Perverser noch, in nationasozialistischer Denke waren Juden "Schädlinge" eines ansonsten mehr oder weniger "gesunden Volkskörpers". Sie wurden als angenommenes "Ungeziefer" entmenschlicht, wodurch die Hemmschwelle zur Tötung durch jahrelange Indoktrination nach und nach herabgesetzt wurde.
Die hinter diesem ominösem "Volkskörper" stehende Ideologie besagte, dass menschliches Blut Träger einer sozusagen genetisch bedingten, jeweils spezififischen Kultur einer "Rasse"sei, eine Idee, die sich seit ca. Mitte des 19.Jhrs unter anderem durch ein damals viel beachtetes "populärwissenschaftliches" Werk, nämlich dem
"Essay über die Ungleichheit der Menschenrassen" von Joseph Arthur de Gobineau, stark weiterverbreitete. (Genau aus diesem Grund spielte der Begriff des Blutes für die Nazis auch eine so entscheidende Rolle.)
Das nur mal kurz als einer von vielen Hintergründen, um zu zeigen, dass das, was dann diverse Jahrzehnte später geschah, nicht einfach so aus einem zufälligen "braunen Dunst", entstanden aus Dolchstoß und Weltwirtschaftskrise, "passierte", sondern ideengeschichtlich als "Same" schon viel früher angelegt wurde.
Aber ach, nee, komm, is ja schon so lange her, immer diese doofe Historie, hat doch mit heute nix mehr zu tun....