Die Bibel, eine Frohbotschaft ..

Noch besser hätte es mir gefallen, würden sie keinen Menschen ausschließen egal woran sie glauben.

das sieht nur so aus, wir sind ja noch nicht am Ende, es wird sich noch vieles ändern.

Aber zurück zur frohen Botschaft, zur Bibel und Gottes Wort. Gott sprach früher mit den Menschen.

Gott sprach mit Noah über die Arche und mit Abraham über dessen zahlreiche Nachkommen.
Mit Mose redete er durch einen brennenden Busch und Josua verkündete er die Eroberung Jerichos.
Gott sprach früher zu den Menschen z.B. zu Adam über die Regeln des Paradieses und was passiert, wenn man sie bricht.

Gott sprach mit Hesekiel über die zukünftige Wiederherstellung des Landes, und mit Daniel über
die letzten Tage dieser Welt.
Gott sprach mit Jesaja über Christus, mit Jeremia über die kommende Gefangenschaft,
Gott redete mit Johannes dem Täufer über den nahen Retter und er sprach als Vater mit Jesus seinem Sohn.

Man fragt sich jetzt vielleicht, spricht Gott auch heute noch zu uns.
Da gehen die Meinungen der verschiedenen Gemeinde auseinander, ich persönlich bin davon überzeugt, dass Gott noch zu den Menschen spricht durch seinen Geist zu unserem Geist, nicht so wie früher durch brennende Büsche, sondern es äussert sich z.B. durch unsere Mitmenschen, durch Träume, oder durch unsere Gedanken und Gefühle, durch das was im Leben auf einen zukommt, wir müssen nur die Antenne Richtung Gott stellen. :D
 
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Ich dachte, dass es zur abschließenden Urteilsbildung hilfreich wäre, die gesamte Botschaft zu kennen und nicht nur einzelne Fragmente davon (wie jetzt den einen Paulus-Brief). Das wäre vermutlich hilfreich gewesen, sofern du die christliche Botschaft, so wie sie geschrieben steht, wirklich begreifen und objektiv beurteilen wolltest.
Es wirkt auf mich halt so, wie wenn man beginnt einen Film anzuschauen und dann nach ein paar Minuten wieder abbricht, aber anschließend eine fertige Meinung über den kompletten Film und dessen Geschichte hat.
Dieses Verhalten passt aber wohl hervorragend in die heutige Zeit. Kurz draufschauen, (vor-)urteilen und dann mit einem Finger von der Bildfläche wegwischen.
In dem Bezug die anfängliche Prämisse in weiteren Erklärungen kennenzulernen stimmt dies absolut. Die Prämisse wird sich aber nicht ändern sondern sie wird weiter erklärt. Da ich aber mit der Prämisse nicht einverstanden bin und die Argumentation mMn. wesentliches außer acht lässt, verurteile ich die frohe Botschaft nicht sondern sage, damit werde ich nicht warm werden können. Neugierig bin ich schon und ich könnte auch viel tiefer ins Detail gehen. Letztlich ist mir Sinn und Zweck nur noch nicht besonders klar.

Wenn wir aber weiter aufrichtig und auf Augenhöhe diskutieren, was dann sehr wahrscheinlich passieren wird ist das ok für mich. Es kann auch nicht schaden in den kognitiven Prozess zu schauen, der dabei vor sich geht.

Ist jetzt auch kein Vorwurf oder irgendwie böse gemeint. Ich kann das auch gut so stehen lassen.
Danke!
Wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr!

Grüßle
Christian
Wir haben ja noch ein paar Tage in diesem Jahr und ich wünsche es dir dann später. Sonst ist das so als würde man mit einem Bekannten auf der Straße stehen, sich verabschieden und dann in die gleiche Richtung gehen. :D
LG

mich würde interessieren was du meinst.
Na gut, ich denke man kann im Idealfall mit Missverständnissen auf "beiden Seiten" aufräumen und lernt vielleicht etwas dazu das man so noch nicht kannte oder betrachtet hat. Auch deine Meinung wird mich dann dazu interessieren, ich habe aber das Gefühl dass du sie sowieso teilen wirst, was ich aber auch gut finde. :D

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ich habe mir nun auch den zweiten Brief angehört.

