Der Tod bittet um eure Aufmerksamkeit

Mich würde interessieren, ob du dir trotzdem eine oder mehrere mögliche Road Maps vorgestellt hast, wie es nach dem Tod weitergehen könnte, und zu welcher dieser Vorstellungen du tendierst.

Also, in dieser einen Rückerinnerung, da habe "ich" meine Eltern von oben gesehen, beim Zeugungsakt meines derzeitigen Körpers. "Ich" war in dem Fall einfach nur ein liebendes Bewusstsein. Und es hat mich zu denen gezogen. Das Erlebnis sagt mir im Nachhinein schlicht, ich war schon vorher da, vor dieser Inkarnation, und es ist mir nichts Schlimmes passiert im Zwischenreich. Und wenn doch, ist es aber gut ausgegangen. Das Ganze führt mich zu der Überzeugung, dass ich auch nach dieser Inkarnation da sein werde, und dass mir wieder nichts Schlimmes passieren wird. Nicht wirklich.

Aber mit drückender Beweislast habe ich natürlich nicht nur meine Erlebnisse gemeint, sondern auch die vieler anderer, die auf eine bewusste Existenz unabhängig vom Körper oder auf eine Seelenwanderung hinweisen.

Ich tendiere dazu, dass es sehr wohl so etwas wie eine Rückschau und Aufarbeitung des zuletzt gelebten Lebens gibt, bei der Rückkehr zur eigenen Seelenfamilie, mit Wesen, die dazu befugt sind, zu beurteilen, belehren, beraten und zu unterstützen; aber dass das auf eine verurteilende oder gar vernichtende Art und Weise geschieht, glaube ich nicht. Geschenkt wird einem aber auch nichts werden. Also, dass es nach Ablegen des Körpers eine Begegnung mit der eigenen inneren Dunkelheit geben kann, die zu Lebzeiten im Unbewussten lag, und dass das dann dem entspricht, was wir "Hölle" nennen, das kann ich mir auch vorstellen, genauso wie umgekehrt "himmlische" Zustände durch die Begegnung mit dem eigenen inneren Licht. Das ja niemals von Gott getrennt war.

Aber ich drücke das nur sehr schief und unbeholfen aus. Diese Wesen, von denen ich sprach, mit denen wird dann die nächste Inkarnation geplant. Ich sehe sie als im Bewusstsein weit höher entwickelt als ein Mensch, der noch inkarniert, streng, unbestechlich, aber wohlwollend, weil dem göttlichen Plan dienend.
 
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Er ist nicht "hübsch". Er ist "gnadenlos" (egal, welche Gestalt).

Die Wolke kenne ich nicht. Die Stille schon.

Es ist eine Kraft. Und sie ist, wie sie ist. Wie jede Kraft. Sie gehört ins Leben. Das Eine geht nicht ohne das Andere.
Seltsam, dass Du es als "dickflüssig" und "zäh" erlebst. Das könnte die Energie der sterbenden Person sein (also nicht der Tod selber).
Zwische Sterben und Tod ist ja noch mal ein Unterschied......

Da hast Du völlig Recht, es ist ein Unterschied zwischen Sterben und Tod.

Mit der Energie der sterbenden Person hast Du auch wieder Recht. Ich war dabei, beim - ich glaube @Plissken hat von einer Geburt gesprochen beim Sterben - so erfuhr ich es auch - beim Sterben meiner Mutter.
Wegen dem Krebs war sie mit Morphium vollgepumpt und sie hatte unglaublich große Angst vor dem Tod, die ich fühlen konnte, ich war und bin mit ihr telepathisch verbunden. Daher hat sie sich wohl mich ausgesucht als die Angehörige, bei der sie losliess, tief unbewußt, wegen der Medikamente.
Sie lag eine Woche im Sterben, also eine grausame schwere Geburt.
Die Wolke war bei ihr sehr zäh und sie teilte sich wie das Meer - in der Bibel - und etwas von ihr fuhr durch mich hindurch als ich durch dieses Portal aus Wolke guckte. Sie schlafwandelte quasi in den Tod hinein.

Es dauerte Wochen, bis ich sie in Träumen sah, da hat sie Alltagsdinge verrichtet und mich nicht bemerkt und war sich nicht bewußt, dass sie tot ist und nach allem, was ich mir in den letzten 18 Jahren nach ihrem Tod über das Thema angelesen hatte, war sie wohl in einem "Bardo" - ist es das Wort .. weiß nicht.

In den letzten Jahren konnte ich mich mit ihr in Klarträumen unterhalten. Sie ist jetzt dort mit "offenen Augen".

