Die Anatta-Lehre Buddhas

fckw schrieb:
Opti, du hast es nicht erlebt. Hättest du es erlebt, wüsstest du, was es heisst, wenn das passiert. Nur jemand, der es nicht erlebt hat, kann so reden.

Und jemand, der es erlebt hat, wird wissen, dass es ihm rein gar nichts gegeben hat.

Diese zwei Sekunden, und selbst, wenn es zwei Stunden waren, haben doch für das Leben keinerlei Bedeutung, selbst wenn die Erfahrung noch so sensationell gewesen sein mag. Aber die Seligkeit, die man permanent besitzen kann, die hat für mich sehr wohl eine große Bedeutung. Ich laufe mein Leben lang doch nicht diesen zwei Sekunden (Stunden) der Erfahrung der Leere hinterher. Wozu? Aber für die Seligkeit bin ich bereit, einiges zu tun.
 
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milon schrieb:
Vielleicht solltest Du Bücher lesen, bevor du darüber schreibst.
Frau Segal wäre froh gewesen, wenn sie es nur einen flüchtigen Moment erlebt hätte. Tatsächlich ist ihr "ich" vollständig und dauerhaft weggefallen.

Bezüglich dem Thema Lüsternheit verfällst Du dem Geistesgift Abneigung und Zorn.

Milon

Hat eigentlich auch einmal ein Psychiater Frau Segal untersucht? Du brauchst dich doch nur einmal hier im Forum umzuschauen. Es mangelt doch wahrlich nicht an psychisch Erkrankten, die teilweise bereits mehrfache Klinikaufenthalte hinter sich haben, die die abstrussesten Theorien aufstellen.

Etwas anders ist es natürlich, wenn sie wirklich Erleuchtung erfahren hat. Aber das kann ich natürlich nicht beurteilen. Da hast du recht. Da sollte ich vielleicht einmal ihr Buch lesen. Aber ich bin ehrlich gesagt etwas skeptisch.

Darum sehe ich zwei Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit besteht in einer geistigen Erkrankung und die andere womöglich in einer Erleuchtung. Wer aber will das beurteilen? Da kann selbst ein Buch wohl kaum weiterhelfen. Papier ist geduldig. Außerdem kann ein persönlicher Bericht die Wirklichkeit total verzerren. Vorsicht ist also angesagt. Und deine Leichtgläubigkeit ist hier wohl fehl am Platz.
 
opti schrieb:
Diese zwei Sekunden, und selbst, wenn es zwei Stunden waren, haben doch für das Leben keinerlei Bedeutung, selbst wenn die Erfahrung noch so sensationell gewesen sein mag. Aber die Seligkeit, die man permanent besitzen kann, die hat für mich sehr wohl eine große Bedeutung. Ich laufe mein Leben lang doch nicht diesen zwei Sekunden (Stunden) der Erfahrung der Leere hinterher. Wozu? Aber für die Seligkeit bin ich bereit, einiges zu tun.
Die Erfahrung von Anatta (Nicht-Ich, nenn es von mir aus Leere) ist eine notwendige aber nicht hinreichende Voraussetzung dafür, dass sich Seligkeit einstellt. Du wirst um die "Erfahrung der Leere" nicht herumkommen, wenn du die Seligkeit "haben" willst. Darüberhinaus bezieht sich die Seligkeit auf nichts und niemanden, ist voraussetzungs- und bedingungslos. Wäre sie es nicht, so könntest du sie nicht bloss gewinnen, sondern wieder verlieren. Und darum ist es auch nicht möglich, dass sie etwas ist, das du in diesem Moment noch nicht kennst. Tatsächlich ist sie dein wahres Wesen. (Aber das ist ja auch schon so abgedroschen, dass es überhaupt nichts mehr bringt, das zu sagen.) Was dich daran hindert, dauerhaften Kontakt zu ihr zu haben, ist dein unruhiger Geist, deine Emotionen und all die anderen Nebenprodukte, die das Ich produziert.

Und ob du es mir glaubst oder nicht: Ich bin heute seit dem Aufstehen bereits in diesem "Zustand". Aber das ist längst nicht immer so. Da ist noch viel zu viel Identifikation in mir drin. Du kannst Seligkeit nicht erreichen, du kannst nur das wegräumen, was dich davon abhält, mit ihr in Kontakt zu treten. Das ist ein fundamentaler Unterschied.
 
Die Idee kam ihr schon selbst.
Hier nochmal von amazon:

"Panische Angst überfällt sie, weil sie glaubt, sie sei verrückt geworden. Sie sucht ein Dutzen Psychotherapeuten auf, die alle hilflos vor dem Phänomen stehen. Erst als sie sich mit den buddhistischen Lehren befaßt, wird ihr klar, daß dieser Zustand von Ichlosigkeit keine Geisteskrankheit, sondern Ausdruck des spirituellen Erwachens ist."

Im zweiten Teil des Buches nimmt Sie mit verschiedenen spirituellen Lehren Kontakt auf und hat meines Wissens später Satsangs abgehalten.

