Hallo santafee,
darf man die Methodik tatsächlich nicht veränderten Gegebenheiten anpassen? Mir stellt sich dann allerdings die Frage, wem dient denn dann die Wissenschaft nur noch sich selbst und ihrer eigenen Methodik?
Man
muss die Methodik sogar veränderten Gegebenheiten anpassen - das ist ein Grundgedanke der Wissenschaft. Wenn neue Dinge nachgewiesen werden, die man mit der Wissenschaft nicht erklären kann, dann müssen neue Systeme entwickelt werden. So entwickelt sich die Wissenschaft immer weiter (gutes Beispiel: Lichtgeschwindigkeit, die die klassische Physik irgendwie über den Haufen geworfen hat).
Das Problem der "
spirituellen" Dinge ist folgendes: Sie sind nicht nachgewiesen. Und die Wissenschaft sieht keinen Grund, sich mit Dingen zu beschäftigen, die es ihrer Ansicht nach nicht gibt. Sobald ein einziger Psychic nachweisen kann, dass er Dinge mithilfe seiner Gedankenkraft bewegen oder manipulieren kann, wird ein riesiger Ruck durch die wissenschaftliche Gesellschaft gehen. Aber leider hat das in der Geschichte der Menschheit noch nie jemand geschafft, dadurch ist die Chance sehr groß, dass es sich dabei um keine echten Fähigkeiten sondern Scharlatanerie handelt. Gleiches kannst du auf alles andere anwenden, was so in diesen Bereich fällt, genauso das:
Vielleicht kannst du einfach nicht akzeptieren, dass es Menschen gibt, die mehr aus der Umwelt aufnehmen als andere und daher um manche Dinge einfach wissen
Wenn es diese Leute gibt, warum können sie dann nie beweisen, dass sie mehr wissen als andere? Wenn sie das nicht nachweisen können, hat dieses Wissen keine Relevanz für unser Leben und was keine Relevanz für unser Leben hat, ist für die Wissenschaft uninteressant. (wo wir wieder wären bei: dient den Menschen)
ein aufgeschlossener Wissenschaftler könnte diesen vielleicht finden.
Dazu noch was: Wenn man irgendetwas "spirituelles" wissenschaftlich nachweisen kann, dann regnet es nicht nur Unmengen von Geld, sondern auch Nobelpreise ohne Ende. Egal ob "aufgeschlossen" oder nicht, jeder Wissenschaftler würde versuchen, sich das unter den Nagel zu reißen. Leider geht es nicht - weil es das alles eben nicht gibt.
Ich bin der Meinung, das wir Menschen nicht nur auf die Sache reduziert werden können und unsere Spiritualität untrennbar zu uns gehört.
Dieser Meinung bin ich auch. Ich kann es gut verstehen, wenn sich Menschen spirituelle Fragen nach Gott und ähnlichem stellen, diese Fragen muss jeder für sich irgendwann beantworten, und Leute, die diese Fragen ignorieren sind nur halbe Menschen. Ich habe diese Fragen für mich schon im Alter von ungefähr 16, 17 Jahren beantwortet; es gibt keinen Gott, nichts metaphysisches, nach dem Leben sind wir halt tot, aus und vorbei, ein Gefühl wie bei hochdosiertem Ketamin, also nichts, wovor man sich zu fürchten braucht.
Aber ich selbst habe auch mal an all das geglaubt - mein erstes Wort, das ich lesen konnte, war übrigens "Gott"
Im Alter von 14 war ich nach einem Salvia-Trip mal absolut davon überzeugt, von einem Geistwesen aus einer anderen Dimension besessen gewesen zu sein - weil ich da etwas in meinem Kopf spürte, das da nicht hingehörte, das für mich sprach, das mit meinen Freunden ein seltsames "Spiel" spielte, dessen Regeln jedem, außer ihm selbst verschlossen geblieben waren (war trotzdem lustig, zuzusehen). Irgendwann vertschüsste sich dieser "Geist" wieder und ich war wieder allein in meinem Kopf.
Ich war damals so begeistert, dass ich mich mit diesen Phänomenen zu beschäftigen begann. Und irgendwann begann ich mich dann, mit Neurowissenschaften zu beschäftigen - und das war um einiges aufschlussreicher. Ich habe gelernt, wie unglaublich komplex die Funktionen des Gehirns sind. Hast du gewusst, dass es Leute gibt, die nach einem Autounfall, bei dem sie Schäden am Hirn davongetragen haben, plötzlich keine klassische Musik mehr hören konnten?
Sie konnten jede Musik normal hören. Nur sobald es klassische Musik war, hörten sie nichts mehr, außer etwas, das klang wie das "Schlagen auf Töpfen". Ist das nicht unglaublich? (Quelle: "
Der einarmige Pianist" vom Neurologen Oliver Sacks).
Andere Menschen waren nach einem Unfall plötzlich virtuose Klavierspieler oder ähnlich. Unglaublich, all das.
Ich kam schließlich zu dem Schluss, dass das, was ich erlebt habe, ganz einfach ein Streich meines Gehirns an mir selbst war. Das Gehirn kann dir alles suggerieren, sogar den größten Blödsinn.
Was ist denn so unglaubwürdig und abwegig an der Vorstellung, Wasser könne Informationen aufnehmen? Es kann ja auch unsichtbare Geschmäcker und Gerüche annehmen das kannst du jetzt sicher mit Molekülen erklären.
Sehr richtig! Die kleinsten Bausteine unserer Welt sind Atome.
Alles, was noch kleiner ist und irgendwie was mit Quantenphysik zu tun hat, gibt es zwar wissenschaftlich, ist aber für unser alltägliches Leben uninteressant, weil Quanteneffekte eben nur in absolut mikroskopisch kleinen Maßstäben auftreten (oder hast du schon einmal gesehen, wie eine Wand vor dir einfach "weggetunnelt" ist?), deshalb hat die klassische Physik ja auch so lange ohne Quanten ausgehalten.
Also, wenn Atome also die kleinsten Teilchen unserer alltäglichen, wahrnehmbaren, relevanten Welt sind, dann sind sie auch die kleinsten Einheiten der Information. Information ist quantifiziert, würde ein Wissenschaftler sagen.
Punkt ist: Um Information weiterzugeben, müssen da irgendwo Atome sein. Im Falle der Homöopathie: Moleküle des Arzneimittels im Wasser. Wenn diese Moleküle nicht da sind, dann ist das einzige, was da ist: Wasser. Zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom.
Tut mir Leid, der Beitrag ist lange geworden. Vielleicht liest du ihn ja trotzdem