Wir leben in einer spannenden Zeit was die Erfahrungen des Mysteriums angeht.
Es reicht schon Eckart Tolle zuzuhören um ein paar Schritte aus den bedingten Erscheinungen herauszutreten und das Mysterium zu erfahren.

Es muss nicht mal jemand etwas erzählen, es kann der Bewusstseinszustand des Flows sein, der die „Tore dahin öffnet“ ganz im Hier und Jetzt ohne aus dem inneren heraus das Außen zu interpretieren sondern das äußere sich im inneren ausgießen kann.

Ganz zu schweigen von den wertvollen, wunderbaren Meditationen zu denen Menschen weltweit Zugang gefunden haben, bei denen sie schon nach ein paar Wochen Praxis erfahren dass der angewöhnte Blick und die angewöhnten Geistesinhalte vieles nicht erfassen in diesem unergründlichen Mysterium.

Wenn ein Mensch einem Anderen zugesteht dieses Mysterium und den Ursprung bedingter Erscheinungen zu erfahren, gibt es eigentlich nicht viel darüber zu berichten.
Das Mysterium ist, die Erscheinungen sind, damit umgehen kann jeder alleine.
Von Grund auf wehre ich mich aber einem anderen Menschen diese Erfahrung abzusprechen.

Es braucht dazu kein besonderes Talent, es braucht keine Zauberkräfte, es braucht nur Ruhe im Geist und Achtsamkeit, im Idealfall sind die äußeren Bedingungen günstig.

So kann man sich für andere Freuen und für sich selbst, denn je mehr Klarheit desto weniger Leid auf der Welt, wovon jedes Lebewesen profitiert.

Man könnte meinen: „du sagst Mysterium, Paulus sagt Gott. Ist beides das Selbe.“
Es ist aber nicht das Selbe.

Paulus sagt den Menschen, dass nur der Glaube zur Erfahrung des Mysteriums führt, welches er Gott nennt. Wenn etwas getan wird ohne das es aus Glauben entstehe sei es Sünde.​

Die Überzeugung, die du selbst hast, sollst du vor Gott haben. Wohl dem, der sich nicht zu verurteilen braucht bei dem, was er für recht hält.

Wer aber Zweifel hat, wenn er etwas isst, der ist gerichtet, weil er nicht aus der Überzeugung des Glaubens handelt. Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.

Für Paulus ist der einzige Weg aus den Erscheinungen hin zur Bewusstwerdung des Mysteriums der Glaube. Allerdings definiert er damit das Mysterium, nennt es Gott und sagt dieser werde richten.

Zwar muss er einen gewissen Grad an Einsichten in das Mysterium erfahren haben, sonst hätte er die bedingte Existenz intersubjektiver Mythen der Gesellschaft zu dieser Zeit nicht präzise als vergehend beschreiben können, allerdings tauscht er es dann einfach mit einem neuen Mythos aus, nämlich das Mysterium führe denjenigen in die größten Schwierigkeiten wer sich nicht zu Gott bekenne. Dabei appelliert er an die Menschen einem Verhaltenskodex zu befolgen der zu Gott führen wird oder als Alternative in den größten Haufen Mist den man sich überhaupt vorstellen kann.

So versucht er das unergründliche zu entmystifizieren geht aber davon aus dies sei Wissen.
Er sagt zwar er Glaube, wie sollte er auch beweisen dass Gott ihm dies alles erzählt hat, aber all die Drohungen sich nicht zu Gott zu bekennen sind gewiss!

Viele Menschen haben heute die Erfahrung gemacht, dass dieses Mysterium nur zu erfahren ist, nicht aber zu definieren. Das nenne ich nach meinem Verständnis Bescheidenheit und Anstand.

