Bei der Heilpraktikerprüfung geht es v.a. darum zu prüfen, ob medizinisches Grundwissen vorhanden ist und noch wichtiger, ob man weiß, was man nicht darf und was man muss.
Man muss meldepflichtige Krankheiten erkennen können, man darf (außer Infusionen) keine i.v. Spritzen geben, man darf keine verschreibungspflichtigen Medikamente oder Betäubungsmittel verwenden oder verschreiben, man darf keine Operationen durchführen- und damit ist eigentlich der gesamte schwerwiegende medizinische Teil ausgeschlossen.
Wenn Menschen mit leichten oder schweren Erkrankungen, chronisch oder akut, trotzdem zu einem Heilpraktiker gehen wollen, ist das ihr gutes Recht als erwachsene, selbstbestimmte Menschen. Wenn sie ihre Kinder, die schwer krank sind, dahin schleppen, können sie in Haft genommen werden wegen Kindeswohlgefährdung, und das wird auch durchgesetzt.
Bei den allgemeinen Volkskrankheiten wie Rheuma, Migräne, Allergien, Arthrose sieht die Schulmedizin recht alt aus, denn außer Cortison und Schmerzmitteln haben sie nichts. So ist es nunmal. *Weswegen die "Ernährungs- Docs" einen massenhaften Strom an Followern haben übrigens! Das ist das, was die Leute brauchen und wofür ihre Hausärzte keine Zeit haben und kein Geld bekommen und was sie oft auch nicht wissen!*
Auch bei chronischen Alltagsbeschwerden wie Verdauungs- und Magenproblemen ist das so, bei anderen Formen von Kopfschmerzen, bei Rückenschmerzen, bei Schlaflosigkeit haben sie meistens nichts. Wer will schon ständig Antazida bei Magenproblemen fressen, die oft alunminiumhaltig sind und damit zu einem erhöhten Demenzrisiko führen? Oder permanent Schmerzmittel, die einem über die Jahre die Nieren und die Leber schreddern?
Die allerwenigsten Menschen würden bei Krebs zum Heilpraktiker gehen und noch viel weniger Heilpraktiker würden ihnen in dem Fall von paralleler schulmedizinischer Behandlung abraten.
Das ist einfach nicht die Realität.
Wenn es vorkommt, kreischen die Berufsempörer los und wollen den Berufsstand verbieten.
Das war schon 1987 so, als ich die Ausbildung begann.
Aber wie oft es vorkommt, dass Ärzte tödliche oder schwerwiegende Behandlungsfehler machen, das interessiert dieselbe Truppe Schreihälse nicht.