Die Helfereuphorie... und der Flüchtlingswahnsinn...

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Bitte, nach Möglichkeit und Sinnigkeit, immer entweder ganze Beiträge oder zumindest ganze Sätze von mir zitieren. Ein einziges Wort herauszunehmen und ohne Kontext zu interpretieren wird dir keinen Erkenntnisgewinn bringen.


Natürlich handeln die Rechten in dieser Hinsicht oft genauso verblödet und stumpf wie die, die ich kritisiere. Aber das darf kein Argument sein. Wenn man Nazis und ihr völlig einseitiges Weltbild kritisiert, dann ist es doch Unsinn, selbst genau die gleichen Denk- und Sprachmuster zu verwenden.

An deinem Beispiel siehst du selbst ja sehr genau, wo das Problem liegt. Du hattest dann keinen Bock mehr auf das Gespräch. Du hast auf Durchzug geschaltet. Kann man dir auch nicht verübeln. Wäre das nicht passiert, hätte sich vielleicht eine Diskussion ergeben können, und vielleicht hätte sie dich umstimmen können oder vice versa. Aber man kann sich nicht auf der einen Seite beschweren, dass Nazis so irrationale und festgefahrene Weltbilder haben, wenn sie ständig mit polemischen ad-hominem-Angriffen ohne großen argumentativen Wert konfrontiert werden. Genau damit spielt man nämlich den Nazis, die (oberflächlich) sachlich und überlegt agieren und Argumente bringen genau zu. Die können dann milde lächeln und sagen "außer Beleidigungen fällt dir nichts mehr ein". Und wenn sowas in einer öffentlichen Diskussion (wie einer Talk-Show) passiert, werden viele Leute sich denken "genau".

Wie gesagt, ich kann und will ja keinem vorschreiben, wie er sich zu verhalten hat. Aber wer glaubt, dass Gewalt (egal ob körperlich oder verbal) die Lösung für das Naziproblem ist, der kann sich von mir aus gleich mit dem "Pack" zusammensetzen und irgendwohin fahren, wo sie sich dann gegenseitig bis an ihr Lebensende gegenseite anschreien und gegenseitig zusammenkloppen können. Für mich ist das aber keine Art und Weise, gesellschaftliche Probleme langfristig (!) zu lösen.

Schau Tarbagan, deine Für-Rede bzgl Diskussion und Begegnung auf inhaltlicher Ebene ist doch nur deiner Unterstellung gedankt, dass die selbsternannten besorgten Bürger tatsächlich einfach nur reden und Austausch, Aufklärung wollten. Zugegeben, es ist nun eine Unterstellung meinerseits.... aber dieser Eindruck entsteht nun mal bei diesem distanzierten Rundum-Blick, den du für dich sprechen lassen möchtest. Auf die zu zeigen, die sich der sogenannten Sorgen und Nöte ernsthaft annehmen und durch Belege und Fachwissen sowie beherztes Engagement zum Teil berechtigte Sorgen wenigstens mal entkräftigen .... mit der Forderung, sie sollten sich doch lieber auf Austausch konzentrieren statt die Nazikeule zu schwingen ist ein leichtes. Wo bist du in den Fäden oder Sozialmedien (?) gewesen und hast dich dieser besorgten Bürger angenommen, bist selbst deinem Anspruch gefolgt? Könntest du das? (ist keine Infragestellung, traue ich dir nämlich durchaus zu.) Wenn ja, dann tu es doch bitte auch. Dann wird dir vielleicht auch ein Mechanismus auffallen, wie das mit der "Nazikeule" nämlich wirklich läuft. Und vielleicht auch, wie sehr diese "besorgten" Menschen echten Austausch auf Augenhöhe wünschen und informiert sein wollen.
 
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http://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-integration-101.html
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat in einer Stichprobe herausgefunden, dass langfristig nur 55 Prozent der Flüchtlinge und Asylbewerber, die in Deutschland bleiben, erwerbstätig sind. Bei den vor kurzem Eingereisten liegt die Quote nach IAB-Schätzungen deutlich darunter, bei etwa 30 Prozent.

Das hat auch damit zu tun, dass ein Großteil der Asylbewerber und Flüchtlinge in Deutschland schlecht ausgebildet sind. Zwar gibt es dazu bislang noch keine repräsentativen Daten, das IAB kam in einer Stichprobe aber zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel der Befragten keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Nur 13 Prozent haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium, 24 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss.