Zu Wissen, dass nur der Glaube zum Mysterium führt ist aber ein logischer Widerspruch und müsste eigentlich zu einer transzendentale Erkenntnis führen, nämlich dass der Glaube subjektiv/intersubjektiv lediglich Definition außerhalb des Hier und Jetzt ist.

Dies zu wissen, nicht zu wissen, daran zu glauben, nicht daran zu glauben, das Mysterium ist davon ganz unberührt, unbeeindruckt und lässt zu. Keine Strafe, keine Belohnung für irgendetwas davon, nur die Konsequenzen von Wirkungen der Definitionen auf den Geist und daraus resultierende Handlungen. Beispiel:
Es gibt keinen Gott im Mysterium. (Oh Nein! Angst). Gott ist das Mysterium(Zum Glück! Freude) Dem Mysterium macht das nichts, es macht aber etwas im eigenen Geist.

Das hinderliche an der Herangehensweise mit dem Glauben Paulus´,(und hier muss ich sagen habe ich ihn nirgends deutlich sagen hören dass ihm das Prüfen seiner Behauptungen Willkommen sei), sehe ich darin dass zwar das Mysterium bewusst werden kann durch den Glauben, er allerdings unausweichlich auf eine Falltür zusteuert, einen Umweg zurück in die bedingten Erscheinungen.

Über dieses kurze erfassen hinaus wird weiteres erkennen zwangsläufig abgewürgt und weicht Interpretationen und Definitionen über das was man da wahrnimmt. „Ich habe Gott erfahren weil ich Glaube!“ Glückwunsch! Erzähl mir davon.

Wann immer das Mysterium präsent wird: „Das ist mein Gott, mein Glaube, mein Gericht, meine Strafe, mein Lohn.“

Hier sind ganz wesentlich menschliche körperliche Grundbedürfnisse antrieb für den Mythos. Das Prinzip Leid vermeiden, Freude begünstigen. Selbst noch in der gottesfürchtigen Ansicht, sich Leid aufzubürden um später gerechten Lohn von Gott zu erhalten schwingt dieses Prinzip mit.

Alle materiellen Verwicklungen, sämtliches Leid welches durch das Verlangen entstehen kann, sind im Vergleich dazu was der Glaube dem Mysterium antut ein Kinderspiel. Diese sind relativ offensichtlich und es ist viel einfacher zu erkennen was diese Irrtümer mit dem Geist machen.

Nicht aber beim Glauben, denn das eigene Sein, das eigene Selbst, die eigene Seele steht und fällt mit dem Glauben oder dem Zweifel! Ziemlich heftig sich an solche Bedienungen zu binden.

Selbstverständlich wird der Zweifler nicht mit offenen Armen empfangen. Das ist doch wohl klar.
Ein Unreiner ist er auch noch. (Um es mal überspitzt darzustellen, macht Paulus ja auch nur dass er es ernst meint.)

Dass aber das „Selbst“, das „eigene“ Sein überhaupt nicht mit dem Glaube oder dem Zweifel steht oder fällt interessiert die Gläubigen anscheinend gar nicht. Paulus´ Samen hat gefruchtet.

Das alles spielt sich vor einer unendlichen Weite und Offenheit der Präsenz ab die jeder Mensch erfahren kann wenn er einfach die Geschichten in seinem Geist etwas beruhigt.

Paulus´ Gott dagegen ist für mich eine Missinterpretation des Mysteriums, eine sehr enge Vorstellung, ein artifizielles Produkt seines eigenen Geistes, letztlich ein Gefängnis.

Um Missverständnisse zu vermeiden...
Wenn nun einer sagt: „Ich nenne es nicht Mysterium sondern Gott.“ Kein Problem.
Oder: „Ich glaube das dieses Mysterium Gott ist.“ Auch Kein Problem.
Oder: „Ich glaube an meine Seele und den Vater im Himmel.“ Kein Problem
Ich habe mit all dem nicht das geringste Problem sondern versucht deutlich zu machen, warum Paulus´ Glaube nichts für mich ist.​
 
Die Bibel ist keine Frohbotschaft, da alle anderen außer Christen in die Verdammnis gehen. Ich möchte eine Religion der Erlösung haben ohne auf Kosten von anderen (Ungläubigen). Daher muss ich die Bibel aus Gewissensgründen ablehnen.
 
