Die Weltwirtschaftskrise: Was tun? / !-

"Also:

1. Du hast ein gigantisches Loch in der Aktiva-Seite der Banken.
2. Dieses muss zugeschüttet werden und dazu dienen "andere" Schulden.
3. Statt "gierigen Privatinvestoren im angelsächsischen (ok: spanischen) Immobilienhandelsraum" müssen nun halt alle Bürger des betroffenen Wirtschaftsraums die Last tragen.
Dies nennt man "Staatsschulden" und neue Staatschulden bedeuten Steuererhöhungen.

Wenn jetzt also eine FDP, LINKE, SPD, CDU, CSU Gegenteiliges labert, ist entweder der Laberkopf inkompetent, oder er vertraut auf die recht zuverlässige Blödheit der Bürger."
EuerGeldWirdMeinGeld



Guten Morgen,

verzeih, dass ich erst jetzt antworte. Gestern war ich schon zu müde.
Aber es hat auch noch einen anderen Grund: mein doch noch sehr dürftiges ökonomisches Detailwissen.
Erst in den vergangenen neun Jahren habe ich begonnen mich mit Aktien und Geld zu beschäftigen und auch dies nicht vorwiegend theoretisch, sondern überwiegend praktisch. Nachdem ich etwa 18 -20 Bücher (davon etwa die Hälfte Kostolany) über Aktien gelesen hatte, stürzte ich mich in den Aktienmarkt...
Für eine detaillierte und fundierte ökonomische Diskussion mangelt es mir an Fachwissen.
Ich bemühe mich aber redlich mit dem Wenigen mir einen Überblick zu verschaffen und um ein Verständnis der ökonomischen Prozesse.
Was mich, wie ich glaube, gegenüber vielen gelehrten Fach-Ökonomen möglicherweise auszeichnet ist vielleicht der unbefangene und unerschrockene Blick und eine gewisse Standfestigkeit und Konsequenz.

Unser beider Ausgangspunkt ist gar nicht so unterschiedlich.

Beide gehen wir davon aus, dass die meisten Staaten auf der Erde schon bis zum jetzigen Tage hochgradig verschuldet sind.
Durch Prof. Senf weiß ich jetzt, dass diese fast überall zu beobachtende übertriebene Staats-Verschuldung nicht überwiegend durch Liederlichkeit, Unfähigkeit oder Böswilligkeit der über viele Jahrzehnte daran beteiligten Akteure geschah, sondern zum größten Teil durch das Wesen und Vorhandenseins des Zinseszinseffektes verursacht wurde.

Nun sind in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten aufgrund von neuen Finanzinstrumenten – die nach Prof. Senf ebenfalls aus dem Anlagedruck entstanden sind, die schlussendlich ebenfalls mit dem Zinseszins zusammenhängen – enorme weltweit gut verteilte zusätzliche Zig-Billionen Schulden entstanden.
Jetzt treffen auf einmal zwei Komponenten aufeinander, die bereits jede für sich genommen die Kraft zum Zusammenbruch hätte.
Bei den „normalen“ Schulden, die über Jahrzehnte angewachsen sind, hätte es noch ein paar Jahre lang gut gehen können bis der Kollaps aufgrund der exponentiellen Zinseszinsentwicklung sich ereignet hätte.
Jetzt kommen aber nach und nach die Zig-Billionen Derivate-Schulden hinzu und beschleunigen den Niedergang um ein Vielfaches.

Es ist nicht so sehr eine Frage der Intelligenz, sondern eine Frage des Mutes der exponentiellen Entwicklung des Zinsezinseffektes ins Antlitz zu schauen.

Und was sehen die Unerschrockenen da?
Alexander Czerny hat diese exponentielle Entwicklung konkret mit Zahlen am Beispiel der USA in seinem Aufsatz dargelegt.
Nun wollen wir uns nicht um einen bestimmten Tag oder genaue Woche streiten, an dem schon in diesem Jahr der entscheidende Moment erreicht wird, wo zuerst im Minuten- dann im Sekundentakt und weiter fortschreitend im Bruchteil eines Sekundentaktes je eine zusätzliche Billion Dollar hinzukommt.
Wenn dieses Momentum da ist, überschreitet das Wachstum von Geldvermögen / Schulden in wenigen Minuten den Wert all dessen, was auf der Erde überhaupt an „Wert“ vorhanden ist!

In diesem Moment findet der Kollaps des Weltfinanzsystems statt.
Und es existiert keine Macht und auch kein Weg der Welt, der diesen Moment verzögern oder verhindern könnte.

Was verzögert werden kann ist lediglich die Schnelligkeit des Zusammenbruchs selbst, durch das „Schaffen von Werten“, mit denen dieser exponentiellen Entwicklung begegnet wird...
man „druckt“ dann eben die fehlenden Billionen, Billiarden, Trillionen ...