Warum ich das - und vielleicht mehr - heute schreibe, ist ein eigenartiger Zufall. Denn seitdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, wollte ich wieder Kontakt mit meiner Mutter aufnehmen und sie auf etwas ansprechen, was ich bisher nie zu fragen wagte, warum sie sich nicht getrennt hatte von meinem Vater.

Du hast mich ermuntert dazu wieder mit meiner Mutter Kontakt aufzunehmen, in erster Linie eigentlich, weil ich sie nach der Wolke fragen wollte. Prompt kippte ich heute am frühen Abend nach der Arbeit in einen Schlaf und begegnete ihr im Traum, diesmal war ich aber nicht klar im Traum, das war witzig, ich versuchte ihre Telefonnummer zu notieren und es funktionierte nicht, wäre ich klar gewesen, wäre mir schnell bewußt geworden, dass sie kein Telefon hat - ich dachte ich bräuchte ihre Nummer unbedingt.
Sie sagte mir, dass es nicht wichtig wäre mit der Telefonnummer und dass sie ja jetzt umgezogen sei (und sich von meinem
Vater endlich getrennt hätte) und wir einfach so reden könnten weil ich ja wüsste wo sie wohnt.

Das mit der Trennung von meinem Vater hat sie jetzt, lange im Jenseits, erledigt; das hatte sie vorher nicht gemacht, ich habe ihre Präsenz auch noch nach ihrem Tod bei der Familie manches Mal bemerkt. Das ist jetzt vorbei.

Jetzt wohnt sie "woanders" und ich kann mit ihr reden. Ich glaube, die Wolke, die hat sich auf ewig aufgelöst.

Auch fühle ich die Erlaubnis, dass ich davon berichten durfte, sonst hätte ich es nicht gemacht.

Ich glaube, dass tatsächlich zurzeit die Wände zwischen dem Hier und dem Drüben dünner geworden sind. Es tut sich was - offenbar auf beiden Seiten.

Welche Bedeutung es noch hat, dass meine Mutter mir mitteilte, dass sie jetzt "woanders wohnt", darüber sinniere ich noch.

Wenn jemand dazu eine Idee hat, freue ich mich. Es kann ja sein, dass sie sich im Jenseits wirklich eine neue Welt aufgebaut hat - oder dass sie sich eine neue Wohnung für ihre Seele ausgesucht hat. In einem neuen Körper.

Was meinst Du, was meint Ihr?

lg
eva
 
Upajjhatthana Sutta:
Er hält am Pfad, entwickelt ihn, kultiviert ihn.
So er/sie am Pfad hält, ihn entwickelt und kultiviert, sind die Fesseln abgelegt, die Besessenheiten zerstört.

Ja, das ist wahr, je mehr Anhaftungen, umso schwerer ist das Sterben, je weniger, umso leichter ist der bewußte und leichte Übergang, fast wie ein Spaziergang mit einem dankbaren Lächeln auf dem Gesicht :-)
Danke.
 
Was meinst Du, was meint Ihr?
Ich meine das das Bewusstsein noch in der Seele vorhanden ist. Sonst könnten sich die Toten nicht mehr daran erinnern wer sie einmal waren. ( das unsterbliche Bewusstsein )
Und das der Tod nicht das Ende ist. :)
Und das es ein globales Bewustsein gibt was über den Tod hinausgeht, sonst könnten die lebenden keinen Kontakt mit den Toten haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Welche Bedeutung es noch hat, dass meine Mutter mir mitteilte, dass sie jetzt "woanders wohnt", darüber sinniere ich noch.

Wenn jemand dazu eine Idee hat, freue ich mich. Es kann ja sein, dass sie sich im Jenseits wirklich eine neue Welt aufgebaut hat - oder dass sie sich eine neue Wohnung für ihre Seele ausgesucht hat. In einem neuen Körper.

Was meinst Du, was meint Ihr?
Dass deine Mutter jetzt "woanders wohnt" ist mit den Worten Jesu leicht erklärbar: "Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen." (Joh 14.2). Das Jenseits weist eine recht komplexe Struktur auf. Die erste Sphäre, in der die Seelen gleich nach dem Tod ankommen, ist eine Art Wartezimmer, aus dem die Seelen anschließend in die verschiedenen "Wohnungen" transferiert werden. Emanuel Swedenborg, der hellseherisch begabt war, wurde von Engeln in die Geheimnisse des Jenseits eingeweiht und sah mit seinen geistigen Augen all die Orte der ersten Sphären. Er wird zwar geglaubt haben, dass das alles war. Er wurde aber nur in die Regionen der Archonten eingelassen. Darüber hinaus liegen jedoch die höheren Sphären, zu denen nur die Seelen, die in die Mysterien des Unaussprechlichen eingeweiht werden, Zugang bekommen.