Die Bibel ist keine Frohbotschaft, da alle anderen außer Christen in die Verdammnis gehen. Ich möchte eine Religion der Erlösung haben ohne auf Kosten von anderen (Ungläubigen). Daher muss ich die Bibel aus Gewissensgründen ablehnen.
Die Bibel richtet sich an alle Menschen. Und das ist eine wirklich frohe Botschaft. Jede(r) kann sich für diesen Weg der Nachfolge Jesu entscheiden. Die meisten lehnen diesen aber ab, weil sie im Grunde ihres Herzen erkennen müssten, dass sie ihr bisheriges Leben so nicht mehr weiterführen können...von daher flüchten sich die meisten Menschen aber lieber in den Materialismus oder in irgendwelche bequemen, weichgespülten Eso-Lehren, die ihnen vorgaukeln, dass ihr Leben halt so sein muss, wie es ist...und sei es noch so besch... ...Die Bibel bietet hierzu eine echte Alternative...allerdings fordert das Wort Gottes nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern die praktisch angewandte, alltägliche Nachfolge Jesu. Und da wirds den meisten Menschen schon zu anstrengend und unbequem...

Die biblische Tür zum Weg des Lebens steht jedem Menschen offen....das ist eine wunderbare frohe Botschaft.
Und Gott lässt die Entscheidung jedem Menschen frei, sich für oder gegen diesen Weg zu entscheiden.
Das ist ein Akt echter, wahrer Liebe.
 
Dein ganzer Text ist wunderschön zu lesen, danke dafür.

Paulus sagt den Menschen, dass nur der Glaube zur Erfahrung des Mysteriums führt, welches er Gott nennt. Wenn etwas getan wird ohne das es aus Glauben entstehe sei es Sünde.

Sünde als getrennt von Gott, nicht als Sünde von alleinigem Fehlverhalten.

Ich habe mit all dem nicht das geringste Problem sondern versucht deutlich zu machen, warum Paulus´ Glaube nichts für mich ist.

du musst ja auch nicht dem Paulus alles nachmachen, oder alles glauben, sondern prüfen und das göttliche in dir nähren, da bist du nicht der einzige, der mit Paulus so seine Probleme hat und das ist gut so, er ist nicht Christus, er ist nur Paulus.
Jeder geht seinen Religions Weg, Rückverbindungsweg auf seine individuelle Art und Weise.
 
Die Bibel ist keine Frohbotschaft, da alle anderen außer Christen in die Verdammnis gehen. Ich möchte eine Religion der Erlösung haben ohne auf Kosten von anderen (Ungläubigen). Daher muss ich die Bibel aus Gewissensgründen ablehnen.

Gott liebt alle Menschen und er will, dass alle sich ihm zuwenden.

Titus 2,11 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen
1 Tim. 2,4 welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Jesus steht vor der Tür deines Herzens, du musst die Türe selber aufmachen, denn auf seiner Seite der Türe gibt es keine Türklinke.

Off. 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer immer auf meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich einkehren und das Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.


 
Dein ganzer Text ist wunderschön zu lesen, danke dafür.



Sünde als getrennt von Gott, nicht als Sünde von alleinigem Fehlverhalten.



du musst ja auch nicht dem Paulus alles nachmachen, oder alles glauben, sondern prüfen und das göttliche in dir nähren, da bist du nicht der einzige, der mit Paulus so seine Probleme hat und das ist gut so, er ist nicht Christus, er ist nur Paulus.
Jeder geht seinen Religions Weg, Rückverbindungsweg auf seine individuelle Art und Weise.
Hi Celsius,

ich habe mit allem möglichen als Antwort gerechnet, sogar das es vielleicht einfach ignoriert wird, aber nicht damit.

