1.Leute hinterlassen immer Spuren und wenn du es nicht beweisen kannst musst du woanders hin. Ich darf auch darauf hinweisen, dass Deutschland ein speziell ausgesuchtes Ziel ist, und kein Nachbarland und ebenfalls kulturell und sprachlich ungeeignet. Auch das Asylrecht bezieht zu erstem Punkt Stellung.
Ja, Drittstaatenregelung und Dublin-III etc. Diese Regelungen sind aber auch nich unumstritten. Wenn Flüchtlinge nur den entsprechenden Nachbarländern aufgebrummt würden, hätten die die ganze Last - auch nicht unbedingt praktikabel. Sich drauf ausruhen zu wollen, dass wir ja weit entfernt sind, macht die humanitären Gedanken hinter z.B. den Genfer Konventionen meiner Ansicht nach auch wieder zum Lippenbekenntnis.
Bedenke auch: Wenn jedes Land die Schiene fahren würde "Ohne Beweis der Verfolgung keine Aufnahme" - und jedes Land hätte dazu die gleiche berechtigung wie Deutschland, weil jedem Land dschihasdistischer Terror droht - wohin sollten dann die Flüchtlinge, die wirklich verfolgt werden, aber keine validen Beweise dafür liefern können?
Außerdem ist nicht nur Verfolgung und Opposition ein anerkannter Fluchtgrund:
http://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/mrz/assets/Stichworte/MRZ_Stichw_GFK_neu1.pdf
Uni-Potsdam schrieb:
Auch Bürgerkriegsflüchtlinge, die ja aufgrund allgemeiner Kriegsgefahren flüchten und unter den Schutzbereich des Humanitären Völkerrechts fallen, sind nicht vom Anwendungsbereich der Konvention umfasst
Wie willst Du damit umgehen? Da reicht doch schon die Herkunft als Beweis... oder?
2.Es ist mir klar, aber wenn die Alternative Unruhen, soziale Konflikte und eventuell ein Bürgerkrieg sind, dann ist das akzeptabel. Außerdem ist es wie gesagt nicht die einzige und nur wegen der Vorteile hier beste Option nach Deutschland zu gehen. Die kommen nur weil wir so nett sind.
Darum bin ich ja auch so stark dafür, dass Europa sich auf eine gemeinsame Linie einigt, die allerdings NICHT "Grenzen dicht!" heißen sollte - zumindest nicht, ohne entsprechende Anlaufstellen und legale Wege für Asylanträge und gegebenenfalls Einreise (und Verteilung auf ganz Europa) zu schaffen.
3. Ist ja ohnehin der Fall, dass Deutschland ganz schnell wieder als rechts gilt, obwohl wir schon so viele Migranten akzeptieren. Aber Merkel hat sich teilweise selbst das Problem geschaffen mit Floskeln diese Leute anzulocken, obwohl das so nie machbar war und vor allem gefährlich ist, weil viele dieser Einwanderer mit Demokratie und westlichen Werten nichts anzufangen wissen und leider sogar schlimmer. Zusätzlich erschafft sowas dann auch Gegenradikalisierung.
"Viele dieser Einwanderer"? Wie viele? Viele genug, um alle unter einen Generalverdacht zu stellen?
4. Der Unterschied ist aber riesig, weil der IS, das Produkt eines Volksaufstands quasi das heutige "dritte Reich" ist und dieser Vergleich ist nur von der militärischen Stärke und dadurch der Umsetzung der Ziele eine Übertreibung (glaubt jemand die würden die Juden nicht auch alle umbringen, wenn sie es könnten, ich glaube es jedenfalls nicht). Deutschland lässt eine Volksgruppe ins Land, die gerade Christen, Jesiden, und selbst (da auch Muslime) Schiiten mit einem Genozid bedroht. Das ist der Unterschied. Wenn der wegen dieser Bedrohung minimal verringert werden muss, und nur noch wirklich Verfolgte aufgenommen werden, dann ist das mehr als gerechtfertigt.
Ich weiß nicht, wie die aktuellen Prüfungen stattfinden, bzw. wie vorgegangen wird, wenn was für Zweifel bleiben.
Aber ich stelle es mir fast unmöglich vor, Opposition und/oder Verfolgung wirklich gut zu belegen. Wie soll das gehen? Gib mal ein konkretes Beispiel. Der Spruch "Leute hinterlassen immer Spuren" reicht mir da nicht aus.
Desweiteren ist eben noch zu beachten, dass (Bürger-)Kriegsflüchtlinge nicht unbedingt verfolgt werden müssen, um als Flüchtling anerkannt zu werden (siehe Link und Zitat oben).