Die Deprimierten

  • Ersteller Ersteller Abraxas365Mithras
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Naja, ob der Weg so widerstandslos ist, das sei mal dahingestellt.

Den Widerstand, seinem Leben ein Ende zu bereiten, muß man erstmal durchbrechen, den Mut haben nicht sehr viele Menschen.

Die Lebensgefährtin meines Sohnes war schwer depressiv, und obwohl in Behandlung, unternahm sie einen Selbstmordversuch. Mein Sohn fand sie in letzter Minute und sie wurde in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert. Am nächsten Tag stürzte sie sich vom Krankenhausdach in den Tod.
Will damit sagen, wenn jemand wirklich gehen will, dann findet er einen Weg und ist nicht aufzuhalten.

Ja - Sunny.... da hast Du absolut recht.
und abgesehen von der Freundin Deines Sohnes...
nicht jeder, der sich umbringt, hat vorher unbedingt an Depressionen gelitten.
Und nicht jeder, der an Depressionen leidet hat konsequenterweise den Wunsch sich umzubringen...
 
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=Linking;2341784]Das erinnert mich daran einmal erklärt bekommen zu haben, dass sich suizidale Depressive auch nicht wirklich den Tod wünschen, sondern den Zustand der inneren Ruhe herbeisehnen, der mit dem Tod verbunden wird.
Stellt sich natürlich die Frage, ob dieser Zustand nicht auch lebendig zu erreichen ist, und wenn ja warum der Tod dann trotzdem so anziehend wirkt :confused: Vielleicht weil dieser Weg widerstandslos zu gehen ist und man sich danach mit keinem Widerstand mehr auseinandersetzten muss???

Hallo Linking,

ein einziges Mal in meinem Leben hatte ich einen echten Todeswunsch - ohne Trauer ohne Depressionen, weil ich so große Schmerzen hatte, die ich nicht mehr aushalten konnte. Ich hatte nur den einzigen wirklich in dem Moment ernstgemeinten Wunsch zu sterben - bis ich plötzlich einen Narkosearzt vor mir sah - und das als Alternative zum Sterben in Betracht kam...:D
Wäre ich kurz vorher in der Lage gewesen mich umbringen zu können, dann hätte ich es getan - ohne wenn und aber...

Anders in der Zeit , als ich Depressionen hatte.... ich dachte schon ab und an an Suicid....aber irgendetwas hat mich gehalten.... immer, wenn ich anfing an mein ungeborenes Kind zu denken - und auch danach, als meine Tochter geboren war...
Doch es war eine Zeit der Angst - der Angst vor mir selber - vor einem Affekt.... - wie z.B., wenn ich im Auto saß - mal eben gegen den Baum zu fahren oder über die Brückenabsperrung...... - oder auch von einem Dach herunterzuspringen.
Ich hatte vor niemanden so viel Angst, wie vor mir selber...
Im Gegenteil - alles andere war mir sogar absolut gleichgültig...
ich machte mir keine Gedanken über andere, sondern sah mich nur in meinem Elend...
und worüber ich mir auf gar keinen Fall Gedanken gemacht habe, war die Möglichkeit, daß ich diese Ruhe in diesem Leben erreichen konnte....ich konnte es mir noch nicht einmal vorstellen - und hätte es mir jemand in dieser Zeit gesagt, hätte ich es absurd gefunden.
Ebenso war mir egal, was nach dem Tod passiert... ich dachte - ich sehe die Radischen von unten und das wars....Ruhe - Pause - Schicht im Schacht...

Wenn man in richtig tiefen Depressionen steckt, dann gübelt man nicht mehr oder denkt auch nicht mehr nach - und schon gar nicht an andere...
es herrscht eine emotionale Leere.... - wie ich ja schon ein paar Mal erwähnt habe.

Zur Therapeutenfrage fällt mir folgendes ein: ein guter Therapeut ist immer auch ein Manipulator. Ein Manipulator der kleinen Schritte. Und anfangs eher unbemerkt. Für den Patienten sieht es so aus, als wäre er selbst drauf gekommen :D

So, das huschte mir grad durch die Denkwindungen und wollte raus
Linking

Auch ein schlechter Therapeut kann manipulieren...:D

Klappt das denn auf Dauer?
Ich habe es nach dem 10. oder 15. Therapeuten, die ich alle höchstens zwei Mal gesehen habe - aufgegeben...jedesmal hatte ich das Gefühl, sie hätten selber den Schuß nicht gehört....- keine Ahnung, ob diese Wahrnehmung so richtig war....ist schon zu lange her.

Heute bin ich der Überzeugung, daß man aus einer Depression tatsächlich nur durch ein bestimmtes Wissen und ein Umdenken, eine Entscheidung herauskommt - und sich immer wieder in Selbstreflexion und Selbstkontrolle übt.

