Die Masken der Niedertracht

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Hallo Katze1

kennst Du das Buch

El*An*Ra - Die Heilung des Orion von Solara?
Da gibt es nichts zu verstehen. Oder zu ändern. Bisher.

oder
Markus und Eneides von Marianne Fredriksson?

oder
Das fünfte Kind von Doris Lessing?

Entweder bist Du dabei oder Du wirst umgebracht.
Ich kann ja schlau reden, aber ich bin eher Kurala (eine Person im ersten Buch) oder Markus (Eneides findet jeder toll) oder eben jenes fünfte Kind.

Also doch Geduld?

Andreas
 
Ja, völlig klar und verständlich.
Nur so funktioniert das mit "diesen Typen" leider nicht.
Das funktioniert mit Normalos. :)

Geht ja auch gar nicht um *diese Typen*. Es geht um die Geduld, die man zu sich selbst hat.
Solange nämlich der Focus auf diese Typen gerichtet ist, haben sie doch genau das, was sie wollen...
ich schreibe nun doch mal ein kleineres, harmloses Bsp. zur Verdeutlichung, wie ich das meine. >>

Schon als 5 Jährige hatte ich ein Faible für Klavierspielen, wollte es unbedingt gern erlernen. Meine Mutter erklärte mir, das sei unmöglich, weil so ein Klavier nicht in unsere Stube passen würde.
Ich tat also andere Kanäle auf. Mit 6 erklärte ich, dass ich bei einer Nachbarin üben dürfte, sie sich sogar freuen würde. Meine Mutter sagte, das könnte sie nicht machen, dass ich diese belästige.
Mit 7 wurde ich in der Schule gefragt, ob ich nicht Klavier lernen würde, ich sei sehr musikalisch. Schlauerweise liess ich es mir schriftlich geben.
Daraufhin ging meine Mutter immerhin mit mir zu einer Musikschule. Ich mußte draussen warten. Sie erzählte mir hinterher, ich könne keinen Unterricht bekommen, da kein Lehrer in der Stadt sei und ich nicht immer 30 km fahren könnte.
Nun, es war gelogen, ich spürte das, kam aber nicht dagegen an.

Wir haben einen Klavierspieler in der Familie, der damit seine Brötchen verdient. Meine Mutter sagte ihm, dass sie sich gewünscht hätte, eins ihrer Kinder wäre irgendwie begabt gewesen.

Meine Mutter riss stets und ständig solche Schoten. Solange man sich darauf auch nur annähernd einlässt, hat man keine Chance.
Die einzige Möglichkeit damit umzugehen, ist Tacheles zu reden?? Falsch, denn manchmal tat ich das als Kind sogar. Dann heulte sie hysterisch und mein Vater verteidigte sie sofort (mich nie) und bestrafte mich dafür, denn ich würde sie unglücklich machen.

Heute brauche ich noch nicht mal in ihre Richtung schielen, da ist sie leise mir gegenüber. Wie das kam? Das Leben hat mir von einer ganz anderen Seite aus geholfen und ihr einen Tritt gegeben (ja leider muss ich das so sagen). Die Geduld, die ich mir gegenüber immer wieder aufbrachte, hat mich vor ernsterem Schaden bewahrt. Sie hats kapiert... aber nur mir gegenüber. Es hält sie nicht davon ab, ihre Spielchen mit anderen zu spielen...

P.S. Dann kann ich eben kein Klavier spielen, na und? ;)
 
In der Tat :)

Trotzdem wäre ein möglicher Ausweg doch nicht schlecht.
So leidet und sucht jeder für sich selbst.
Im Buch wird ohnehin nur von rechtlichen Schritten als einzige Ausweg geschrieben.
Das ist mir zu wenig.

Das sehe ich ehrlich gesagt anders. :)

Sicher, in letzter Konsequenz gibt es rechtliche Schritte, bzw. das Einlegen von absoluter Distanz zwischen sich und dem Täter (geht natürlich erstmal nur im privaten Bereich und nicht so ohne weiteres im Job, aber längerfristig gesehen auch da).

Aber: der unschätzbare Wert dieses Buches liegt doch eigentlich ganz woanders, nämlich im ERKENNEN. Das ist doch überhaupt der erste Schritt in die Freiheit und in Richtung Veränderung. Erkennen, warum man überhaupt an solche Menschen gerät, warum man ihnen diese Macht (unbewusst natürlich) einräumt. Erkennen, was da für seelische Prozesse am wirken sind. Und dann an sich selber arbeiten. Denn den Täter kann man eh nicht verändern.
Und selbst wenn man ihn verändern könnte, würde das auch nichts ändern, dann käme nämlich bald der nächste - die Welt ist schließlich voll davon. :)

Das ist doch langfristig gesehen die Lösung.
 
Was läuft mit uns Menschen schief, dass wir Niederträchtige überhaupt an solche Stellen /Ämter lassen? Da muss man sich doch sehr wundern.