Interessant dass auch andere Probleme mit dem Paulus haben.

LG
 
Interessant dass auch andere Probleme mit dem Paulus haben.

Sogar viele, da gibt es den Spruch :"von Saulus zu Paulus, vom Christen zum Paulisten."

Die Auseinandersetzung mit dem Bibelinhalt halte ich für wichtig, man soll nicht einfach alles sofort übernehmen, sondern in Frage stellen, suchen, nachsinnen und auch mal still wirken lassen, es ist ein Prozess vom Milch trinken zu fester Nahrung. Hebr.5,12

Es lösen sich in der Stille viele Fragen auf, die der Verstand so liebt, er will halt beschäftigt sein und er braucht Beweise, Lösungen und Kontrolle und im Glaubensleben ist er der Störenfried.

Aber schlussendlich mit all seinem Zweifel und den Fragen derart nervt, dass man bemerkt, er will nur fragen, die Antworten interessieren ihn gar nicht und so tut sich eine Türe zur Stille auf, oder zum Gegenteil der Fragerei, oder wie soll ich sagen, mir fällt grad kein anderes Wort ein.

Jenseits aller Fragen und Worte, in der Stille des Seins, wartet Ruhe, dort wo wir jederzeit auf das "Nichtwissen müssen" treffen und wo es keine Fragen gibt, nicht weil man alles weiss, niemand weiss alles, sondern weil Wissen nicht das Eingangstor zum göttlichen ist.
Wie könnte Gott auf die Idee kommen, den Weg zu sich, vom Wissen abhängig zu machen, wo doch die meisten aller Menschen, die gelebt haben, weder schreiben noch lesen konnten.
 
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Sogar viele, da gibt es den Spruch :"von Saulus zu Paulus, vom Christen zum Paulisten."

Die Auseinandersetzung mit dem Bibelinhalt halte ich für wichtig, man soll nicht einfach alles sofort übernehmen, sondern in Frage stellen, suchen, nachsinnen und auch mal still wirken lassen, es ist ein Prozess vom Milch trinken zu fester Nahrung. Hebr.5,12
Einige Aussagen aus den Briefen, bei aller Kritik, finde ich schon sehr weitsichtig. Ich sehe bei Paulus aber immer wieder diese Falltür die ich beschrieben habe: Schritt für Schritt einem Gedanken folgend, "Ja, sehr interessant, ja, wow welch friedliche Erkenntnis, aha, ja...... *Krach*! (Falltür in den Geist seiner Zeit. Unrecht am Mysterium) Immer wie ein kleiner Blick hinaus aus den Irrtümern um dann im Geist seiner Zeit wieder hinein zu fallen. Jesus wird ihm wohl viel beigebracht haben. Schade dass Jesus nicht geschrieben hat.​
Es lösen sich in der Stille viele Fragen auf, die der Verstand so liebt, er will halt beschäftigt sein und er braucht Beweise, Lösungen und Kontrolle und im Glaubensleben ist er der Störenfried.

Aber schlussendlich mit all seinem Zweifel und den Fragen derart nervt, dass man bemerkt, er will nur fragen, die Antworten interessieren ihn gar nicht und so tut sich eine Türe zur Stille auf, oder zum Gegenteil der Fragerei, oder wie soll ich sagen, mir fällt grad kein anderes Wort ein.
Ich habe da mal eine etwas andere Perspektive zum Verstand.

Der Verstand ist ein genialer Problemlöser. Er scannt die Umgebung ab, assoziiert nicht bloß auf vergangenen Erfahrungen (was in einer ruhigen und gründlichen analytischen Betrachtung zu erstaunlichen Einsichten führt), er Projiziert dabei verschiedene Ursachen, mögliche Hintergründe und daraus resultierende Wirkungen in der Zukunft.

Dass er dabei mit erstaunlicher Präzision (bis hin zur Beobachtung und Messung kleinster Temperatur Schwankungen mikroskopisch kleiner Teilchen in Millionen von Lichtjahren Entfernung) zeigt was für ein unschätzbares Potenzial da wirkt, ist ganz offensichtlich nicht zu vernachlässigen.