Da lag ich mit 30-40% ja recht gut.
 
http://www.welt.de/regionales/hambu...iderspruch-gegen-Verbot-von-Neonazi-Demo.html
Die Sicherheitsbehörde hatte ihr Verbot mit zu erwartenden Straftaten von Rechts und Links begründet. Aber auch mit der zu niedrigen Zahl der ihr zur Verfügung stehenden Polizeikräfte argumentiert. So sollen am kommenden Wochenende kaum auswärtige Kräfte frei sein, die in Hamburg eingesetzt werden könnten.

"Die sicher zu erwartenden gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Teilnehmern des Aufzuges und gewaltbereiten Gegnern können nicht mit den zur Verfügung stehenden polizeilichen Kräften verhindert werden", heißt es in der 40 Seiten umfassenden Verbotsverfügung.
 
Du kannst die Zahlen auch nicht in Bezug zur Gesamtbevölkerung nehmen, sondern zu den tatsächlich freien Stellen. Dann kommst du von jetzt 6,6 Bewerbern (4 Mio. Arbeitsplatzsuchende) pro Stelle auf 8,3 Bewerber (wenn nun eine Million Flüchtlinge hinzukommen jedes Jahr und die meisten von ihnen sind im arbeitsfähigen Alter).

Das ist eine klassische Rechnung, die aber verschiedene Faktoren nicht mit berücksichtigt:

http://osz-gegen-rechts.de/index.php?id=34

osz-gegen-rechts schrieb:
Es werden keine Arbeitsplätze von Ausländer/innen weggenommen, sondern geschaffen und gesichert.

Hier wird eine auf den ersten Blick eine einfache Rechnung aufgemacht. Ungefähr vier Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland arbeitslos gemeldet. Auf der anderen Seite lebten nach Angaben des statistischen Bundesamtes im Bundesgebiet im Jahr 2000 7,3 Millionen Ausländer/innen, von denen über zwei Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder selbstständig tätig waren.

(Sackgasse rechtsextrem – Argumente gegen rechte Sprüche, Berliner Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung, 1999, S.49)

Die Behauptung, dass "Ausländer den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen", ist aus mehreren Gründen falsch und unhaltbar. Die meisten Ausländer/innen arbeiten in Arbeitsfeldern, die nicht attraktiv für deutsche Arbeitslose sind. Rund 60% der seit Anfang 1989 erteilten Arbeitserlaubnisse für Ausländer/innen, sind ausgestellt worden, weil auf dem Arbeitsmarkt keine geeigneten Kräfte verfügbar waren. Bis heute gilt der "Vorrang der Inländer" bei der Vergabe von Arbeitserlaubnissen. Niedrigqualifizierte oder hochqualifizierte Stellen in Deutschland können oft nicht von hier ansässigen Menschen besetzt werden. Eine einfache Aufrechnung ist also eine Milchmädchenrechnung.

Gerade in den neuen Bundesländern kann den Ausländer/innen nicht die Schuld an der bis zu 20prozentigen Arbeitslosenrate gegeben werden, da der Ausländer/innenanteil an der Bevölkerung in diesen Bundesländern um 2 % liegt (Brandenburg 2,1%, Mecklenburg Vorpommern 1,4 %, Sachsen 1,8 %, Sachsen Anhalt 1,8% und Thüringen 1,3%) beträgt.

Die wenigen Einwander/innen können also schon rein rechnerisch nicht an der Massenarbeitslosigkeit schuld sein.

Die wirkliche Ursache für die hohe Arbeitslosenrate muss also woanders, beispielsweise bei den Unternehmen und in der Wirtschaftspolitik gesucht werden. Im Zuge der Rationalisierung in der Industrie, in ehemaligen staatlichen Betrieben wie der Post oder der Telekom und in den kommunalen Verwaltungen kommt es immer wieder zu Massenentlassungen, von denen AusländerInnen genauso betroffen sind wie Deutsche.

Zum Schluss ist es wichtig zu erwähnen, dass gerade Ausländer/innen Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Die ausländischen Unternehmer/innen (ca. 240.000) beschäftigen immerhin 570.000 Arbeitnehmer/innen und es werden jährlich neue Arbeitsplätze geschaffen. Es werden also keine Arbeitsplätze von Ausländer/innen weggenommen, sondern geschaffen und gesichert.

Deine letzte Frage finde ich schräg. Ich mache den Begriff Asylkritik an Inhalten fest, nicht an der Gesinnung. Da könnte ich dich auch fragen, ob ein Mann mit blauen Hosen und einer Vorliebe für das Briefmarkensammlung Asylkritik üben.