Emanuel Swedenborg schreibt auf alle Fälle, dass die Seele gleich nach dem Tod von Engeln angesprochen wird. Sie erklären ihr, was los ist, und führen sie in die wundervolle Landschaft der oberen Äonen ein. Anhand ihrer Reaktion, ob sie interessiert ist oder nicht, bestimmen sie, ob sie geeignet ist, weiterzukommen. Wenn ja, dann kommt sie weiter. Wenn nicht, stürzt sich die Seele von selbst in die unteren Bereiche und sucht sich einen Platz, der ihrer Befindlichkeit am Besten passt. Ein Atheist würde sich z.B. sofort von den Engeln abwenden und nach gleichgesinnten Geistern suchen.
 
Ich geh jetzt mal vom Threadtitel aus - Der Tod bittet um gar nichts.
Um was bittet euch das Leben?
Wir sterben irgendwann einmal, wir können uns damit auseinandersetzen oder auch nicht. Uns Menschen ist diese Fähigkeit zumindest gegeben.
Es ist natürlich ein seltsames Gefühl zu wissen, dass das eigene Dasein begrenzt ist. Vielleicht glauben ja auch deshalb so viele an Seelen. Damit hoffen wir, dass etwas von uns "ewig" lebt und nicht vergänglich ist. Aber auf was hinauf?
Nützen wir doch einfach unser Leben, dann brauchen wir nicht den Tod, um unsterblich zu sein.

Ich frag mich immer wieder, warum Menschen meinen, dass es so wichtig ist, dass sie fortwährend "da" sein müssen, wiederkommen müssen oder - wurscht wo und wie - in irgendeiner Form weiterleben müssen? Warum es so schwierig zu akzeptieren, dass es uns einfach mal nicht mehr gibt? Nehmen wir uns vielleicht viel zu wichtig?

Ich persönlich kann ganz gut damit leben, dass ich irgendwann mal sterbe und ich einfach weg bin. Das, was was ich bewirkt habe, solange ich gelebt habe - das sollte mir reichen. Was ich versäumt habe, hab ich halt versäumt.

Der Tod nimmt unser Dasein. Fertig. Es kommen dann andere ..... die weitermachen ...

:o
Zippe
Mir geht es darum, zu akzeptieren, dass es mich in dieser jetzigen Form einmal nicht mehr gibt, dass diese nicht so wichtig ist. Aber das Bewusstsein selbst...Geht's da wirklich um wichtig oder unwichtig? Es ist einfach da. Es umfängt uns, durchdringt uns. Ich las mal den schönen Satz: "Der Körper ist ein Tier, der Geist ein transzendenter Pilger."

Sei nicht allzu enttäuscht, solltest du doch nach dem Tod weiterexistieren. Vielleicht gibt's ja sogar einen Schuhe Himmel ;)
 
Dass deine Mutter jetzt "woanders wohnt" ist mit den Worten Jesu leicht erklärbar: "Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen." (Joh 14.2). Das Jenseits weist eine recht komplexe Struktur auf. Die erste Sphäre, in der die Seelen gleich nach dem Tod ankommen, ist eine Art Wartezimmer, aus dem die Seelen anschließend in die verschiedenen "Wohnungen" transferiert werden. Emanuel Swedenborg, der hellseherisch begabt war, wurde von Engeln in die Geheimnisse des Jenseits eingeweiht und sah mit seinen geistigen Augen all die Orte der ersten Sphären. Er wird zwar geglaubt haben, dass das alles war. Er wurde aber nur in die Regionen der Archonten eingelassen. Darüber hinaus liegen jedoch die höheren Sphären, zu denen nur die Seelen, die in die Mysterien des Unaussprechlichen eingeweiht werden, Zugang bekommen.

Emanuel Swedenborg schreibt auf alle Fälle, dass die Seele gleich nach dem Tod von Engeln angesprochen wird. Sie erklären ihr, was los ist, und führen sie in die wundervolle Landschaft der oberen Äonen ein. Anhand ihrer Reaktion, ob sie interessiert ist oder nicht, bestimmen sie, ob sie geeignet ist, weiterzukommen. Wenn ja, dann kommt sie weiter. Wenn nicht, stürzt sich die Seele von selbst in die unteren Bereiche und sucht sich einen Platz, der ihrer Befindlichkeit am Besten passt. Ein Atheist würde sich z.B. sofort von den Engeln abwenden und nach gleichgesinnten Geistern suchen.

