Die Wahrheit ist die größte Lüge

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"Wahrheit ist irrelevant. Effektivität ist alles"

Hans Vaihinger
(Die Philosophie des Als Ob: System der theoretischen,praktischen und religiösen Fiktion der Menschheit 1911)

Auschwitz war sehr effektiv. Hiroshima war sehr effektiv. 9/11 war sehr effektiv. Hat das damit was mit Wahrheit zu tun?

Drastische Beispiele, schon klar, aber Effektivität, oder in der moderneren, letzlich kaum weniger folgenreichen Konzernrationalisierungsvariante Effizienz, Optimierung, Leistungssteigerung führen als Leitwerte, als maßgebliche Parameter letzlich immer in Bereiche der Unmenschlichkeit.
Sehr effektiv sogar.
 
Auschwitz war sehr effektiv. Hiroshima war sehr effektiv. 9/11 war sehr effektiv. Hat das damit was mit Wahrheit zu tun?

Drastische Beispiele, schon klar, aber Effektivität, oder in der moderneren, letzlich kaum weniger folgenreichen Konzernrationalisierungsvariante Effizienz, Optimierung, Leistungssteigerung führen als Leitwerte, als maßgebliche Parameter letzlich immer in Bereiche der Unmenschlichkeit.
Sehr effektiv sogar.

Wäre natürlich schön, wenn Du auch gelesen hättest, was ich genau
geschrieben, bzw. zitiert habe,macht aber nichts, hab ich eh nicht erwartete.

http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin’s_law
 
Wäre natürlich schön, wenn Du auch gelesen hättest, was ich genau geschrieben, bzw. zitiert habe,macht aber nichts, hab ich eh nicht erwartete.

http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin’s_law

Effektivität und nützliche Fiktion sind zwei paar Schuhe.
Effektivität im Kontext nützlicher Fiktion nochmals eine andere Baustelle.
Dein erstes Zitat stellte diesen Kontext allerdings nicht her. Und darauf bezog ich mich:
"Wahrheit ist irrelevant. Effektivität ist alles"

Godwin's Law ist eine bequeme Art der selbsterfüllenden Prophezeiung, die dennoch aus dem eigenen Mist erwachsen ist. Am Ende der eigenen Argumente.

Alle 3 haben eher weniger mit dem Thema zu tun.
 
Effektivität und nützliche Fiktion sind zwei paar Schuhe.
Effektivität im Kontext nützlicher Fiktion nochmals eine andere Baustelle.
Dein erstes Zitat stellte diesen Kontext allerdings nicht her. Und darauf bezog ich mich:
"Wahrheit ist irrelevant. Effektivität ist alles"

Ich sag ja, du hast es nicht gelesen.
"Wahrheit ist irrelevant. Effektivität ist alles"

Hans Vaihinger
(Die Philosophie des Als Ob: System der theoretischen,praktischen und religiösen Fiktion der Menschheit 1911)
 
"Die Wahrheit ist die größte Lüge."
Hörte ich mal jemanden sagen. Seither lässt mich dieser Satz nicht mehr los.

In diesem Forum wird viel über Wahrheit(en), Liebe, Glauben, Weltbilder, Konzepte geschrieben, gestritten, diskutiert.

Meist geht man dabei von sich selbst aus, und versucht, andere von der Richtigkeit der eigenen Wahrheit zu überzeugen.

die Wahrheit ist die größte Unwahrheit(Lüge)?

Heißt du gehst davon aus das j.E. Mensch sich seiner eigenen Wahrheit bewußt ist, diese seine eigene Wahrheit absichtlich in Unwahrheit(Lüge) verpackt, äußert, in der Erwartung das sie von den Hörenden, Lesenden geglaubt wird?

*g constantin
 
Ich sag ja, du hast es nicht gelesen.

Wenn du vorraussetzt, dass sich jemand vorher mit Vahinger befasst, hättest du das vielleicht dazu sagen sollen.

Ändert allerdingst nichts daran, dass das vor dir eingebrachte Zitat (ohne den Vahinger-Kontext, der auch nur eine Lesemöglichkeit ist) auch anders aufgefasst werden kann. Deshalb ist die eine Lesart nicht wahrer oder effektiver als die andere. Möglich sind beide, und vermutlich noch ein paar andere.
 
die Wahrheit ist die größte Unwahrheit(Lüge)?

