Wyrm schrieb:
ihr klammert euch an eine illusion, weil ihr angst habt.
wovor? und inwiefern klammern? ich lege wert darauf, eine differenzierte (ja, eine wohlunterschiedene...) ansicht äußern zu dürfen, ohne gleich einer psychoanalyse unterworfen zu werden - deren basis du ja ohnedies gerade vorhin erst als illusionär bezeichnet hast. also könnten wir gemäß deiner weltsicht doch gar keine angst haben, oder? sind wir etwa gar pseudo-fragmentierte spiegel einer angst, die nicht die unsere ist? aber "wir" will ich gar nicht sagen. ich bleibe beim ich - goldklang mag das ihre dazu sagen oder nicht.
Wyrm schrieb:
eine analogie: stellt euch das sein als ein kreis vor, der in unzählige kleine kreise unterteilt ist. diese kleinen kreise definieren sich durch linien, an der sie sich gegenseitig berühren (die menschen, die du in deinem leben triffst sind diese kreise), die kleinen kreise bedingen sich gegenseitig, sie sind nicht getrennt. (diese linie wird aber als trennung aufgefasst, weil ihre natur verkannt wird; diese linie ist das denken). wenn das denken aussetzt verschwinden diese linien und das sein kann als ganzes erfahren werden (liebe kann nicht gedacht werden, liebe ist sein)
sorry, wyrm, aber ich kann diesem beispiel überhaupt keine relevanz abgewinnen; ich sehe nicht, was es abbilden soll. schon wenn ich mir das sein als kreis vorstelle, ist es als geometrische form abgetrennt von etwas anderem. die kleinen kreise definieren nicht sich durch linien, sondern sie werden vom konstrukteur des beispiels willkürlich so definiert und - deus ex machina - plötzlich mit dem odem der menschen in meinem leben behaucht. das reduziert meine vielschichtige, vielgestaltige wirklichkeit auf die zweidimensionale geometrie eines abstrakten bildes. so konstruieren die newton-hardliner ihre modelle von wirklichkeit ... aber gut. wenn das denken aussetzt, verschwinden nicht nur die linien, dann verschwindet das ganze modell, und es ist als vor-bild einer wirklichkeitserfahrung nicht mehr verfügbar.
liebe fließt im sein, einverstanden. liebe kann nicht erdacht werden, bedacht hingegen schon, meine ich. meine welt wäre arm, würde nicht auch die welt meiner gedanken mit dem interagieren, was ich als liebe in sehr vielschichtig angelegten prozessen erfahre und erlebe.
mal ein anderer versuch: wenn alles letztlich in einem verbunden ist, so mag es doch auch in vielem erscheinen (ohne dass ich die vielheit der erscheinungsformen deswegen gleich als illusion vernadern muss...), und im anerkennen dessen, was ist, auch der unterschiede, erweise ich letztlich dem grundlegenden einen die ehre, es sein zu lassen, wie es sein möchte: kunterbunt. es ist ... und wo ich die grenzen meines wissens erfahre, verspüre ich nicht die notwendigkeit, durch glaubenssätze aufzufüllen. da ist dann einfach nichts, und das halte ich gut aus.
die leere mitte ... da ist dann nicht einmal die vorstellung, dass etwas eins sein muss.
alles liebe, jake