Blauhosige Briefmarkensammler fallen soweit ich weiß nicht überproportional damit auf, dass die sich kritisch über den Bau von Asylantenheimen äußern. Neonazis schon.

Deine Definition von Asylkritik, Asylanten nicht hier haben zu wollen und mit aller Macht dagegen zu kämpfen, wäre sicherlich fremdenfeindliche Denke (so würde ich das bezeichnen), aber ich benenne die dann auch so und nehme nicht einen Begriff, um Kritik an der Asylpolitik braun einfärben zu können, damit man ihn dann hernehmen kann, um zusagen: "Ey, Du bist aber braun, Du hast das Wort Asylkritik benutzt, das ich soundso definiere für mich."

Ich nahe geschrieben:

Unter Asylkritik verstehe ich eher Kritik daran, sie aufzunehmen, sie nicht hier haben zu wollen, bzw. den Anteil der "echten Asylfälle" kleinzureden.

Ich sehe hier so einige User mit "Grenzen dicht!"-Wünschen, oder die über "Wirtschaftsflüchtlinge" oder "echte Asylfälle" und deren großen/kleinen Anteile urteilen. Sind diese User jetzt für Dich fremdenfeindlich?

Übrigens, Joey, in Hamburg sind für diesen Sonnabend rechtsradikale Demonstrationen angemeldet, die per Gericht zwar abgelehnt wurden, also nicht stattfinden dürfen, man jedoch Ausschreitungen befürchtet.

Es gibt eine Gegenveranstaltung auf dem Rathausmarkt, mit Politikern fast aller Fraktionen usw. Wer sich also beteiligen möchte (und hier in der Nähe wohnt natürlich), kann sich ab 11h dort einfinden.

Ich lebe derzeit leider nicht in Hamburg (auch, wenn es hier noch in meiner Signatur steht). Sonst... gerne.

Wie man sieht, die Krawallhirnis von Rechts beginnen auf die Straße zu gehen. Das war zu erwarten. Sie dürfen zwar offiziell nicht, aber wenn sie sich nicht dran halten, hilft nur die eine oder andere Hundertschaft an Polizeiaufgebot.

Dafür können aber die Flüchtlinge nichts. Und das darf auch nicht Grund sein, deren Anliegen weniger wohlwollend zu betrachten. Die Krawallhirnis sind unser Problem, nicht deren.
 
Schon die Rede Merkels im Bundestag dokumentierte diese Schwäche, die durch das Loblied auf das deutsche Asylrecht übertönt werden soll. Darin enthalten war nämlich auch der Satz, dass „Wirtschaftsflüchtlinge“ in Deutschland keinen Platz hätten. Wie verträgt sich dieser Satz mit der neuerdings als „Ausnahme“ bezeichneten Regel der vergangenen Monate und Jahre, Migranten und Flüchtlinge ungehindert nach Deutschland kommen zu lassen, ohne Rücksicht darauf, warum und woher sie kommen? Wie verträgt sich dieser Zuzug mit der Versicherung, Einwanderung nach den Bedürfnissen eines Einwanderungslandes steuern zu wollen? Schließlich: Wie will die Kanzlerin ihrer Ankündigung auch Taten folgen lassen? Die Verwaltung ist derzeit nicht einmal in der Lage, die Flut von Asylanträgen zu bewältigen, erst recht aber nicht, aus deren Ablehnung zuverlässig Konsequenzen zu ziehen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/...ngela-merkels-rede-kein-vorbild-13794113.html

Und weiter:
Dass es mit der deutschen Asylpolitik so nicht weitergehen kann, ist aber offenbar erst dann glaubwürdig, wenn Winfried Kretschmann es sagt. Um Konsequenzen daraus zu ziehen, wären aber nicht nur Mut, Kraft und Stärke nötig. Dazu bräuchte es Härte.
Was ich immer predige...

LG
Grauer Wolf
 
Die Grenzen-Dicht-Fantasie kam nie von mir. Das müsstest Du mit dem Wolf besprechen.


LG
Any

Wieso besprichst nicht du es mit Wolf? Das wäre ggf fruchtbarer? Oder wie siehst du die Grenzen-Dicht-Forderung? Spanien bzw. spanische Flüchtlingspolitik hattest du ja auch als Anschaungsmaterial in die Runde geworfen.

Und @Asylkritiker.... so nennen sich "Einwanderungs"gegner, die sich nicht als Asylphobiker und fremdenfeindlich wahrgenommen wissen wollen.

Was aber natürlich quatsch ist, denn "Asylkritiker" sind wir dieser Tage alle. ;)
 
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