Heißt du gehst davon aus das j.E. Mensch sich seiner eigenen Wahrheit bewußt ist, diese seine eigene Wahrheit absichtlich in Unwahrheit(Lüge) verpackt, äußert, in der Erwartung das sie von den Hörenden, Lesenden geglaubt wird?

Nein. Das interpretierst du hinein.

Ich spreche davon, ob es überhaupt so etwas wie eine (allgemeingültige) Wahrheit gibt, geben kann.
Die eigene "Wahrheit" ist veränderbar, nicht konstant, sondern von verschiedenen Faktoren abhängig, kann somit nicht "die Wahrheit", nicht im absoluten Sinne "wahr" sein. Demjenigen mag es, als seine subjektive Wahl so erscheinen, aber deswegen muss es nicht "wahr" sein. Hängt vom individuellen Glauben an die Richtigkeit ab. Was auch die Moglichkeit impliziert, dass es anders sein könnte. Womit das, was jemand für "wahr" hält, eben weil es auch nicht wahr sein könnte, nicht "wahr" im absoluten Sinn sein kann.

Falls es eine solche Wahrheit gibt, müsste sie von Menschen unabhängig existieren, und nicht auf vorher zu Grunde gelegten Glaubenssätzen oder Annahmen basieren.
 
Falls es eine solche Wahrheit gibt, müsste sie von Menschen unabhängig existieren, und nicht auf vorher zu Grunde gelegten Glaubenssätzen oder Annahmen basieren.

... dann könnte so eine Wahrheit ein Mensch auch nicht erkennen. oder?

Wenn ich an die Wahrnehmungsorgane mancher Teirarten denke - da stehen die Menschen weit hintenan.

Mir fallen drei Sätze aus dem Philosophieunterricht ein (ist schon lange her, hat mich aber nie losgelassen, ich weiß den Philosophen auch nicht mehr).

1. Es gibt nichts.
2. Wenn es etwas gäbe, könnten wir es nicht wahrnehmen.
3. Wenn wir etwas wahrnehmen könnten, könnten wir es anderen nicht mitteilen.
 
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... dann könnte so eine Wahrheit ein Mensch auch nicht erkennen. oder?

Wenn ich an die Wahrnehmungsorgane mancher Teirarten denke - da stehen die Menschen weit hintenan.

Mir fallen drei Sätze aus dem Philosophieunterricht ein (ist schon lange her, hat mich aber nie losgelassen, ich weiß den Philosophen auch nicht mehr).

1. Es gibt nichts.
2. Wenn es etwas gäbe, könnten wir es nicht wahrnehmen.
3. Wenn wir etwas wahrnehmen könnten, könnten wir es anderen nicht mitteilen.

Ganz genau!

Wir wären als Menschen damit konfrontiert, dass es für uns, bei allem realen oder fiktivem Fortschritt in der Erkenntnis über uns und das uns Umgebende eine Grenze, Grenzen gibt. Wir nicht "alles" sind, sein können. Zumindest nicht die "Krone der Schöpfung". Wir müssten uns mit uns selbst als Aspekt, Teil eines größeren Ganzen begnügen, uns damit abfinden.

Eben dort setzt dann mitunter Spiritualität, Religion, Esoterik ein. Und Versprechen verschiedener Meister, Lehrer, Erleuchteter, die dann sagen: Diese Grenze gibt es für dich nicht. Du kannst noch viel weiter gehen. Ist zwar nicht überprüfbar, nicht beweisbar, aber wenn du's erlebst, wirst du's schon erkennen.

Und alle laufen eifrig hinterher, in der Hoffnung, über diese Grenze zu kommen. Ein wenig wie der Goldrausch in Alaska im 19. Jahrhundert. Massenhysterie, Massenpsychose.

Warum ist das so? Woher kommt die Suche/Sucht nach diesem "mehr" an Wahrheit, und was lässt Menschen glauben, diese "Wahrheit" auch auf ihren selbstgewählten "richtigen" Wegen zu finden?

Steckt ja auch viel eigene Energie drin, sich auf diese Reise(n) zu begeben.

"Nichts charakterisiert die Menschen besser als ihre Bereitschaft, vollkommen irrationale Dinge zu tun, wenn dabei höchst unwahrscheinliche Gewinne locken. Das ist das Prinzip von Glückspielen, von Dates, von Religion."
Scott Adams
 
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