Die Magie der Bücher

Sikrit, das ist der Versuch einer Kontaktaufnahme zu dir. Es ist schwer aus den zufälligen Worten einen "verfänglichen" Inhalt zu basteln, mit dem du etwas anfangen kannst.

Es wäre für dich wohl angebracht. Wörter aus Büchern zu pendeln, diese Aufzuschreiben und ein Verstehen bekommen. Oft ist das ein wenig wirr, "da die Informationen wie Bausteine in die Zeit gelangen".

Nicht das dieses ein leichter Weg sei. Aber es ist einer.
Ich habe ein Pendel, kann damit aber (zumindest bisher) nichts anfangen. Ich habe aber schon oft Bücher als Orakel verwendet: Eine Frage gestellt, eine Seite aufgeschlagen - und immer eine sehr treffende Antwort bekommen.
 
Werbung:
Ich habe ein Pendel, kann damit aber (zumindest bisher) nichts anfangen. Ich habe aber schon oft Bücher als Orakel verwendet: Eine Frage gestellt, eine Seite aufgeschlagen - und immer eine sehr treffende Antwort bekommen.
Oh:

Anleitung.
Nimm das Pendel.

Frage was ist ein ja?
Jene Bewegung die Folgt ist ein ja.

Frage was ist ein Nein.
Jene Bewegung die Folgt ist ein Nein.

Nun Frage wo soll ich lesen? Welches Buch?
Dieses? dieses ?
Bis das ja anschlägt.

Seite 0-100, oder 100-200
Dann Seite 0-50, 10-20 bis du bei der Seite bist.
Dann gehe die Zeilen runter bis das Pendel ja diese Zeile und dann ja dieses Wort, diese Wörter spricht.
Die einzelnen wörter aufschreiben.
Ein wenig Übung ist vonnöten. Der Effekt wird dich umhauen.
 
Einmal muss ich plötzlich intensiv an das Begräbnis meiner Großmutter denken: 17. Januar 2000. Daraufhin, etwa zehn Minuten später, lese ich in einem italienischen Buch: “gennaio 17“ - 17. Jänner.
Auf der gleichen Seite ist von einer “nonna“ (Großmutter) und einer Messe in einer römisch-katholischen Kirche zu lesen. Das Begräbnis meiner Großmutter wurde in römisch-katholischer Manier zelebriert. Vier Seiten weiter ist von einem Mann die Rede, der 1999 an Krebs gestorben ist. Der Vater meines Exfreundes, ein berühmter Schauspieler, ist 1999 - vier Monate vor meiner Großmutter - an Krebs gestorben.
Im nächsten Buch, das ich lese (von Raja Alem: “Das Halsband der Tauben“) kommt plötzlich der 20. September vor. Mein Vater wurde am 20. September 1983 erschossen. Auf der Seite des Buches, in dem der 20. September zitiert wird, ist wortwörtlich vom “Kommen und Gehen deines Vaters“ die Rede. Das Buch spielt in Mekka.
Es wurde hier “zurückgespult“.
 
In einem anderen Buch liegt auf Seite 121 plötzlich die Großmutter der Protagonistin tot im Bett, im Schlaf gestorben. 12.1. ist der Todestag meiner Großmutter. Sie ist auch im Bett gestorben - ich nehme an, im Schlaf.
 
Im Buch “Heute - dem Leben auf der Spur“ von Heidi Julavits (erschienen 2016 im Atrium-Verlag) gibt es einen Tagebuch-Eintrag vom 17. September: “Die Stille dort ist vollkommen. Das Gefühl der Ruhe und des Friedens liegt über allem. Hier endet mein Tagebuch.“
An einem 17. September war das Begräbnis des berühmten Schauspielers, des Vaters meines damaligen Freundes.
Auf der nächsten Seite des Buches steht ein Tagebucheintrag einer anderen Person vom 17. Jänner, dem Tag der Beisetzung meiner Großmutter:
“Diese Bar ist wie eine Kirche. Sie bestellte einen Drink und dachte, dass diese Bar eigentlich weniger einer Kirche ähnelte als einer Gruft.“
Meine Großmutter wurde in einer Familiengruft begraben.
Ich lese das Buch zu Ende und beginne noch am selben Tag mit “Es glaubt“.
Ausgerechnet auf Seite 179 (entspricht dem 17. September) beginnt ein Essay mit dem Titel “Jenseitsvorstellungen“, in dem von Bestattungsritualen die Rede ist.
 