Also, dass ich interessiert bin, kann ich jetzt schon mit Sicherheit sagen.;)
 
Mir geht es darum, zu akzeptieren, dass es mich in dieser jetzigen Form einmal nicht mehr gibt, dass diese nicht so wichtig ist. Aber das Bewusstsein selbst...Geht's da wirklich um wichtig oder unwichtig? Es ist einfach da. Es umfängt uns, durchdringt uns. Ich las mal den schönen Satz: "Der Körper ist ein Tier, der Geist ein transzendenter Pilger."

Sei nicht allzu enttäuscht, solltest du doch nach dem Tod weiterexistieren. Vielleicht gibt's ja sogar einen Schuhe Himmel ;)
... oder eine Schuhehölle ;)
 
Ich gehe ja gerne mit dem Finger, der zum Mond zeigt, hausieren. Diese ganzen Geschichten, Mythen, Legenden, Konzepte, Symbolismen, diese ganze Kunst, diese ganzen Rituale, natürlich sind sie nicht die Sache selbst, es geht auch vielfach ins Extreme damit, aber all das hilft im Idealfall zu Lebzeiten, auch Hinterbliebenen, bei der Bewältigung dieser "Ungeheuerlichkeit", und weist gleichzeitig auf etwas hin, über die Lebzeit hinaus, was ohnehin nicht wirklich in Worte zu fassen ist. Dem man sich aber rückhaltlos anvertrauen kann. Einmal erkannt habend, was für einen Segen der Tod darstellt. Abgesehen davon, dass er wirklich das einzige im Leben ist, was uns gewiss ist, das einzige, auf das wir uns verlassen können.
Meinen Forschungen zufolge ist die Beweislast, das es nach dem Absterben des Körpers mit dem Bewusstsein in irgendeiner Form weitergeht, auf alle Fälle erdrückend, aber auch ich habe dunkle Stunden, wo ich mir wünschen würde, dass "nachher" einfach alles vorbei ist. Aber das wird's nicht spielen.

Die Mythen halte ich für überlebensnotwendig, weil sie mögliche Routen durch das Leben aufweisen, die ein Mensch für sich auf seine Umstände übertragen kann.

Mit Leid umzugehen durfte ich ausgiebig lernen. Da hat mich Jiddu Krishnamurti zu angeregt; die Erlösung aus dem Leid findet nicht sich nicht durch Verdrängen - und manchmal ist ein nachdenkloses "Annehmen" auch nur eine Form der Verdrängung und nicht echt. Es wirkt nicht, weil es weiter auf der Seele lastet.

Krisnamurti sprach vom Weg aus dem Leid, dem einzigen, ungefähr so: Man muss die Landkarte des Leids vor sich ausbreiten und einmal alles betrachten.
Dabei geschieht es, dass man es aus einer Perspektive betrachtet, von oben, ungefähr so, das sind jetzt meine Worte, als würde man leidlos darüber stehen, also eigentlich der Zustand, den wir haben, wenn wir uns von den Anhaftungen gelöst haben. Dann erblickt man einen Sinn in dem Ganzen. Dieser Sinn ist es, der den Geist und damit auch das Herz befreit.

In meinen dunklen Stunden hab ich das getan, wenn ich dazu die Kraft hatte. In dunkelster Nacht wird der Tag geboren, heißt es in jüdischen Schriften.

Mit dem Tag ist für mich das Helle, das Erkennen des Sinns gemeint, der meist über ein Menschenleben hinausgeht.

Vaclav Havel meinte einmal, dass Hoffnung nicht darin besteht, darauf zu warten, dass eine Sache gut ausgeht, sondern dass Hoffnung darin besteht, dass eine Sache Sinn hat, ganz gleich, wie sie ausgeht.

Dies ist auch meine Beobachtung; ein Tod kann viel leichter akzeptiert werden, wenn damit ein Sinn einhergeht, wie auch immer diese aussieht. Das halte ich für das Wesentliche bei der Beschäftigung mit dem Tod: Dass man einen Sinn in seinem Leben und in allem, was man tut, erkennt und in diesem Bewußtsein lebt.

Die Angst vor dem Tod ist es weniger. Es ist die Angst, dass man seinen Sinn entweder nicht erkannt hat oder nicht "die Zeit" hatte, den Sinn zu erfüllen, hier, bevor man geht.

Dass sich "Sinn" in winzigen Kleinigkeiten, die eigentlich kaum Aufwand und Kraft und Zeit benötigen, erfüllen kann, ist daher ein kostbares Kleinod für mich geworden, das ich jedem ans Herz legen möchte.

Auch für die dunklen Stunden kann man dankbar sein, wenn man entdeckt hat, dass eine dunkle Stunde die Geburt einer Sternstunde sein kann, wenn man sich das erlaubt.

:blume:

zu so vielen Dingen, die Du schreibst, kann ich nur nicken, liebe @Matangi

hab schon Nacken ;)

lg
 
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