Ein geniales Thema -bitte- lesen: Die Macht der Schuld

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Wenn er sein Fauxpas einsieht und dich um Vergebung bittet, weil er sich als einfühlsamer Mensch schuldig fühlt, was machst du dann?
ich sage ihm, dass ich ihm nichts zu vergeben habe, wenn er aus seinem 'fauxpas' gelernt hat und den gleichen nicht wieder begeht.
was war ist vergangenheit, wenn sich die vergangenheit nicht wiederholt.
wenn es nur ein lippenbekenntnis war - wenn es immer wieder in der gleichen form geschieht - dann distanziere ich mich irgendwann mal von diesem menschen -
sprich - ich nehme meine eigenverantwortung wahr mich von diesem menschen nicht länger verletzen zu lassen.
ich brauche ihm nicht zu vergeben -
ich verstehe, dass er nicht lernen kann und schütze mich.
damit ist für mich die sache abgehakt.
sollte sich dieser mensch dann schuldig fühlen, ist es sein problem -
seine chance vielleicht doch noch zu lernen.

weißt was das tolle ist daran?
selbst die lernunwilligsten lernen aus dem nein.:)

schau dir die vielen menschen an, die in beziehungen aus ihrer eigenen bedürftigkeit heraus verharren und aus ihrer bedürftigkeit heraus nicht nein sagen können.
das hat mit vergebung nichts zu tun.

ich vergesse was gewesen ist, wenn es sich nicht immer und wieder wiederholt.
gegen die wiederholung kann ich etwas tun.
und, ich weise keine schuld zu.
Ich hab mit Jesus Christus mein gesamtes Leben aufgearbeitet und mir ist alles, was ich von mir ausgehend verbockt habe, restlos vergeben und ich überprüfe mich mit Jesus Christus täglich neu, ob ich mich auf einen annehmlich guten Weg mit ihm befinde, so bleibe ich auch beständig über eventuell zwischenmenschlich gemachte Fehler auf dem Laufenden, die ich dann zwischenmenschlich begleichen kann, indem ich gegebenenfalls um Vergebung bitte...
ich erkenne in der christlichen botschaft die abkehr vom alttestamentarischen glauben an einen rächenden gott.
Manchen Kindern wird zum Glück noch das Wort "Entschuldigung beigebracht...Wenn alle Schuldfragen geklärt sind, wäre für mich dieser Lernprozess abgeschlossen, danach lebt der Mensch konsquent anständig weiter...
weißt, mich wollte meine mutter dazu zwingen vor ihr niederzuknieen und mit gefalteten händen um entschuldigung zu bitten - für etwas von dem ich noch nicht einmal wusste worin mein verbrechen überhaupt bestanden hat

ich habe mich schon als kind höchst erfolgreich gewehrt.:)

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Das Vergeben ist eine der schwierigsten und intimsten menschlichen Angelegenheiten,

weil es mit dem eigens erlebten Schmerz einhegeht und jemandem zu vergeben, der einem Schmerzen bereitet hat, das ist halt schwierig, manche sind dazu geneigt, Rache auszuleben, andere zielen nur noch auf rationale Fakten ab, wer aber ganzheitlich gesunden will, der kommt um den schmerzvollen Vergebungsprozess nicht herum,

das ist jedenfalls meine eigene Ansicht und eindeutige Erfahrung...
ich war heute beim joga.
wir haben wiedereinmal ganz extreme hüftöffnungsübungen gemacht.
die trainerin hat erklärt, dass ganz besonders in den hüften das nicht losgelassene sitzt.
sie hat gesagt - lasst es zu - lasst es zu menschen schlagen zu wollen, die euch so schwer verletzt haben - nicht wirklich - in gedanken.

meine hüften sind so weit offen, dass ich extreme schmerzen nicht mehr empfinde.
aber ich habe dennoch darüber nachgedacht, wen ich schlagen wollte.
es ist mir niemand eingefallen.