Wohl wahr. Das erinnert mich gerade an eine Sendung, die ich vor kurzem gesehen habe, es ging um das Böse im Menschen. Am Ende sagte eine Gerichtspsychiaterin sinngemäß, dass in unserer Gesellschaft teilweise Leute in den höchsten Ämtern und Chefetagen sitzen (Vorstände und Manager usw.) die ganz perfekt das Persönlichkeistprofil eines Psycho-/Soziopathen aufweisen. :D

Als da wären beispielsweise: Extreme Rücksichtslosigkeit und über Leichen gehen, ausgeprägte Ellenbogenmentalität und Skrupellosigkeit, völliges Fehlen von Empathie oder auch nur dem, was man landläufig ein Gewissen nennt; permanentes Missachten der Grenzen von anderen usw.


Die Frau hat leider Recht!

:rolleyes:
 
Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt.
Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner
Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht. Solange er nicht zulässt,
dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn
keine Geborgenheit. Solange er sich fürchtet durchschaut zu werden,
kann er weder sich selbst noch andere erkennen - er wird allein sein.

Wo können wir solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unserem
Nächsten? Hier in der Gemeinschaft kann ein Mensch erst richtig klar
über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume
oder den Zwergen seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der --
Teil eines Ganzen -- zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet. In solchem
Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen; nicht mehr allein
-- wie im Tod -- sondern lebendig, als Mensch unter Menschen.

Richard Beauvais, 1964

Wenn wir nicht erkennen wollen, dass die Niedertracht auch in uns ist, wird es keinen Weg zur Heilung geben. Das Akzeptieren der Niedertracht in uns selbst ändert im ersten Moment nichts im Aussen und vielleicht erleben wir noch vieles was uns gar nicht gefällt, doch fühle ich mich aufgefordert zugleich niemals die Hoffnung aufzugeben und mein Ziel zu halten: eine Welt in der es allen zum Wohl reicht, jederzeit und überall. Ich fühle mich aufgefordert, alles zu unterlassen, was die Niedertracht anderer fördern könnte, denn einer der seiner eigenen Niedertracht erliegt, hat auch die Chance dazu, weil niemand da ist, der sich wehrt .... wenn es dann üblich geworden ist, z.B. zu vergewaltigen, dann komm da mal raus: es ist wie mit denen, die monatelang gefesselt waren: es ist unglaublich schmerzhaft die Fesseln abzunehmen und viel leichter die Fesseln dranzulassen. Für mein Empfinden arbeiten wir uns durch einen riesigen Berg "Scheiße" und dürfen uns nicht wundern, wenn wir gerade mal keinen Himmel sehen. Ich fühle mich dreckig obwohl ich mich bemühe "sauber" zu sein und alles ordentlich zu putzen und dann die Dreckspatzen! Und Oberdreckspatzen!! Nun, wir haben uns in ihre Hände begeben, mitgespielt und nun, wie kommen wir raus aus dem Spiel? Da ist Kreativität und Ausdauer gefragt, sich selbst vergeben können und Geduld. Wenn ich es mir nicht verzeihen kann, dass ersiees mich wieder gekriegt hat: komm ich nie raus. Nein, es ist nicht lustig vergewaltigt zu werden. Aber es ist dumm, daran kleben zu bleiben. Nein, leicht ist es nicht. Kurs eingeben: "Das Wohl aller" und Kurs halten. Wir werden ankommen -- sicher.

Andreas
 
nicht so ohne weiteres im Job, aber längerfristig gesehen auch da).
Da bin ich mir so überhaupt nicht sicher.
Das geht nur, wenn man ein braves demütiges Schaf ist und bleibt, sonst ist man auf kurz oder lang abgeschossen = joblos.
Oder Beamter ist. Da landet man halt "nur" im Jobcenter und bekommt weiterhin Geld für´s Nichtstun.


In dem Buch ist ein Beispiel dokumentiert.
Ein Leiter einer großen Firma war niederträchtig - also hat die Angestellten voll schikaniert.
Es haben sich (fast?) alle zusammengetan um den absetzen zu lassen.
Es ist ihnen gelungen.
20%-30% der Angestellten haben allerdings auch ihren Job dadurch verloren.

Da meine ich mit meiner Frage: Wie kann man schadlos und auch so, das man sich im Spiegel ansehen kann, aus den Fängen so eines Menschen raus kommen?
 
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Da bin ich mir so überhaupt nicht sicher.
Das geht nur, wenn man ein braves demütiges Schaf ist und bleibt, sonst ist man auf kurz oder lang abgeschossen = joblos.
Oder Beamter ist. Da landet man halt "nur" im Jobcenter und bekommt weiterhin Geld für´s Nichtstun.


In dem Buch ist ein Beispiel dokumentiert.
Ein Leiter einer großen Firma war niederträchtig - also hat die Angestellten voll schikaniert.
Es haben sich (fast?) alle zusammengetan um den absetzen zu lassen.
Es ist ihnen gelungen.
20%-30% der Angestellten haben allerdings auch ihren Job dadurch verloren.

Da meine ich mit meiner Frage: Wie kann man schadlos und auch so, das man sich im Spiegel ansehen kann, aus den Fängen so eines Menschen raus kommen?
Es wird dir vielleicht nichts anderes übrig bleiben als den Ort zu wechseln. Das böse siegt natürlich immer. Wir können das durchspielen: du baust den Turm auf - ich werfe ihn immer wieder um. Wie lange hältst du durch?
 
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