Allerdings, mit der gleichen erstaunlichen Präzision, kann er so vollkommen daneben liegen und findet in diesem Irrtum sogar noch die Lösung für das Problem, dessen Ursachen und Hintergründe gar nicht da sind.
Demnach ist er ein Superwerkzeug, das „gefährlich“ werden kann.

Wie ein Hammer super funktioniert um viel Kraft/Energie auf einen kleinen Punkt zu übertragen, erkennt der Verstand Probleme und löst sie.
Den Nagel ins Holz zu hauen ist in der Regel sehr logisch und konstruktiv, den Fingernagel ins Holz zu hauen ist sehr unlogisch und destruktiv.

Den Glauben vom Verstand zu trennen funktioniert aber meiner Meinung nach nicht. Denn die Prämisse zu dessen beweisen der Verstand keinen Zugang mehr findet, hat er selbst geschlussfolgert und angenommen. Darum wird er nicht anfangen die Prämisse zu ignorieren, denn Glaube ist genau dass was den Verstand erst auf den Plan ruft, alles was er gegenwärtig scannt und beleuchtet, wird sich außerdem auf diese Annahmen richten.

Man müsste ihn ignorieren, Energie aufwenden, ihm quasi sagen: „Hör auf, die Prämisse ist.“
Ohne dass da ein „Ich“ Kontrolle hätte macht er aber einfach weiter mit dem was er so wie so macht, abscannen und Probleme lösen. So würde eher sagen: „Sorry, du kannst sagen was du willst, die Prämisse ist noch nicht geklärt.“

Das wäre etwas das dann im „Hier und Jetzt“ vor sich geht und nur Bewusstsein kann dies erkennen, nicht aber wenn die gesamte Bewusstheit im kognitiven Prozess des Verstands bewegt und ihn nicht in Bewusstheit wie ein Werkzeug nutzt um Probleme zu lösen.

Der Selbe Verstand der das Problem geschaffen hat(hier den Verstand als Entität isoliert betrachtet um es einfach zu halten), löst dieses Problem auch wieder wenn er sich „Raum“ für Bewusstheit lässt, und in dieser beginnt neu zu analysieren.

Ich finde es ist gar nicht Ratsam den Verstand als hinderlich für das Mysterium zu betrachten, sondern zu lernen wo und wie er am besten genutzt und angewendet wird. Ich halte es für eine nicht zu unterschätzende Ursache, den Verstand zum Sündenbock zu machen weil er sich irren kann. Wenn eine gewisse Bewusstheit fehlt, kann der Verstand nichts dafür. Ist eine gewisse Bewusstheit da, trennt auch der Verstand nicht von den Einsichten sondern sein Potenzial wird intensiver im Einklang mit der Bewusstheit. Bewusstheit und Verstand sind ein Superteam. Ich halte das für einen ganz wichtigen Punkt.

Diese beiden aber in Einklang zu bringen, ein gutes Team daraus zu „formen“ wo sie anfangs wie Katz und Maus sind, funktioniert nicht mit dem Glauben, eher mit Übung und Gelassenheit.​
Jenseits aller Fragen und Worte, in der Stille des Seins, wartet Ruhe, dort wo wir jederzeit auf das "Nichtwissen müssen" treffen und wo es keine Fragen gibt, nicht weil man alles weiss, niemand weiss alles, sondern weil Wissen nicht das Eingangstor zum göttlichen ist.
Wie könnte Gott auf die Idee kommen, den Weg zu sich, vom Wissen abhängig zu machen, wo doch die meisten aller Menschen, die gelebt haben, weder schreiben noch lesen konnten.
Auch noch mal eine andere Sicht dazu:

Ich denke wo keine Fragen sind ist Klarheit. Hier findet der Verstand keine Probleme mehr, Bewusstheit, Klarheit sind, das Hier und Jetzt, das Sein wie es ist.​
 
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