Vielleicht gibt es Gegenbeispiele - mir ist keines bekannt.

blue
 
genau da liegt der Hund bei mir begraben - weißt - es ist ein bischen
wie "Schizophren" - der eine weiß woher das kommt-wie es funktioniert-
was man dagegen tun kann und muß - - da kommt der andere und sagt,lass den Quatsch - bleib mal schön in dir drin - usw

da ist nicht nur bei Dir so, sondern bei jedem.
Die Entscheidung, was Du willst, mußt Du ganz alleine treffen - und tun mußt Du es auch alleine...:umarmen:
 
Weshalb ziehen sich Deprimierte ständig "gegenseitig" immer wieder runter,


statt sich "fürseitig" immer wieder raufzuziehen?



Ist das wirklich ein bleibendes Rätsel? :confused:



Vielleicht weil sie deprimiert sind? Wie sollen die sich denn raufziehen ???


Ich versteh eher nicht, warum du das nicht verstehst .... :D



:)
Mandy
 
Hallo Linking,

ein einziges Mal in meinem Leben hatte ich einen echten Todeswunsch - ohne Trauer ohne Depressionen, weil ich so große Schmerzen hatte, die ich nicht mehr aushalten konnte. Ich hatte nur den einzigen wirklich in dem Moment ernstgemeinten Wunsch zu sterben - bis ich plötzlich einen Narkosearzt vor mir sah - und das als Alternative zum Sterben in Betracht kam...:D
Wäre ich kurz vorher in der Lage gewesen mich umbringen zu können, dann hätte ich es getan - ohne wenn und aber...

Anders in der Zeit , als ich Depressionen hatte.... ich dachte schon ab und an an Suicid....aber irgendetwas hat mich gehalten.... immer, wenn ich anfing an mein ungeborenes Kind zu denken - und auch danach, als meine Tochter geboren war...
Doch es war eine Zeit der Angst - der Angst vor mir selber - vor einem Affekt.... - wie z.B., wenn ich im Auto saß - mal eben gegen den Baum zu fahren oder über die Brückenabsperrung...... - oder auch von einem Dach herunterzuspringen.
Ich hatte vor niemanden so viel Angst, wie vor mir selber...
Im Gegenteil - alles andere war mir sogar absolut gleichgültig...
ich machte mir keine Gedanken über andere, sondern sah mich nur in meinem Elend...
und worüber ich mir auf gar keinen Fall Gedanken gemacht habe, war die Möglichkeit, daß ich diese Ruhe in diesem Leben erreichen konnte....ich konnte es mir noch nicht einmal vorstellen - und hätte es mir jemand in dieser Zeit gesagt, hätte ich es absurd gefunden.
Ebenso war mir egal, was nach dem Tod passiert... ich dachte - ich sehe die Radischen von unten und das wars....Ruhe - Pause - Schicht im Schacht...

Wenn man in richtig tiefen Depressionen steckt, dann gübelt man nicht mehr oder denkt auch nicht mehr nach - und schon gar nicht an andere...
es herrscht eine emotionale Leere.... - wie ich ja schon ein paar Mal erwähnt habe.
Genau darauf wollte ich hinaus :kiss4:
Die Sehnsucht gilt nicht dem Tod, sondern der Ruhe. Deshalb wird auch oft mit dem Gedanken "gespielt" - ohne sich wirklich töten zu wollen.

Auch ein schlechter Therapeut kann manipulieren...:D

Klappt das denn auf Dauer?
Ich habe es nach dem 10. oder 15. Therapeuten, die ich alle höchstens zwei Mal gesehen habe - aufgegeben...jedesmal hatte ich das Gefühl, sie hätten selber den Schuß nicht gehört....- keine Ahnung, ob diese Wahrnehmung so richtig war....ist schon zu lange her.

Heute bin ich der Überzeugung, daß man aus einer Depression tatsächlich nur durch ein bestimmtes Wissen und ein Umdenken, eine Entscheidung herauskommt - und sich immer wieder in Selbstreflexion und Selbstkontrolle übt.

Vielleicht gibt es Gegenbeispiele - mir ist keines bekannt.

blue
Liebe Blue, da sprichst Du ein wahres Wort aus (wobei ich nicht sicher bin, ob das wirklich die EINZIGE Methode sein kann). Und ein guter Therapeut manipuliert eben in Richtung Gedankenöffnung. In ganz kleinen Schritten, so dass der Depressive auch mitgehen kann, denn könnte er größere Sprünge machen oder z.B. Loges Ansatz anwenden, wäre er nicht beim Therapeuten gelandet. Deswegen dauern Therapien oft auch so lange. Weil sich oft auch sehr schnell Widerstand aufbaut. Und der Patient oft vom Therapeuten erwartet, dass der nen Knopf im Kopf drückt und dann ist wieder alles paletti. Naja, ist zumindest meine Meinung dazu.