Das zu begreifen ist jetzt keine Frage der Intelligenz mehr, sondern nur noch eine des Mutes in den Abgrund zu schauen!


Schönen Gruß.

Dionysos.
 
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shalom,


die gegenwärtige kriese hätte eine gute gelegen sein können die weltwirtschaft etwas zu stabilisieren, und die welt etwas gerchter zu machen... so, dass auch die menschen im 3. welt, recht auf leben bekommen hätten...

davon ist nichts zu spüren, nichts zu sehen... ganz im gegnteil! wir schaffen die grundlagen jetzt schon., dass sich die kriese in absehbare zeit wiederholen kann und wird und ausserdem schaffen so viele schulden weltweit an. dass künftige genarationen uns "verwünschen" werden...bisgerige "kiesenmenagement": "ausser spesen, nichts gewesen"!

shimon1938
 
shalom,


die gegenwärtige kriese hätte eine gute gelegen sein können die weltwirtschaft etwas zu stabilisieren, und die welt etwas gerchter zu machen... so, dass auch die menschen im 3. welt, recht auf leben bekommen hätten...

shimon1938

Hi.

Absolut richtig.
Man sollte aus der Krise lernen und anstatt wieder Reichtümer für sich anzuhäufen eine Globale Balance herzustellen.



LG
 
shalom,


die gegenwärtige kriese hätte eine gute gelegen sein können die weltwirtschaft etwas zu stabilisieren, und die welt etwas gerchter zu machen... so, dass auch die menschen im 3. welt, recht auf leben bekommen hätten...

wer solche gedanken bzw. solche hoffnungen hat. hat KEINEN SCHIMMER davon, wie unsere wirtschaft funktioniert.

da kann ich auch sagen: man hätte weihnachten, das fest der liebe, als anlass nehmen können um den irakkrieg zu beenden
 
Hab auch ein paar "neue" Infos gefunden, diesmal bei SpiegelONLINE.

Wenn jetzt schon die "normalen" Tages-Zeitungen solche Meldungen bringen...
Dann Prost Mahlzeit!



Hier einige Auszüge:

Rezession stürzt EU-Staaten in Schuldenkrise

Unter den Euro-Staaten haben sich unübersehbare Differenzen aufgetan: Auf der einen Seite steht Deutschland, Grundstein des Euro-Gebäudes, das eine Politik vergleichsweise kleiner Risiken verfolgt. Auf der anderen Seite Irland, Portugal, Spanien und Griechenland: Diese Regierungen müssen Investoren mit immer höheren Zinsen anlocken, um ihre Anleihen verkaufen zu können.

Nicht nur, dass steigende Zinszahlungen diese Länder noch weiter in die Schulden treiben könnten. Eine weitere Verschuldungspolitik könnte letztlich auch die Gemeinschaftswährung Euro untergraben.

Die größte Euro-Skepsis macht sich ausgerechnet in Irland breit, das mehr als zehn Jahre in einem spektakulären Boom lebte. Doch 2008 verdoppelte sich die Arbeitslosigkeit fast, selbst namhafte Unternehmen schlossen Fabriken. Und in dieser Woche meldete Irland den ersten Rückgang der Inflationsrate seit 1960 - ein sicheres Zeichen für die Konsumflaute.

Eigentlich dürfen Euro-Länder nicht mehr als drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts an neuen Schulden aufnehmen. Doch das völlig außer Kontrolle geratene irische Haushaltsdefizit wird für 2009 auf elf Prozent geschätzt. Ebenfalls dramatisch ist die Lage an der südlichen Peripherie: Prognosen sehen das spanische Haushaltsdefizit bei 5,8 und das portugiesische bei 4,6 Prozent, das italienische bei 3,8 und das griechische bei 3,7 Prozent. Selbst Frankreich droht die Grenze mit 3,41 Prozent zu überschreiten.

Zwar hat die EU bereits angekündigt, dass sie in der Bewertung der Stabilitätskriterien während der Krise ein Auge zudrücken will. Doch der Markt zeigt weniger Gnade: Griechenland musste für seine Zehn-Jahres-Anleihen am Donnerstag bereits durchschnittlich 5,7 Prozent Zinsen gewähren, Irland 5,2 und Portugal und Italien je 4,3 Prozent. Zum Vergleich: Die Bundesrepublik, die eine bessere Kreditwürdigkeit hat, musste Investoren nur 3,2 Prozent zahlen und damit viel weniger für die Geldbeschaffung ausgeben.




Ich hoffe, das alles dauert noch ein wenig, bis es voll schlimm kommt. Zumindest solange, bis ich mein "sauer Erspartes" sinnvoll verprasst habe... :D
 
Ich hoffe, das alles dauert noch ein wenig, bis es voll schlimm kommt. Zumindest solange, bis ich mein "sauer Erspartes" sinnvoll verprasst habe... :D


Hallo Joker!