ich hatte einen anderen gedanken.
wie kommt ein mesch in dieser welt - so wie sie derzeit ist - zurecht -
ein mensch, der sehr wohl alles was ist absolut realistisch sieht - nichts schön färbt - unendliches leid erlebt hat -
und dennoch zu keinerlei aggression mehr fähig ist?

nicht aus schwäche - aus innerer stärke heraus?
wie geht das?

ich versuche es zu erklären.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie genau verstehst Du denn das?? öffnet die Gefängnisse! Mörder, Kriegstreiber und Kinderschänder - ihr seid alle ohne Schuld!
ich verwechsle verantwortung nicht mit schuld.

es liegt in der verantwortung der gesellschaft und in der verantwortung jedes einzelnen sich vor menschen zu schützen, die verantwortungslos handeln.

aber ich denke, dass ich das jetzt schon ausreichend erklärt habe.

leider gibt es immer noch einen strafvollzug - statt eines gewahrsams zum schutz der gesellschaft -
und auch zum schutz jener menschen, die es nicht gelernt haben achtsam umzugehen mit anderen und mit sich selbst.
 
ja, immer diese Bedingungen... ^^
ok - war unbedacht formuliert.
hab's aber früher im thread schon erklärt.

ich versuche immer und immer wieder einsicht zu erreichen -
auf unterschiedlichsten wegen.
irgendwann mal muss ich zu dem schluss kommen, dass alle mühe vergeblich ist -
weil dieser mensch zu der einsicht einfach nicht fähig ist -
und weil ich sinnlos - selbstschädigend - energie verschwende.

es liegt keine schuld darin, denn jeder ist dort, wo er ist.
und es ist gut so.
 
ok - war unbedacht formuliert.
hab's aber früher im thread schon erklärt.

ich versuche immer und immer wieder einsicht zu erreichen -
auf unterschiedlichsten wegen.
irgendwann mal muss ich zu dem schluss kommen, dass alle mühe vergeblich ist -
weil dieser mensch zu der einsicht einfach nicht fähig ist -
und weil ich sinnlos - selbstschädigend - energie verschwende.

es liegt keine schuld darin, denn jeder ist dort, wo er ist.
und es ist gut so.

ich sehe es lieber umgekehrt: "...dass ich momentan noch nicht dazu fähig bin, diesen Menschen dort zu erreichen, wo er erreichbar ist." - nehme also die "Schuld" auf mich...
 
ich sehe es lieber umgekehrt: "...dass ich momentan noch nicht dazu fähig bin, diesen Menschen dort zu erreichen, wo er erreichbar ist." - nehme also die "Schuld" auf mich...
Wäre nicht meins.
Wenn ich mist baue stehe ich dazu aber nicht zu den mist der anderen.
Wenn sie auch noch nicht gleich in der Lage sind ihren Part anzunehmen so werden sie es doch irgendwann sein.
Alles andere käme für mich einer Entmündigung gleich.
Aber ich halte alle für mündig also lasse ich ihnen ihres was ihres ist und nehme meines was meines ist.:)
 
ich sehe es lieber umgekehrt: "...dass ich momentan noch nicht dazu fähig bin, diesen Menschen dort zu erreichen, wo er erreichbar ist." - nehme also die "Schuld" auf mich...
kann ich nur zu gut verstehen -
aber das war früher.

jetzt weise ich auch mir selbst keine schuld mehr zu, wenn ich einen menschen nicht erreichen kann.
jeder ist dort wo er ist - ich auch.
 
magdalena
weißt, mich wollte meine mutter dazu zwingen vor ihr niederzuknieen und mit gefalteten händen um entschuldigung zu bitten - für etwas von dem ich noch nicht einmal wusste worin mein verbrechen überhaupt bestanden hat

ich habe mich schon als kind höchst erfolgreich gewehrt.:)