Linking
 
Vielleicht weil sie deprimiert sind? Wie sollen die sich denn raufziehen ???


Ich versteh eher nicht, warum du das nicht verstehst .... :D



:)
Mandy



Da machst du dir deine Antwort aber etwas zu einfach.
Es gibt verschiedene Stufen der Depressionen.
Und sie sind auch nicht an jedem Tag gleich schlimm.
Auch gibt es Depressive mit manischen Zügen.
Also kann man sich sehrwohl gegenseitig hochziehen. ;)


LG Nefri
 
Genau darauf wollte ich hinaus :kiss4:
Die Sehnsucht gilt nicht dem Tod, sondern der Ruhe. Deshalb wird auch oft mit dem Gedanken "gespielt" - ohne sich wirklich töten zu wollen.


Liebe Blue, da sprichst Du ein wahres Wort aus (wobei ich nicht sicher bin, ob das wirklich die EINZIGE Methode sein kann). Und ein guter Therapeut manipuliert eben in Richtung Gedankenöffnung. In ganz kleinen Schritten, so dass der Depressive auch mitgehen kann, denn könnte er größere Sprünge machen oder z.B. Loges Ansatz anwenden, wäre er nicht beim Therapeuten gelandet. Deswegen dauern Therapien oft auch so lange. Weil sich oft auch sehr schnell Widerstand aufbaut. Und der Patient oft vom Therapeuten erwartet, dass der nen Knopf im Kopf drückt und dann ist wieder alles paletti. Naja, ist zumindest meine Meinung dazu.

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Da kann ich nur zustimmen ...es ist ein Blickwinkel öffnen ...ein erweitern der Sicht ...
ich hatte keinen Therapeuten ...ich half mir mit Büchern über schwere Zeiten...Merksätze ...Tagebuch usw...
jedes verändern von Einstellungen beginnt mit einer "Manipulation" (Magie?oder Religion?:D)

mlg die Fee:)
 
Genau darauf wollte ich hinaus :kiss4:
Die Sehnsucht gilt nicht dem Tod, sondern der Ruhe. Deshalb wird auch oft mit dem Gedanken "gespielt" - ohne sich wirklich töten zu wollen.


Liebe Blue, da sprichst Du ein wahres Wort aus (wobei ich nicht sicher bin, ob das wirklich die EINZIGE Methode sein kann). Und ein guter Therapeut manipuliert eben in Richtung Gedankenöffnung. In ganz kleinen Schritten, so dass der Depressive auch mitgehen kann, denn könnte er größere Sprünge machen oder z.B. Loges Ansatz anwenden, wäre er nicht beim Therapeuten gelandet. Deswegen dauern Therapien oft auch so lange. Weil sich oft auch sehr schnell Widerstand aufbaut. Und der Patient oft vom Therapeuten erwartet, dass der nen Knopf im Kopf drückt und dann ist wieder alles paletti. Naja, ist zumindest meine Meinung dazu.

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Da haben wir den Salat......genau da wollte ich hin.....kleine Schritte ..... langsam ..... Ruhe ...... (Wir Menschen sind nicht gleich - wir "können unterschiedlich" Was der eine im schnellen vermag, vermag der andere langsam, wo der eine Lärm für braucht, braucht der andere Ruhe)

Ich mach - langsam - kleine Schritte - Ruhe - doch dafür intensiv
 
Vielleicht weil sie deprimiert sind? Wie sollen die sich denn raufziehen ???


Ich versteh eher nicht, warum du das nicht verstehst .... :D



:)
Mandy


.........wenn sie glauben die oberfläche erreicht zu haben wird ihnen am tag darauf bewusst das es nur eine kostprobe war der heilung der tieferliegenden depri.......gespräche unter betroffenen helfen aber auch die kompetenz gehört dazu!
 
Werbung:
Ja - Sunny.... da hast Du absolut recht.
und abgesehen von der Freundin Deines Sohnes...
nicht jeder, der sich umbringt, hat vorher unbedingt an Depressionen gelitten.
Und nicht jeder, der an Depressionen leidet hat konsequenterweise den Wunsch sich umzubringen...

Genau! Und darum gehts hier auch so kreuz und quer, weil jeder unter Depression was anderes versteht.

Es gibt sie nämlich nicht, DIE Depression, und deshalb stellts mir hier aufgrund so mancher oberflächlicher Heilslehren die Haare auf :confused:
 
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