Gruß,
Milon
 
fckw schrieb:
Die Erfahrung von Anatta (Nicht-Ich, nenn es von mir aus Leere) ist eine notwendige aber nicht hinreichende Voraussetzung dafür, dass sich Seligkeit einstellt.

Das ist definitiv nicht richtig. Aber ich möchte dies nicht weiter begründen.
 
milon schrieb:
Die Idee kam ihr schon selbst.
Hier nochmal von amazon:

"Panische Angst überfällt sie, weil sie glaubt, sie sei verrückt geworden. Sie sucht ein Dutzen Psychotherapeuten auf, die alle hilflos vor dem Phänomen stehen. Erst als sie sich mit den buddhistischen Lehren befaßt, wird ihr klar, daß dieser Zustand von Ichlosigkeit keine Geisteskrankheit, sondern Ausdruck des spirituellen Erwachens ist."

Im zweiten Teil des Buches nimmt Sie mit verschiedenen spirituellen Lehren Kontakt auf und hat meines Wissens später Satsangs abgehalten.

Gruß, Milon

Ich bin ehrlich gesagt, immer noch sehr misstrauisch. Man müsste sich ihr Verhalten im täglichen Leben über einen längeren Zeitraum ansehen. Dann hätte man wohl die Möglichkeit, konkretere Aussagen zu machen. Ansonsten ist Skepsis sehr angebracht.

Wie sah denn ihre spirituelle Praxis aus? Und was mich natürlich auch interessieren würde ist, wie ihr Sexualleben nach ihrer "Erleuchtung" ausgesehen hat.
 
opti schrieb:
Das ist definitiv nicht richtig. Aber ich möchte dies nicht weiter begründen.
Das brauchst du auch nicht. Nur solltest du bedenken, dass, was immer du auch erlangen kannst, du auch wieder verlieren kannst. Wahre Seligkeit kann nichts sein, das gefunden und verloren werden kann. Das wäre nicht echte Seligkeit. Wenn du also jemals etwas gefunden hast, von dem du glaubtest, es wäre jene Seligkeit, so kann es das nicht gewesen sein, sondern sonstwas. Irgendeine Fiktion, eine blosse Emotion oder Vorstellung. Was auch immer.
 
opti schrieb:
Ich bin ehrlich gesagt, immer noch sehr misstrauisch. Man müsste sich ihr Verhalten im täglichen Leben über einen längeren Zeitraum ansehen. Dann hätte man wohl die Möglichkeit, konkretere Aussagen zu machen. Ansonsten ist Skepsis sehr angebracht.

Wie sah denn ihre spirituelle Praxis aus?

Mehrjährige intensive transzendentale Meditation. Das Wegfallen des ich war etliche Jahre danach.
 
milon schrieb:
Mehrjährige intensive transzendentale Meditation. Das Wegfallen des ich war etliche Jahre danach.

Ich glaube, das was Suzanne Segal erfahren hat, und als Ichlosigkeit bezeichnet, ist genau dasselbe was ich mit Seligkeit bezeichne. Ich wette, sie hat enthaltsam gelebt.

Diese Ichlosigkeit könnte allerdings auch eine Erkrankung sein. Ich denke dabei an diesen Amerikaner, dessen Namen mir gerade nicht einfällt, der teilweise jahrelange psychatrischer Hilfe bedurfte.

Vor allen sollten wir uns davon lösen, Erleuchtung als etwas vollkommen überirdisches zu betrachten. Das ist sie nicht. Sie ist etwas vollkommen Menschliches. Sie ist schlicht und einfach die Abwesenheit von Gier, Angst und "Unwissenheit". Unwissenheit in Klammern, weil damit nicht ausgesagt werden soll, dass wir dann Allwissend sind.
 
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Hallo milon

Mir fällt gerade noch ein, dass solche Grenzfälle wie bei Suzanne Segal immer dann auftreten, wenn die Leute mehr oder weniger mit Gewalt ihr Ziel erreichen wollen. Wenn sie sich nicht die entsprechende Zeit lassen. Das könnte auf Menschen zutreffen, die unter einem gewissen Leidensdruck stehen. Die sind dann meistens auch nicht richtig geerdet (Sport, Yoga, Schwimmen, Laufen, Atemübungen, usw.), schenken den ethischen und moralischen Punkten vielleicht auch nicht die notwendige Aufmerksamkeit und arbeiten überwiegend auf Geistesebene. Und dann nimmt die erwachte Kundalini eventuell einen anderen Verlauf als erwünscht.

Und ausserdem möchte ich noch einmal betonen, dass "Erleuchtung" nichts anderes ist als sublimierte sexuelle Energie. Wie man das Ergebnis dieses spirituellen Weges bezeichnet, ist vollkommen nebensächlich. Man kann es als Leere, als Ichauflösung oder als Seligkeit bezeichnen. Es ist alles dasselbe.
 
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