Mindestens genauso stört es mich, wenn dann manche Kritiker den Unverstandenen mimen, weil ja jedes Wort missbilligend umgedeutelt wird und man am Ende bei den Glatzen landet. Das ist doch Unsinn! Es wird eben nicht jeder Kritiker sofort ins rechte Eck geschoben - wenn das deine Wahrnehmung ist, nenn ich das etwas verpeilt.
Ins rechte Eck gestellt, werden -meiner Meinung nach zurecht- kommentare, von denen es in diesem Forum ja nur so wimmelt, bzgl. irgendeiner deutschen Mentalität, die sich mit dem nahöstlichen Gemüt nicht verträgt, oder allgemein irgendwelche völkischen Vorstellungen, oder wenn von der islamistischen Radikalität breiter Bevölkerungsschichten die Rede ist, die in den Flüchtlingsströmen nach europa transportiert wird, oder wenn deutsche Armut mit der Not der Flüchtlinge aufgewogen wird, denn man müsse sich ja zunächst um die eigenen Leute kümmern, oder wenn es heißt, man müsse diese die Bevölkerung demokratisch miteinbeziehen, wo und wie viele Flüchtlinge aufgenommen werden können, was bitte blanker Hohn gegenüber der Situation dieser Menschen ist, usw. Das ist also genau der Punkt, dass bevor hier überhaupt ernsthaft über Integration, Flüchtlingspolitik, Dublin, Menschenrechte, Ressourcen, GASP, Bedrohungsszenarien etc. diskutiert werden kann, da schon irgendwelche vollhonkigen Annahmen aufgestellt werden auf deren Basis nichts erreicht werden kann, außer Nazi und Bolschewisten-bashing (über das socialmedia-Geschrei hast du dich übrigens nur einseitig ausgelassen, denn jedem Soziologie-Studenten, der sich an seiner Rob Roy-Mission der Gerechtigkeit aufgeilt, entspricht ein Geschichte- oder Jusstudent, der gerne mal von den linkslinken GrünSocken-Mainstream-Bevormundern säuselt - das wird dir wohl auch nicht entgangen sein)
Natürlich ist niemand ein Nazi der Kritik übt, natürlich ist niemand ein Rechter der Kritik übt, aber, dass der Gutteil der Kritik mit Vorstellungen einhergeht, die selbstverständlich als rechtsbackig eingestuft werden müssen, gerade hier im Forum, ist eine ganz andere Sache. Und dass man sich über rhetorische Perlen wie "ich bin kein Nazi, aber..." lustig macht, liegt ja wohl in der Sache selbst. Viel ungünstiger kann man eine Paralipse wohl nicht wählen.