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nicht aus schwäche - aus innerer stärke heraus?
wie geht das?
Die Stärke scheint dein Lebensmotto zu sein,

ich bin ein Mann, der nicht stark zu sein braucht, weil er zutiefst nächstenliebend ist,

meine Stärke ist die Vergebung, darum brauche ich auch kein Yoga, oder sonstige körperliche Übungen, um befühlsbedingt im Reinen zu sein,

höchstens,

um körperlich beweglich und kräftig zu bleiben, dafür nutze ich in erster Linie Hanteln und das Fahrradfahren, das Fahrradfahren mag ich im Besonderen gerne, aber auch Schwimmen darf es schon mal sein, in der Natur spazieren gehen,

die 5 Tibeter hab ich auch schon bewerkstelligt und den sex-ten obendrein,

kennst du die,

haben die eigentlich etwas mit Yoga zu tun?

Es sieht bei mir folgendermaßen aus: Ich persönlich bin mit meinem Schuldempfinden bestens zufrieden, es kümmert sich mit darum, dass ich nicht so leicht vom rechten Weg abkommen kann, denn für mich gibt es den einen rechten Weg, das ist die ewig göttliche Lebenslinie...

Für mich gibt es demgemäß so etwas wie eine Schöpfungsgerechtigkeit, wenn ich mir gegenüber einem anderen etwas zu Schulden kommen lasse, so geschieht das in erster Linie immer auch gegenüber meinem Schöpfer, das ist ein wundervoller Gradmesser, um zwischenmenschlich gut durchs Leben zu kommen...

Bitte ich meinen Nächsten für meinen geleisteten Fauxpas um Vergebung, doch er verweigert sie mir, so ist mir trotzdem durch Gott vergeben und so bleibt mein Herz nächstenliebend geschmeidig...

Ich kenne allerdings auch die krankhaften Schuldgefühle, bei denen man einfach nicht mehr aus dem Grübeln herauskommt, so war es bei mir jedenfalls, und man konnte mir auch weitere Schuldgefühle hinzufügen, auch völlig ungerechtfertigte...

Jetzt ist es bei mir so: Weder gehe ich gegenüber meinen Mitmenschen vorwurfsvoll durchs Leben, noch kann man mir irgendeine Schuld ungerechtfertigter Weise einreden, wenn ich erkenne - jau, da hab ich in den Sand gehauen - dann entschuldige ich mich und gut ist es, in jedem Fall, für mich...
 
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Hm ..., das ist natürlich ein bequemer Weg mit seiner Schuld umzugehen. Ich verletze einen anderen, bitte ihn um Vergebung, und wenn das nicht hilft, lade ich sie einfach auf die Schultern Gottes. Auf psychologischer Ebene kann man sich auf diese Weise tatsächlich von allerlei Seelenlasten befreien, aber man belädt damit die Seele des Zuhörenden. Tatsächlich wird damit aber meine Schuld nicht getilgt, sondern lediglich ignoriert.

Diesem Prinzip folgte Jesaja mit seinem Knecht Gottes und Jesus, der diesen Knecht zur Wirklichkeit werden lassen wollte. Die Folge aus diesem Prinzip ist dann, dass wir bei jeder Gelegenheit immer gleich nach einem Schuldigen suchen, dem wir die Schuldenlast aufladen können. Man sollte da also differenzieren, ob es um eine Schuld geht, die von anderen auf uns abgebeladen werden soll oder ob wir selbst die Verantwortung dafür tragen müssen.

Ein gutes Beispiel ist Jesus:
Wir suchen einen Schuldigen für seinen Tod – war es Pilatus, Kaiphas, die Juden oder die Römer? Nein, es gibt dort keinen Schuldigen – denn Jesus war für seinen Tod selbst verantwortlich. Dieses Beispiel zeigt, dass man die Schuld anderer nicht wirklich abtragen kann: Jesus ist für die Schuld anderer gestorben, aber deren Schuld ist dennoch zurückgeblieben.


Merlin​
 
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