Danke für Deinen interessanten Spiegel-Artikel.

Das hat aber Dein "sauer Erspartes" nicht verdient, nämlich durch die Hydra
der Hyperinflation "gefressen" zu werden oder verprasst zu werden. -

Sind Gold und Silber für Dich keine erwägenswerte Alternative?


Gruß

Dionysos.
 
Hier eine andere faszinierende und informative Graphik.



http://s10b.****************/images/090211/p8g79v4b.gif



Hier lassen sich sehr schön vier besondere ökonomische Vorkommnisse aus den vergangenen achtzig Jahren miteinander vergleichen.

Die Weltwirtschaftskrise von 1929
Die Öl-Krise von 1973
Der Niedergang des Internetbooms ab 2000

Dazu wird die gegenwärtige Krise in Beziehung gesetzt!

Nach meinem heutigen Kenntnisstand wird nur die erste Weltwirtschaftskrise einen angemessenen Vergleichs-Maßstab bieten.

Der gegenwärtige Stand wird sich leider nur als eine kurze Zwischenerholung erweisen. Danach wird es noch einmal voraussichtlich 15 - 25 Monaten abwärts gehen.

Meine düstere Prognose:
Diese globale Krise wird die erste Weltwirtschaftskrise noch übertreffen und in den Schatten stellen.
Wenn man bedenkt welch einen langen Vorlauf diese Krise hatte, dann wird einem bewußt, mit welch einem langen Atem wir jetzt realistischerweise kalkulieren müssen.
Diese unheimlich gefährliche Krise begann relativ langsam und unauffällig und fraß sich langsam und immer mehr, gleichsam wie ein langsam wirkendes Gift in die Weltwirtschaft hinein.

Vermutlich wird diese gewaltige Krise die Geschichte der Menschheit in zwei Hälfte spalten: man lebte vorher und man lebt (vielleicht) nachher. -

Danach wird das Leben des Menschen auf der Erde ganz gewiß ein anderes sein. Ob nun schlechter oder besser – vermag ich im gegenwärtigen sehr ungewissen Moment, nicht zu sagen.

Es wird wohl alles darauf ankommen, ob der Mensch genügend Kraft mobilisieren kann, um gestärkt aus dieser Krise hervor zu gehen.

Packen wir das Problem bei den Hörnern an. -

Oder:

Ein asiatisches Gleichnis:
>Reiten wir den Tiger.< - :cool: -


Gruß.

Dionysos.
 
Warum nur seit 1949?

Nur in kleinen Schritten, über viele Wochen hinweg, nähert sich das Bewußtsein der Öffentlichkeit den größeren ökonomischen Depression – Desaster.

Die normalen Menschen brauchen halt ausreichend Zeit sich an Schlimmes zu gewöhnen.

Zu den Siegern gehören allerdings diejenigen, die die Probleme schnell und unerschrocken anpacken.

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"Bundesregierung sieht schwerste Rezession seit 1949

Die deutsche Bundesregierung sieht für 2009 die schwerste Negativentwicklung des BIP seit dem zweiten 2. Weltkrieg. So soll nach den neuesten Prognosen, dass Bruttoinlandsprodukt um 2,25 Prozent sinken, was noch eine halbwegs moderate Abwärtsentwicklung wäre, im Vergleich zu den Erwartungen einiger Volkswirte, die sogar ein Minus von drei bis vier Prozent für möglich halten."



http://www.boerse-go.de/artikel/zeigen/articleId/1160081

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"US-Verbrauchervertrauen fällt wieder

Der Index der Uni Michigan über das US-Verbrauchervertrauen ist im Februar vorläufigen Angaben zufolge wieder gesunken, nachdem er zuvor zweimal in Folge gestiegen war.
Der Index gab von 61,2 auf 56,2 Punkte nach.
Sein Tief in der derzeitigen Phase hatte er im November mit 55,3 Punkten markiert. Der Rückgang des Indexes basierte auf sinkenden Erwartungen, während die aktuelle Lage sogar geringfügig besser beurteilt wurde als im Vormonat.

Ingesamt befindet sich das Verbrauchervertrauen weiterhin auf einem Niveau, das auf einen spürbar nachgebenden privaten Verbrauch hindeutet. Insofern dürfte der gestern gemeldete Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze im Januar nur ein Ausreißer nach oben gewesen sein.




http://www.boerse-go.de/artikel/zeigen/articleId/1160263

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Verlauf des US-Verbrauchervertrauens seit 1978.

Resultate unter der 70-Marke betrachte ich bereits als besorgniserregend.


US-Verbrauchervertrauen-2008-05.jpg


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