Im Jänner 2016 lese ich ein aus der Wiener Hauptbücherei entlehntes Buch.
Als ich an einem Freitag um Punkt drei Uhr nachmittags auf Seite 141 anlange, springt plötzlich eine wunderschöne Ansichtskarte heraus: ein schlangenförmiger Weg, umgeben von Klatschmohnfeldern.
Auf Seite 171 steht: “Mila schob mir über den Tisch eine Ansichtskarte zu. Motiv: Blumentrost.“
Im nächsten Buch, das ich lese, taucht auf Seite 171 wieder eine Mila auf.
2017 erscheint auf Seite 171 wieder, zum dritten Mal, eine Mila auf der Seite eines Romans.
Drei Jahre später erfahre ich, auch aus einem Roman, die Bedeutung dieses Namens: “Die Liebe“.
Am 14. 1. ruft mich mein damaliger Lover an, von dem ich schon mindestens einen Monat lang nichts mehr gehört habe. Seite 141 - 14. 1.
Wir verbringen einen schönen Abend miteinander.
Geboren wurde dieser junge Mann an einem 17.1. Wir hatten eine wunderbare, innige Liebesbeziehung.
Ich denke mir: “Sowohl dieser schöne Mann als auch diese Ansichtskarte sind 'Blumentrost'.“
Außerdem wurde meine Großmutter, wie bereits erwähnt, an einem 17. 1. begraben. Bei einem Begräbnis gibt es auch viele Blumen.
Am darauf folgenden Freitag lese ich ein Buch über zwei Ehepaare - einen Roman ohne religiösen Kontext.
Um Punkt drei Uhr nachmittags komme ich zur Textzeile:
“Sie besuchten ein Konzert 'la transfiguration de notre Seigneur Jesus Christ - die Verwandlung unseres Herrn Jesus Christus.“
Jesus Christus wurde im gesamten Buch nur dieses einzige Mal erwähnt.
Fortsetzung folgt...
 
Nachdem mich am U-Bahnhof ein Italiener namens “Raffaele“ anspricht, taucht dieser Name in den nächsten fünf von mir gelesenen Büchern auf - und zwar prononciert als “Raffaele“, nicht als “Raffael“ oder “Raffaelo“.
Nach dem Motto “Man sieht sich immer zweimal“ treffe ich diesen Mann aus Sardinien noch einmal am Bahnhof.
Einmal lese ich in einem Roman von einer Frau, deren Liebhaber 17 Jahre jünger ist als sie - sich jedoch als der Ältere fühlt. Am nächsten Tag lese ich in der französischen Ausgabe der Zeitschrift “Marie Claire“ ein Interview mit Tilda Swinton, deren Lover ebenfalls 17 Jahre jünger ist als sie, sich jedoch als der Ältere fühlt.
Mein Lover zu dieser Zeit ist auch 17 Jahre jünger als ich.
 
Im nächsten Buch, das ich lese, ist der Lover der Protagonistin wieder 17 Jahre jünger als sie !
Im Buch “Das Halsband der Tauben“ von Raja Alem wird erzählt, Frauen sollten bei Eheproblemen über einem Becher Wasser die 99. Sure des Koran rezitieren. Nachdem ich dies gelesen habe, will ich mir am nächsten Tag aus einem Kaffeeautomaten eine Melange holen. Ein arabisch anmutender Mann mit muslimischer Gebetskappe kommt daher und stellt einen Becher Wasser auf dem Kaffeeautomaten ab.
 
Einmal lese ich das Buch “Esoterisches Christentum“, in dem steht, dass ein gewisser Lightfoot den 15. September als Geburtstag von Jesus Christus festgelegt hat. Am nächsten Tag taucht in einem italienischen Roman wieder der 15. September auf. Ein charismatischer Anführer startet an diesem Tag eine Forschungsexpedition, zusammen mit einigen ihm ergebenen Anhängern. Diesmal soll die Reise übers Meer hinaus führen.
 
Werbung:
Einmal kommt in einem Buch das Datum “22. April“ vor. Eine ehemalige langjährige Freundin von mir namens Elisabeth hat an diesem Tag Geburtstag. Ein paar Seiten weiter taucht das Datum “14. November“ auf. Eine ehemalige langjährige Freundin von mir namens Elisabeth hat an diesem Tag Geburtstag.
 
Zurück
Oben