Der einzelne Liter Milch, das einzelne sonstige Erzeugnis wird nicht exorbitant teurer werden,
das ist klar. Man geht aber auch nicht nur einen Liter Milch oder EIN sonstiges Teil einkaufen.
Pro Monat summiert sich die Teuerung für den Verbraucher dann eben doch deutlich spürbar.
Und wenn/weil die Kosten fürs Essen ja für ALLE teurer werden, ziehen auch die Preise für viele
oder alle sonstigen Dienstleistungen und Produkte nach, weil deren Erbringer auch alle essen.
Dann sind also ruckzuck nicht nur die Lebensmittelpreise sondern auch alle anderen höher.
Mag ja sein. Ist aber vielleicht unumgänglich.
Wir wollen die Landwirte fair bezahlen. Ein Wunsch, den ich voll verstehe, gutheiße und auch unterstütze.
Die Frage ist aber: Wie soll das vonstatten gehen? Welche der Kürzungen oder anderen Maßnahmen der letzten 30 Jahre haben den Landwirten - insbesondere den kleineren Betrieben - das Leben besonders schwer gemacht? Können wir das einfach Rückgängig machen?
Die Regierung hat sich seit ein paar Jahren eine Schuldenbremse bzw. sogar die "schwarze Null" zum Ziel selbst auferlegt. Und das fing nicht nur mit der Ampel jetzt an, sondern war auch unter Unions-Regierungen schon Thema und Stichwort. Auch etwas, was ich verstehen kann. Das bedeutet aber leider, dass sie wahrscheinlich nicht einfach überall, wo es Probleme gibt, einfach Geld drauf schmeißen kann, was dann eben mehr geliehen wird.
Baustellen, wo Geld druafgeschmissen werden sollte, gibt es aber sehr viele. Angefangen von der Landwirtschaft über die Bildung und Forschung, Energie- und Verkehrswende, Gesundheitswesen etc. pp. Alles Bereiche, wo sehr viel Gutes gemacht werden könnte, wenn dahin von der Regierung mehr Geld geschoben werden würde - oder wenn da eher mehr subventioniert werden würde als weniger.
Ich tendiere ja auch zum "Team Bauern"; aber ich wüsste nicht, wie ich das realistisch-sinnvoll umsetzen würde, wenn ich irgendwie Entscheidungsgewalt über den Bundes-Etat hätte.