dafür hier mitzuschreiben -
stetig lernend.
Wenn alle Schuldfragen geklärt sind, wäre für mich dieser Lernprozess abgeschlossen, danach lebt der Mensch konsquent anständig weiter...
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Das Vergeben ist eine der schwierigsten und intimsten menschlichen Angelegenheiten,
weil es mit dem eigens erlebten Schmerz einhegeht und jemandem zu vergeben, der einem Schmerzen bereitet hat, das ist halt schwierig, manche sind dazu geneigt, Rache auszuleben, andere zielen nur noch auf rationale Fakten ab, wer aber ganzheitlich gesunden will, der kommt um den schmerzvollen Vergebungsprozess nicht herum,
das ist jedenfalls meine eigene Ansicht und eindeutige Erfahrung...