C
Condemn
Guest
Vielleicht macht auch die offensichtliche Fremdbestimmung, Aushöhlung des Rechtssystems usw. zornig. Es entlädt sich halt nur an der falschen Stelle.
Ja. Das ist momentan ganz sicher der Fall. Diese ganzen Probleme von Geheimdienst-Überwachung über Finanzkrise bis zu TTIP etc. sind ja unheimlich komplex und man muss entweder viel Interesse und Zeit haben oder das fast schon als "Job" begreifen um sich da reinzufuchsen und es wird kaum jemanden geben der das wirklich bis in die Tiefen schafft.
Aber, es wird sich immer in die Richtung entladen die gerade emotionalisiert. Momentan sind das Flüchtlinge und zum Glück ist es ja nicht die Mehrheit der Bevölkerung die ihre Frustration gegen Flüchtlinge richtet. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir in Zukunft jede Menge Demos gegen das Finanzsystem usw. sehen werden, so wie Occupy nur größer. Allerdings erst dann wenn das was sich hinter den Kulissen zusammenbraut offenbar wird. Zuerst werden die Medien vielleicht noch mal (wie vor etwa einem Jahr) schreiben, die Krise sei ja mittlerweile überwunden - die kommt erst noch.
Sehe ich nicht ganz so. Es zeigt sich noch nicht direkt oder total konkret, aber erstens mal haben Wikileaks und Snowden hinter den Kulissen schon sehr viel bewirkt. Der Druck auf die Geheimdienste hat unendlich zugenommen, auch in den USA. Die Sorge aller Verantwortlichen wird nun sehr viel größer sein und sie werden sich weit mehr zurückhalten und vieles nicht mehr so einfach durchsetzen können. Auch im Internet hat sich viel getan... selbst große Konzerne wie Apple oder Mail-Dienstleister entwickeln Verschlüsselungstechniken etc. Das sind alles nur Kleinigkeiten, aber es gibt viel mehr Beispiele.Hat sich denn irgendwas geändert seit Wikileaks, seit dem Bankencrash, seit Griechenland? Nichts.
Wichtiger: Die Stimmung... die Bevölkerung ist viel viel skeptischer geworden und sehr viel US-kritischer. Man kann das gut erkennen wenn es Artikel gegen Russland gibt. Die Kommentar-Spalten sind voll von Vorwürfen gegen die USA und man müsse sich Richtung Russland orientieren etc. Das ist teilweise nicht super-differenziert, aber dieser Stimmungsumschwung (vor einigen Jahren war man sehr schnell "antiamerikanisch", was ein Vorwurf war) hat Einfluss auf die Politik, auch wenn das nicht so klar erkennbar ist. Auch TTIP wird nicht so leicht wie es geplant war etc. Ich denke, das sich vieles verändern wird und Wikileaks und Snowden aber auch vieles andere das herauskam eine sehr wichtige Rolle dabei spielt.
Das System ist nicht mehr so stark und die Piraten waren in keinster Weise geeignet, was ich auch gerne anders gesehen hätte, aber das war ja eine viel zu unprofessionelle Truppe. Aber das System... Finanz und Politik und Medien... sie verlieren alle an Macht. Es ist schon fast Mainstream geworden dem Mainstream nicht zu vertrauen. Die Auflagen sinken dramatisch. Die Politik steht m.A.n. vor einem Umschwung. Deutschland ist bisher sehr stabil, aber die EU insgesamt ist es nicht... Tsipras ist ein Beispiel und es wird noch viele Wahlen geben die zu Zitterpartien für etablierte Kräfte werden, vielleicht allen voran Frankreich." wir sind das Volk" wäre zumindest schon mal der richtige Slogan. Es brennt in der Volksseele nicht zu Unrecht. Dann tauchen auch mal neue Parteien auf, wie die Piraten, wo man das Gefühl haben könnte, die knacken das festgefahrene System, aber das System ist stärker.
Am wichtigsten ist m.A.n. das Finanzsystem und das ist unglaublich marode. Die Zentralbanken haben ihre Möglichkeiten fast aufgebraucht und die Schuldenberge, v.a. im Bankensektor sind dramatisch angewachsen. Die Bevölkerung wird mehr Bankenrettungen kaum einfach hinnehmen und deshalb denke ich auch was ich oben sagte, das es irgendwann in nicht all zu ferner Zukunft Demos vor Banken v.a. der EZB geben wird... oder vielleicht eher in den USA.
Was ich nur irgendwie befürchte ist, dass solche Entwicklungen durch Krieg torpediert werden könnten, das sich die Bevölkerungen noch mal gegen irgendeinen Feind aufhetzen lassen könnten... etwa Russland. Das würde natürlich alles andere in den Schatten stellen und ziemlich unmöglich machen. Aber wenn der Frieden erhalten bleibt, wird es m.A.n. erstaunliche Bewegungen geben die aber natürlich auch nicht gerade schön werden... aber sicherlich sehr spannend.
Die Volksparteien sind in einigen Fragen nicht so stabil wie sie wirken. Die CSU ist z.B. in Fragen des Euro sehr gespalten und die CDU eigentlich auch. Das werden die nächsten Abstimmungen über Griechenland zeigen. Der IWF soll wohl nicht mehr an Board sein und eigentlich ist das für die CDU ein No-go... aber egal wie es ist, es wird vermutlich noch viel kommen was die CDU auch nicht so einfach abnicken wird... Grüne und SPD müssen schon etwas aufpassen überhaupt noch wahrgenommen zu werden und gleichzeitig könnte es einige Veränderungen geben. Je extremer die Stimmung wegen der Flüchtlingsfrage wird, desto stärker wird sicherlich die AfD. Je krasser es in Finanzfragen wird, desto stärker könnte Luckes neueste Partei werden... das ist natürlich alles nicht berechenbar, aber die Zeiten der stabilen Verhältnisse im Bundestag gehen dem Ende zu. Das halte ich wirklich für sicher.Großes Umdenken wird nicht von den großen Volksparteien zu erwarten sein. Sie würden nicht mehr gewählt. Es bleibt also nur die Eskalation, die schlechteste aller Lösungen. Vielleicht hat man das bereits geahnt, die Überwachung wird immer besser ( natürlich nur wegen der Terroristen)
Und ja, ich denke das man auf Eskalationen vorbereitet ist bzw. Vorkehrungen trifft. Die Polizei geht ja sowieso schon weit härter gegen Demonstrationen vor, und mit allen möglichen Mitteln wie Agent Provocateurs etc. Das lief ja sogar schon bei Stuttgart 21...